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Von A wie Axolotl bis Z wie Zebramanguste

Von A wie Axolotl bis Z wie Zebramanguste

Metok scheint sich in Görlitz bereits sehr wohl zu fühlen.⋌ ⋌Foto: C. Hammer

Alle Jahre wieder findet im Görlitzer Tierpark die Volkszählung aller behaarten, befiederten und beschuppten Bewohner statt.

Görlitz. Bei Panda, Otter, Kamel und Co. gestaltet sich die tierische Inventur zum Jahreswechsel noch recht einfach, sind die Bestände doch überschaubar. Bei der wuseligen 26-köpfigen Zebramangustentruppe wird es schon schwieriger. Mehrfach muss mit der Zählung von vorne begonnen werden. Der Schwierigkeitsgrad steigt bei Sittichen und Kleinnagern und gänzlich unmöglich wird eine genaue Zählung bei den Schwarmfischen, Teichbewohnern und einigen Wirbellosen. Diese werden dann als „unzählbar“ lediglich als Tierart geführt. Derzeit leben im Naturschutz Tierpark Görlitz 509 + „x“ Tiere in 91 verschiedenen Arten. Ein Plus von 40 Tieren, aber ein Minus von 2 Tierarten im Vergleich zum Vorjahr.

Das große Plus ist vorrangig der emsigen Vermehrung im 2017 eröffneten Zwitscherzimmer geschuldet. Offensichtlich gefällt nicht nur den Besuchern diese neue Anlage...
Um mehr Platz für weniger Tiere zu schaffen, wurden einige Tierarten, wie z.B. der Uhu an andere zoologische Einrichtungen abgegeben. Durch den Alterstod des letzten verbliebenen Luchses „Toni“ fällt auch diese Tierart weg. Lediglich die aus dem Zoo Basel stammende Krokodilschwanzechse ist 2017 als neue Spezies hinzugekommen.

Obwohl schon existent, tauchen sie in der Inventur noch nicht auf. Die zwei Beuteljungen der grauen Riesenkängurudamen. In den Beuteln rumort es schon ganz ordentlich, aber herausgeschaut haben sie bis zur letzten Woche noch nicht. Und erst wenn der Kopf das erste Mal aus dem Beutel schaut, gelten sie als geboren und werden entsprechend im Tierbestand aufgeführt. Ein Grund mehr um einmal wieder im Tierpark vorbeizuschauen...
Zum Ende des vergangen Jahres hatte es jedoch noch einen vielbeachteten Neuzugang gegeben. Ob es sprachliche Barrieren geben wird, wurden die Mitarbeiter des Tierparks während des „Panda-Welcome Days“ im Dezember immer wieder gefragt. Grund dafür ist die Herkunft des aktuellen Roten-Panda-Neuzugangs. Der neue Pandamann Metok ist nämlich ein waschechter Franzose. Er wurde 2016 in La Fleche in Frankreich geboren. Ganz untypisch für einen Franzosen ist Metok allerdings kein dunkler „Typ“, er vertritt eher die blonde Fraktion. Was bewegt aber nun einen Panda von Frankreich an die Neiße zu siedeln? Abenteuerlust aus eigenem Antrieb ist es sicher nicht. Hier haben wir es vielmehr mit einer klassischen arrangierten Ehe zu tun. Der Naturschutz Tierpark Görlitz nimmt seit bereits 20 Jahren am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für Rote Pandas teil. Alle knapp 400 Roten Pandas in europäischen Zoos werden zentral koordiniert. Der Koordinator dieses Zuchtprogrammes sitzt im Zoo von Rotterdam. Anhand der genetischen Daten, eines Rechenprogramms und dank eines engagierten Art-Komitees, werden so die genetisch besten „Partien“ errechnet. Ziel des Zuchtprogrammes ist es über einen möglichst langen Zeitraum über 90% der genetischen Variabilität zu erhalten. Das bedeutet: Inzucht vermeiden und Paare zusammenstellen, die möglichst nicht verwandt sind. Die einzelnen Zoos entscheiden somit selber nicht woher ein neues Tier kommt und wohin der im eigenen Zoo geborene Nachwuchs geht.
Zurück zu Metok: Offensichtliche Kommunikationsprobleme traten nicht auf. Die derzeit drei Pandas auf der Anlage gehen freundlich miteinander um. Auch essenstechnisch gibt’s Entwarnung. Ein Gourmet ist Metok allerdings nicht. Er isst, was auf den Tisch kommt...

Redaktion / 24.01.2018

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