Steinhaus reaktiviert seine Helfertrupps
Mit diesen Türanhängern konnten bereits im Frühjahr hilfebedürftige Menschen auf sich aufmerksam machen. Pressefoto
Angesichts der auch sich im Landkreis Bautzen zuspitzenden Corona-Lage pocht die Politik darauf, das gesellschaftliche Leben weiter einzuschränken. Das wiederum trifft Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, besonders hart. Doch für sie gibt es nun Hilfe.
Bautzen. Der Freistaat fährt weitere Lebensbereiche herunter und mit ihm der Landkreis Bautzen. Ähnlich wie schon im Frühjahr soll auch hierzulande von Montag an ein harter Lockdown gelten. Für Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, wird es dadurch nicht leichter. Doch zum Glück gibt es die Mannschaft vom Steinhaus, die ihnen in dieser schwierigen Zeit unter die Arme greift. Vor dem Hintergrund der verschärften Corona-Maßnahmen organisiert und koordiniert der Verein Unterstützungsangebote für Hilfebedürftige, die ihre alltäglichen Erledigungen nicht eigenständig bewältigen können. Im Fokus stehen dabei die bekannten Risikogruppen, also ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen und jene, die über ein geschwächtes Immunsystem verfügen. Aber auch in Quarantäne befindliche und in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen dürfen auf die Arbeit der Helfer bauen. Diese sind dabei nicht nur im Bautzener Stadtgebiet unterwegs.
Neben den Gemeinden Großdubrau, Radibor, Königswartha, Malschwitz, Neschwitz, Kubschütz und Hochkirch fahren sie darüber hinaus die ganz im Osten des Landkreises gelegene Kleinstadt Weißenberg an. „Wir wollen damit einen solidarischen Beitrag zur Bewältigung der für viele Menschen schwierigen Situation der Kontaktbeschränkungen leisten“, erklärte Steinhauschef Torsten Wiegel. „Wir arbeiten mit zahlreichen Trägern der Jugendhilfe, mit Wohlfahrtsverbänden und Kirchgemeinden zusammen, um uns im Bedarfsfall gegenseitig mit personellen beziehungsweise sachlichen Ressourcen wie Fahrzeugen zu unterstützen.“ Dass sich die Nachfrage zunächst allein durch die Steinhausmannschaft abdecken ließ, wertete Torsten Wiegel als Hinweis darauf, dass das soziale Miteinander und die Nachbarschaftshilfe im Einzugsbereich des Vereins gut funktionieren würden. „Die Botengänge werden aktuell vorwiegend von unseren Freiwilligendiensten vorgenommen.“ Der „Willkommen in Bautzen e.V.“ habe sich zudem dazu bereiterklärt, ein Lastenfahrrad zur Verfügung zu stellen und sich an der Initiative zu beteiligen.
Und so lassen sich die Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen: Auf der Internetseite www.steinhaus-bautzen.de ist ein Formular hinterlegt, das sich nebst Anfragen per E-Mail an den Steinhausverein schicken lässt. Dieser ist des Weiteren montags bis freitags zwischen 10.00 und 16.00 Uhr telefonisch erreichbar – und zwar unter (03591) 531-9966. Auf diese Weise werden Unterstützungsbedarfe gesammelt und Unterstützungsleistungen wie Botengänge zu Apotheken und Einkäufe gemanagt. Zudem zeigt sich die Mannschaft von Torsten Wiegel bestrebt, nachbarschaftliche Hilfen zwischen Bedürftigen und freiwillig Engagierten auf die Beine zu stellen.
„Wir können alle – im Kleinen wie im Großen – dazu beitragen, dass dies am Ende funktioniert und dass Gemeinschaft ganz praktisch gelebt wird. Lassen Sie uns zusammenstehen und gemeinsam auf die Menschen schauen, die jetzt besondere Unterstützung benötigen“, lautet sein Appell. So werde auch der harte Lockdown für viele ein Stück weit erträglicher.
