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Szenetreff öffnet zum größten Volksfest

Szenetreff öffnet zum größten Volksfest

Die Mitglieder vom Verein LÖBAULEBT sind seit Anfang dieses Jahres glückliche Kiosk-Besitzer. Am 14. Oktober soll der wohl kleinste Szenetreff Deutschlands eröffnet werden.Foto: Verein

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Der Kiosk am Löbauer Nikolaiplatz soll nach dem Tag der Sachsen saniert werden. Foto: Steffen Linke

Der wohl kleinste Szenetreff in der Perspektive in Deutschland, der Kiosk am Nikolaiplatz, öffnet an diesem Wochenende erstmals zum Tag der Sachsen – wahrscheinlich nicht durchgängig, sondern je nach Besucheransturm bzw. wie die Mitglieder des Vereins LÖBAULEBT den Betrieb absichern können.

Löbau. „Vor allem nutzen wir den Kiosk als Plattform, um unseren Verein vorzustellen und dadurch weitere Spender, Sponsoren und Mitmacher zu finden. Außerdem werden wir einen Kunstverkauf durchführen“, sagt Rene Seidel vom Verein LÖBAULEBT. Der Verein habe eine gut sortierte Kunstsammlung. „Wir werden hin und wieder ein Bild in die Auslage stellen, um es zu verkaufen. Darüber hinaus gibt es bei uns Collagen-Kalender von Dieter Strahl zu erwerben. Der Erlös geht zu einem Drittel an LÖBAULEBT und zu zwei Drittel an den Sonnenstrahl e.V. in Dresden, der sich für krebskranke Kinder und Jugendliche engagiert“, berichtet er.

Der schon viele Jahre leerstehende Kiosk (zuletzt wurde dort Eis verkauft) misst außen etwa 1,80 mal 1,80 Meter. Die Decke ist innen knapp zwei Meter hoch. Einzig und allein ein Waschbecken ziert die innere Ausstattung. Im Kiosk können zwei Mann locker bedienen – mit einer dritten Person wird es schon langsam eng. „Drin lagern wir nur die jeweils notwendigen Getränke und das Essen zur Ausgabe. Alles weitere können wir aus unserem Büro gleich um die Ecke beziehen. Allerdings haben wir uns bewusst gegen einen weiteren Stand mit Bier und Wurst entschieden, auch wegen der hohen Preise dafür“, so Rene Seidel.

LÖBAULEBT hatte den Kiosk Anfang des Jahres per Nutzungsvertrag mit der Stadt Löbau übernommen. „Wir haben ursprünglich nach einem Schaukasten gesucht, um Werbung für uns zu machen, allerdings sind diese im Zuge der Umgestaltung abgebaut worden. Unser Blick ist dann eher zufällig auf den Kiosk gefallen, der direkt gegenüber steht. Nach dem ersten Kontakt mit der Stadt haben wir die Details des Vertrages abgestimmt und waren dann glückliche Kiosk-Besitzer“, erzählt Rene Seidel. Die kleine Immobilie ist an allen Ecken und Enden desolat.

Der alte Holzfußboden lag in nen nur noch in Bröseln da, weil die Fugen im Natursteinsockel außen auch schon verschwunden waren und so Wasser eindringen konnte. Die Fenster an den Seiten sind kaputt und die Tür rostet unten. Der Stromanschluss ist zu alt, um noch einmal so durchzugehen. Alles muss sozusagen einmal überholt werden. Nur das Dach ist in relativ gutem Zustand gewesen, berichtet er weiter. Und was ist unter der Regie von LÖBAULEBT nun schon am Kiosk gemacht worden? „Da wir Fördermittel beantragen wollen, haben wir noch keine Umbauarbeiten vorgenommen“, antwortet er. Vor dem Tag der Sachsen sei aber einen Arbeitseinsatz durchgeführt, aufgeräumt und das alte Logo des König-Albert-Bades überpinselt worden. Durch die Sommer- und Urlaubszeit habe es einige Verzögerungen gegeben. „Außerdem mussten wir bei den Angeboten noch nacharbeiten, um alle Vorgaben einzuhalten. Daher sind wir jetzt soweit, dass wir die Angebote aller Gewerke vorliegen haben und auch die notwendigen Berechtigungen von der Stadt und der Denkmalschutzbehörde, sodass die Fördermittel hoffentlich direkt nach dem Tag der Sachsen fließen und wir sofort nach dem Fest mit der Sanierung starten können“, hofft er. Die Kosten für die Sanierung liegen bei circa 12.000 Euro für alle Leistungen rund um den Kiosk. Die Fördermittel dafür betragen etwa 50 Prozent und fließen über die Städtebauförderung der Stadt Löbau.

Der Termin für die Eröffnung des Kiosks am 14. Oktober steht. „Wir werden circa ab 17.00 Uhr den Grill anwerfen und unsere Gäste, allen voran den Unterstützern vom Crowdfunding, auch mit Getränken bewirten“, sagt er. Ab 20.00 Uhr gibt es dann ein ganz spezielles Konzert vom Lkw-Dach von Jakob Mayer, der sich ebenfalls über Crowdfunding den Traum von seinem Wohn-Musik-Mobil erfüllt hat und damit von Mannheim aus auf Deutschlandtour geht.

Der Verein hat ihn bei seiner Spendensammlung unterstützt und dafür ist sein erstes Konzert nach dem Umbau des Lkw in Löbau. Für die künftige Bewirtschaftung hat der Verein LÖBUAULEBT einige Projekte für den Kiosk geplant, die wohl nicht jeder unbedingt mit so einem Gebäude in Verbindung bringen würde.
„Da vieles davon allerdings noch in der Beantragungsphase und dem zu Folge noch nicht sicher ist, wollen wir noch nicht zu viel verraten“, sagt er. Es wird in der weiteren Nutzung viel um Kunst und Kultur gehen. Natürlich wird der Kiosk zu großen Veranstaltungen in der Stadt, wie dem Stadtfest oder dem Wichteltag, auch als Anlaufpunkt geöffnet sein. „Zum lebendigen Adventskalender werden wir am 21. Dezember den Kurzfilmtag in den Kiosk holen und über den Tag verteilt Kurzfilme im Kino-Kiosk präsentieren. Genau diese Art besonderer Veranstaltungen schwebt uns auch für die Zukunft des Gebäudes vor“, sagt er abschließend.

Steffen Linke / 01.09.2017

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