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Von der Wassermühle bis zum Schilfschneider

Von der Wassermühle bis zum Schilfschneider

Regionalmanager Rudolf Richter hatte den Teilnehmern der Bustour durch das Leader-Gebiet eine Menge zur Wassermühle Schweinerden zu sagen.

Das Regionalmanagement des Leader-Gebietes „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ zieht Halbzeitsbilanz. Die geförderten Projekte sind sehr vielfältig.

Region. Einen solchen Menschenauflauf hat das kleine Dörfchen Schweinerden unweit von Panschwitz-Kuckau in seiner Geschichte wohl nur selten erlebt: Etwa 40 Menschen bewegten sich an einem trüben Novembertag über die (zurzeit für den Autoverkehr gesperrte) Ringstraße in Richtung Klosterwasser-Aue. Hier gab es etwas zu besichtigen, was der Regionalmanager des Leader-Gebietes „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“, Rudolf Richter, als „Highlight“ bezeichnet: „Die Sanierung der historischen Wassermühle in Schweinerden stellt eines der Leuchtturmprojekte innerhalb der aktuellen Förderperiode in unserer Region dar.“ Und in der Tat begaben sich die Teilnehmer der Bustour zu ausgewählten Leader-Projekten auf historisches Terrain, wurde doch die Mühle laut dendrologischen (pflanzenkundlichen) Untersuchungen um 1660 als Vorwerk des Klosters St. Marienstern errichtet. Das zuvor desolate Gebäude wird derzeit als Wohnhaus saniert – ein geradezu klassischer, aber keineswegs der einzige mögliche Verwendungszweck von Leader-Fördergeldern. „Es gibt insgesamt 18 verschiedene Maßnahmearten. Dazu gehören unter anderem die Schaffung ergänzender Mobilitätsangebote, die Absatzförderung für Fischereibetriebe oder die Aufwertung öffentlicher Plätze und Freiflächen“, so Rudolf Richter. Zu letzterem Paket zählt auch die Errichtung eines öffentlich zugänglichen Spielplatzes an der Crostwitzer Grundschule. Überhaupt sind die Crostwitzer sehr rege, was die Erarbeitung von Leader-Förderprojekten und die Inanspruchnahme der entsprechenden Mittel anbelangt: 394.000 Euro haben sie für vier verschiedene Maßnahmen akquiriert – das sind 383 Euro pro Einwohner und damit (relativ gesehen) mehr als jede andere der 16 Mitgliedskommunen. Ebenfalls im Spitzenfeld liegen Malschwitz, Burkau und Ralbitz-Rosenthal. Und die Gemeinde Crostwitz setzt noch einen drauf – plant sie doch laut Bürgermeister Marko Klimann die Umnutzung des (bis zu deren Schließung) von der Mittelschule genutzten Teils des Schulgebäudes zum Gemeinde- und Kulturzentrum.
Welch wichtige Rolle das religiöse Leben im Leader-Gebiet der Heide- und Teichlandschaft spielt, wird beim Zwischenstopp in Ralbitz-Rosenthal deutlich.
 

Nachdem 2017 bereits der zuvor unbefestigte Pfarrhof gepflastert und damit der Zugang zum Pfarrhaus, zur Kirche, dem Friedhof und dem Vereinsheim Radlubin verbessert wurde, geht es derzeit im Inneren der Kirche zur Sache. „Die Sanierung erfolgt im Zeitraum Juni 2018 bis März 2019. Zielstellung ist, den Kircheninnenraum zu sanieren, farblich zu gestalten sowie die Beleuchtung zu erneuern“, teilt Pfarrer Stephan Delan mit.
Insgesamt hat der Koordinierungskreis des Leader-Gebietes „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ mit Stand vom Oktober 2018, also ziemlich genau zur Hälfte der aktuellen Förderperiode, 142 (von 202 eingereichten) Projektanträgen bewilligt. Davon haben wiederum (bislang) 110 Projekte mit einem Gesamtumfang von 6,2 Millionen Euro auch die Hürde der Bewilligung durch das Landratsamt überstanden und sind somit zuteilungsreif (bzw. schon gefördert und zum Teil auch schon umgesetzt). Das Regionalmanagement entwickelt aber auch eigene Projekte, wie beispielsweise die Evaluation des Krabat e.V. oder die Unterstützung der regionalen Fischwirtschaft. Diese besteht bislang in einem Zuschuss zur Anschaffung eines schwimmfähigen Schilfschneidegerätes, mit dem die Fischereibetriebe ihre Teiche von übermäßigem Bewuchs freihalten können.

Redaktion / 06.12.2018

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