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Sorbische Sprachschule läuft

Sorbische Sprachschule läuft

In Bautzen werden seit Kurzem angehende Lehrkräfte aus Tschechien für einen Einsatz in Lausitzer Klassenzimmern fit gemacht.

Bautzen. In der Spreestadt hat wie vorgesehen zum Schuljahresbeginn die Sorbische Sprachschule ihren Betrieb aufgenommen. In den Räumen der in Bautzen ansässigen Regionalstelle der Sächsischen Bildungsagentur (SBA) machen derzeit mehrere Fachleute insgesamt sieben Absolventen aus Tschechien für den Lehrerberuf an sorbischen Einrichtungen in der Region fit. Den Kursteilnehmern werde nicht nur die obersorbische Sprache vermittelt, teilte der Sprecher des Kultusministeriums Dirk Reelfs auf Anfrage des Oberlausitzer Kuriers mit. Sie können sich zudem in verschiedenen Seminaren mit dem sächsischen Schulwesen vertraut machen. Darüber hinaus bereiten die für die Maßnahme gewonnenen Dozenten ihre Schützlinge auf den pädagogischen Alltag an den Schulen vor. Die Kosten für die Ausbildung trägt der Freistaat. Ab dem Schuljahr 2018/2019 sollen die ersten der auszubildenden Lehrkräfte ihre Arbeit in den Klassenzimmern aufnehmen. „Für Interessenten aus der Tschechischen Republik wurde ein Informationsblatt entwickelt, das über die Voraussetzungen für die Aufnahme einer  Lehrtätigkeit im sorbischen Siedlungsgebiet, die Arbeitsbedingungen und die Unterstützungsmöglichkeiten, darunter die  Qualifizierungsangebote,   informiert“, führte Dirk Reelfs weiter aus. Ansprechpartner für sie alle sei SBA-Mitarbeiter Sebastian Handrick. Er koordiniert die sorbischen Angelegenheiten bei der Bildungsagentur. Darüber hinaus wird den Angaben zufolge eine bedarfsgerechte Fortbildung für Lehrkräfte im sorbischen Siedlungsgebiet vorbereitet, die Sprachkenntnisse in der obersorbischen Sprache erwerben oder zumindest vorhandene Kenntnisse vervollkommnen möchten. Die Einrichtung von Angeboten für Erzieher werde gegenwärtig geprüft.

Hintergrund: Der Freistaat will auf diese Weise dem Lehrernotstand wirksam entgegentreten. „Betrachtet man die Zeit bis 2027, so benötigen wir pro Jahr bis 15 neue und gut ausgebildete Lehrkräfte, die auch Fachunterricht in sorbischer Sprache abhalten“, sagte kürzlich Marko Schiemann im Gespräch mit dem Oberlausitzer Kurier. Der Bautzener Landtagsabgeordnete macht sich seit Langem dafür stark, dass das Land Sachsen auf die angespannte Situation in zahlreichen Bildungseinrichtungen angemessen reagiert. Er zeigte sich überzeugt davon, dass dies eine funktionierende Alternative zu den Hochschulen sein kann. Dort sei die Abbrecherquote von Lehramtsstudenten inzwischen recht groß.

Roland Kaiser / 18.08.2017

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