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Reichlich Wirbel um einen Knotenpunkt

Reichlich Wirbel um einen Knotenpunkt

Die Mehrheit der Stadträte wollte die Kehrtwende nicht nachvollziehen und stimmte für den Ausbau des Knotenpunktes.

Kamenz. Da sage noch einer, Lokalpolitik sei langweilig. Das Gegenteil ist der Fall: In Bezug auf den Umbau des Knotenpunktes Nordstraße/An der Windmühle zum Kreisverkehr hat es gleich zwei Kehrtwenden innerhalb weniger Tage gegeben.

In der ursprünglichen Beschlussvorlage für den Stadtrat hatte die Stadtverwaltung empfohlen, trotz voraussichtlicher Mehrkosten von 130.000 Euro gegenüber der ursprünglichen Planung an dem Umbau festzuhalten. Begründet wurde dies vor allem mit dem mangelhaften Zustand der Fahrbahn und Nebenanlagen des Knotenpunktes. Um die Mehrkosten zu finanzieren, sollte zunächst auf die Untersuchung des früheren Glaswerks auf Altlasten verzichtet werden. Eine Sitzung später wurde dann den Abgeordneten empfohlen, aufgrund der „starken Kostenerhöhung im Zuge der Submission“ von dem Vorhaben Abstand zu nehmen. Die Mehrheit der Stadträte wollte diese erneute Kehrtwende jedoch nicht nachvollziehen und stimmte für den Ausbau des Knotenpunktes.

Unterdessen hat sich auch der Ortschaftsrat Bernbruch mit der Nordstraße, speziell mit der starken Verkehrsbelastung in der Ortschaft, beschäftigt. Er fordert die Festlegung eines Tempolimits von 30 Kilometern pro Stunde sowie eine Sperrung für den Lkw-Verkehr. Bereits 2016 habe es einen gleichlautenden Antrag mit mehr als 90 Unterstützern gegeben, aber nichts sei daraufhin passiert, schreibt Ortsvorsteher Falk Schnappauf. Und weiter: „Bei aller zu begrüßender wirtschaftlich positiver Entwicklung im Industriegebiet Am Ochsenberg hat die verkehrskonzeptionelle Entwicklung vollständig versagt.“ Maßnahmen zur Reduzierung des Lkw-Verkehrs seien entweder wieder aufgehoben worden oder hätten nicht gegriffen. Die kommunale Straße diene trotz des Ausbaus der S 94 und S 95 weiterhin als Hauptverkehrsachse des Gewerbestandortes Bernbruch. Und an der Sanierung müssten sich die Anwohner dann auch noch über Straßenausbaubeiträge beteiligen. Falk Schnappauf äußert weiterhin die Befürchtung, dass die unter der Nordstraße verborgene Brücke des alten Mühlgrabens unter der Dauerbelastung einbricht.

Die Stadtverwaltung verweist in ihrer Stellungnahme auf „verschiedene ergriffene Maßnahmen zur Eindämmung des stark zunehmenden Lkw-Verkehrs auf der Nordstraße.“ Diese seien jedoch durch übergeordnete Behörden wieder aufgehoben worden. Weiter heißt es: „Die jetzige Anfrage des Ortschaftsrates Bernbruch hat die Verwaltung zum Anlass genommen, entsprechende Maßnahmen zu prüfen, welche im Ergebnis auch bestandskräftig sein sollen. Hier geht es im Wesentlichen um die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit, vor allem in der Ortslage Bernbruch.“

Das Ergebnis der Prüfung soll dem Bau- und Stadtentwicklungsausschuss im März vorgestellt werden.

Uwe Menschner / 21.02.2022

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