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Theater erhöht Eintrittspreise

Theater erhöht Eintrittspreise

Die Betriebsleitung plant mit einer Steigerung von durchschnittlich 15 Prozent. Damit soll vor allem ein bestimmtes Risiko ausgeglichen werden.

Bautzen. Das Deutsch-Sorbische Volkstheater Bautzen will ab 2020 seine Eintrittspreise um durchschnittlich circa 15 Prozent erhöhen. Dies geht aus dem Wirtschaftsplan des Landkreis-Eigenbetriebes für die Jahre 2019/2020 hervor. „Für 2020 wird aufgrund der steigenden Aufwendungen im Personalkostenbereich, welche nicht durch Einsparung bei den Sachkosten ausgeglichen werden können, eine Erhöhung der Eintrittspreise als notwendig erachtet“, erklären Intendant Lutz Hillmann und Verwaltungsdirektor Ronald Cohrs. Die Betriebsleitung erhofft sich dadurch für 2020 zusätzliche Einnahmen von 80 000 Euro und für 2021 von 125 000 Euro – allerdings unter der Voraussetzung, dass „die Preiserhöhung nicht zu einem signifikanten Besucherrückgang führt.“
Das Risiko besteht auch unabhängig von dieser Maßnahme – und das weiß auch die Betriebsleitung des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters. „2018 hat unser Theatersommer eine Auslastung von 97 Prozent erreicht“, so Intendant Lutz Hillmann. Bei 40 250 Besuchern beliefen sich die Kartenverkaufserlöse auf circa 700 000 Euro. 2016 und 2017 waren die Werte ähnlich hoch – in allen drei Jahren kamen Stücke aus dem überaus beliebten „Olsenbande“ – Zyklus zur Aufführung. „Von einer Fortsetzung dieser überaus positiven Entwicklung kann aber nicht zwangsläufig ausgegangen werden. Für 2019 und Folgejahre sind andere Inszenierungen geplant. Daher rechnet der Eigenbetrieb aus den Erfahrungen der Jahre vor 2016 mit signifikant niedrigeren Umsatzerlösen“, warnen Hillmann und Cohrs. So wurden für 2019 und 2020 für die Erlöse aus dem Kartenverkauf Theatersommer und Burgfilmnächte jeweils 583 000 Euro eingeplant. Einen gewissen Ausgleich erhoffen sie sich durch höhere Erlöse aus Vermietung und Gastronomie, sodass der Einnahmerückgang mit 90 000 Euro veranschlagt wird.
Die Betriebsleitung rechnet in ihrem Wirtschaftsplan mit einem Einspielergebnis von 21 Prozent des Gesamtfinanzbedarfs, was den zweithöchsten Wert aller öffentlich getragenen Theater in Sachsen darstellt. „Das Erreichen dieser Erlösgrößen ist unmittelbar von der Besucherresonanz auf die geplanten Inszenierungen abhängig und unterstellt, dass die Auslastung ein ebenso hohes Niveau erreicht wie in den vorangegangenen Jahren“, so Hillmann und Cohrs. Von 2015 bis 2017 lag sie bei durchschnittlich 80 Prozent. Der Theatersommer leistete einen Beitrag von 39 Prozent zum Gesamtumsatz: „Hier besteht ein nicht unerhebliches Risiko, dass auch der angepasste Planansatz nicht erreicht werden kann, denn die Umsatzentwicklung der letzten Jahre wurde – neben der Attraktivität der Stücke – auch durch den Umstand begünstigt, dass nur selten eine Vorstellung aufgrund schlechten Wetters abgesagt werden musste.“
Hinsichtlich der Zuwendungen plant die Betriebsleitung mit gleich bleibenden Beträgen vonseiten des Landkreises als Träger und der Stadt Bautzen als Sitzgemeinde sowie mit leicht ansteigenden Zuschüssen der Stiftung für das sorbische Volk und des Kulturraums Oberlausitz-Niederschlesien, was bereits durch entsprechende Gremienbeschlüsse gesichert sei. Die jährlichen Zuwendungen liegen bei circa sechs Millionen Euro mit leicht steigender Tendenz. Kostensteigerungen sind vor allem im Personalbereich eingeplant, wo sich entsprechende Tarifabschlüsse auswirken. Doch auch der verspätete Umzug der Werkstätten in das frühere Lagergebäude an der Löbauer Straße schlägt mit Mehrkosten zu Buche. Das geplante Ergebnis schwankt zwischen -291 000 (2019), -211 000 (2021) und -366 000 Euro (2023).

Uwe Menschner / 29.01.2019

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