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Vom Ringen um die neue Grundschule

Vom Ringen um die neue Grundschule

Nicht nur in Bautzen wird derzeit nach einem geeigneten Standort für eine neue Grundschule Ausschau gehalten. In der wenige Kilometer westlich gelegenen Nachbarkommune Göda hat nach dem Gemeinderatsbeschluss vom vergangenen Herbst ebenfalls die Suche begonnen. Anders als in der Spreestadt steht hier der Bau jedoch auf nicht ganz so soliden Füßen.

Göda. Das Tafelsilber ist verkauft: Damit sich die klamme Gemeinde dieses ehrgeizige Vorhaben leisten kann, haben Bürgermeister Gerald Meyer und seine Verwaltung bereits vor dem entscheidenden Gemeinderatsbeschluss zum Neubau der Grundschule mehrere, einst in kommunaler Hand befindliche Immobilien zu Geld gemacht. So wechselten schon Monate zuvor Wohnblöcke in der Gartenstraße und auch am Oberweg den Besitzer. Das Gemeindeoberhaupt beziffert die erzielten Einnahmen mit einer siebenstelligen Summe. Diese soll nun die Grundlage dafür bilden, um die notwendigen Eigenmittel im Haushalt darzustellen. Ersten Schätzungen zufolge müsste Göda rund 1,6 Millionen Euro selbst schultern. Die Gesamtkosten für den geplanten Neubau wurden bei etwa fünfeinhalb Millionen Euro veranschlagt. „Das alles geht jedoch nur auf, wenn wir eine 70-Prozent-Förderung erreichen“, meint Gerald Meyer. „Sollte diese niedriger ausfallen, können wir uns vom Traum eines Neubaus verabschieden.“

Wie andere Bürgermeister setzt er alle Hoffnungen darauf, dass der Bund nun zügig Mittel aus dem so genannten Bundes-Kommunalinvestitions-Förder-ungsgesetz verteilt. In diesem Zusammenhang lässt der Landkreis Bautzen den notwendigen Bedarf erkunden. Noch bis 7. Februar haben Kommunen die Möglichkeit, ihre geplanten Investitionen im Bildungsbereich in Form einer Liste beim Landratsamt einzureichen. Gleichzeitig ist Gerald Meyer bestrebt, mit Hilfe der Stadt Bautzen weitere Finanzspritzen zu aufzutreiben. „Natürlich würden wir es begrüßen, wenn sich Bautzen am Bau eines neuen Schulhauses in Göda beteiligt“, meint das Gemeindeoberhaupt. Hintergrund ist der, dass ab dem kommenden Schuljahr in der Bildungseinrichtung in Göda inzwischen bis zu 70 Mädchen und Jungen aus der Spreestadt und deren Ortsteilen zum Unterricht gehen. Wo es die Erst- bis Viertklässler innerhalb des Dorfes einmal hinverschlagen wird, ist derzeit Teil einer Untersuchung. Zur Wahl stehen unter anderem eine Fläche unmittelbar neben dem bisherigen Schulgebäude sowie das Areal in Höhe des Sportplatzes. Im Mai, so denkt Gerald Meyer, lassen sich die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentieren. Inwieweit das alte Schulgebäude bestehen bleibt, um es anderweitig zu nutzen, werde sich aber erst noch zeigen. „Ich könnte mir gut vorstellen, dort ein Altenpflegeheim zu etablieren“, sagt der Bürgermeister. „Das wäre für unsere Gemeinde ein echter Gewinn und Glücksfall.“

Roland Kaiser / 05.02.2018

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