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Reisebranche kämpft sich aus der Krise ans Licht

Reisebranche kämpft sich aus der Krise ans Licht

Reiseexperte Andreas Thomas erklärte Staatsministerin Barbara Klepsch die schwierige Lage der hiesigen Branchenvertreter. Fotos: Matthias Wehnert

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Während ihres Bautzen-Abstechers traf Barbara Klepsch auch auf Gästeführerin Renate Peters, die ihr, hier mit Blickrichtung Reichenturm, die historische Altstadt zeigte.

Bautzen. Sachsens Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch hat kürzlich die Stadt Bautzen besucht. Dabei ließ sie sich nicht nur von Gästeführerin Renate Peters die architektonischen Glanzpunkte der Kommune zeigen, die es jüngst bei einem Vergleich eines Online-Buchungsportals auf Platz fünf der gastfreundlichsten Orte Deutschlands geschafft hatte. Außerdem informierte sie sich im Reisebüro von Inhaber Andreas Thomas über die Lage der Akteure vor Ort. „Ich werde ihr auf den Weg geben, sich für eine Gleichbehandlung des Einzelhandels und der Reisebüros unter dem 3G-Aspekt einzusetzen und Mittel bereitzustellen, um erfolgsversprechende Projekte zu fördern und den Mittelstand zu unterstützen“, sagte der Chef von 15 Angestellten unserer Zeitung wenige Stunden vor dem Aufeinandertreffen. „Die Ministerin soll sich überzeugen, wie wichtig es ist, Reisebüros in Sachsen zu haben. Wir sichern Arbeitsplätze und holen das Geld weg vom Internet.“

Trotz Krise setzt das Unternehmen auf den stationären Betrieb. Während der Pandemie modernisierte der Betrieb seine Reisebüros in Wilthen und Bautzen mit Unterstützung des Sächsischen Investitionsprogramms „Regionales Wachstum“. Die Landesregierung hat eigenen Angaben zufolge eine Verlängerung der entsprechenden Förderrichtlinie zu Monatsbeginn beschlossen. Das Programm richte sich an kleine Unternehmen mit überwiegend regionalem Absatz. Doch auch touristische Anbieter oder Gaststätten könnten davon profitieren. Anträge seien voraussichtlich ab dem 1. März bei der Sächsischen Aufbaubank möglich.

Indes bezeichnete Barbara Klepsch die inzwischen von Inzidenzen und Hospitalisierungsquoten losgelöste Öffnung der Reisebüros als ersten wichtigen Schritt. „Jetzt beginnt für diese Betriebe die wichtigste Phase des Jahres, denn viele wollen aktuell ihren Sommerurlaub buchen“, meinte sie. Der Bedarf an persönlicher Beratung sei an der Stelle weiterhin groß. Die Ministerin versprach in dem Zusammenhang, sich dafür einzusetzen, dass die Zugangsregeln bei Reisebüros mit denen des Einzelhandels gleichgesetzt werden.

Doch was passiert mit Beginn des nächsten Herbstes? Andreas Thomas kann vor einem weiteren Lockdown nur warnen: „Ein solcher gepaart mit Reiseverboten, Impfvorschriften und Testpflichten verunsichert die Menschen und nimmt ihnen die Reisefreude.“ So etwas dürfe sich hierzulande nicht wiederholen, sagte der Reiseexperte mit einem Blick auf die vergangenen Monate. „Die Schließung der Reisebüros in Sachsen von November bis Januar waren eine Katastrophe für uns, genauso wie das Busreiseverbot. Die gesamte Branche kämpft jetzt ums Überleben und startet von Null.“ Die Hoffnung sei groß, dass die Menschen nach und nach die Angst verlieren und wieder Urlaub buchen – möglichst bei den Reisebüros vor Ort und nicht im Netz.

Seit dem 14. Januar können dort wieder Beratungen stattfinden. Zugang erhalten bislang jedoch nur geimpfte und als genesen geltende Personen. Sie müssen zudem ihre Kontaktdaten angeben. Darüber hinaus gestattet die Politik seitdem wieder Stadt-, Gäste- und Naturführungen. Anbietern stehe es dabei frei, sich einen 3G-, 2G- oder 2Gplus-Nachweis vorlegen zu lassen. Sobald Führungen etwa durch Kultureinrichtungen verlaufen oder dort stattfinden, würden die dortigen Zugangsbeschränkungen gelten, so ein Sprecher des Staatsministeriums für Kultur und Tourismus. Ferner müsse bei Führungen auf den Mindestabstand von anderthalb Metern geachtet werden, woraus sich wiederum die maximale Zahl der Teilnehmer ergäbe. Sollte sich der Mindestabstand im Freien nicht einhalten lassen, müsse eine Maske getragen werden.

Roland Kaiser / 22.02.2022

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