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Willkommen im Trainingsreich der Bautzener Judokämpfer

Willkommen im Trainingsreich der Bautzener Judokämpfer

Uwe Hilbig und Bürgermeister Matthias Seidel in der Trainingsstätte der Judokas in Niedergurig. Bis 2015 stand die ehemalige Schulturnhalle meistens leer. Nach dem Umzug des PSC Bautzen im gleichen Jahr an den Stadtrand hat sich das geändert. Foto: RK

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Die Trainingsstätte des PSC Bautzen erhielt nicht nur ein neues Dach, sondern auch elektrisch betriebene Rollos. Foto: privat

Malschwitz. Er springt in die Höhe, dreht sich um die eigene Achse und landet wieder sicher auf beiden Beinen: Fabrice Hilbig macht sich fit für seinen nächsten Einsatz auf der Matte. Der 19-Jährige ist leidenschaftlicher Judoka. Er trainiert in den Reihen des PSC Bautzen, einem Club, der nach der Wende aus zwei Judovereinen hervorging und aktuell rund 200 Mitglieder zählt. Etwa 120 davon sind Kinder und Jugendliche. Seit Wochenbeginn dürfen sie alle aufgrund der 3G-Regel nun wieder unkomplizierter ihrem Sport nachgehen, meint Vereinspräsident Uwe Hilbig. Das sei im Zuge der Corona-Pandemie keineswegs immer so gewesen. „Neun Monate mussten wir das Training aussetzen“, verrät der 55-Jährige im Gespräch mit dem Oberlausitzer Kurier. „Die Gemeinde, in deren Eigentum sich die von uns in Anspruch genommene Sportstätte befindet, kam uns während dieser Zeit sehr entgegen und erließ uns die Nutzungsgebühren. Das hat uns in anderer Weise geholfen.“ Der Verein, der auch für internationale Einsätze zwei Bundes-A-Kampfrichter stellt und zahlreiche Erfolge bei Bezirks- und Landesmeisterschaften vorweisen kann, war somit in der Lage, das eingesparte Geld in Dinge zu investieren, die für das Körpertraining wichtig sind. Denn darauf kommt es an beim Judo, dass alle Muskelbereiche gleichermaßen fit gehalten werden, weiß Uwe Hilbig. Dies zeigt sich beispielsweise an der Luftrolle, die sein Sohn in dem Moment vollführt. Auch er hat sein Judo-Handwerk beim PSC Bautzen gelernt. „Dass wir Kinder dazu erziehen, Sport zu treiben, ist ganz wichtig“, erklärt der Vereinspräsident. „Im Sport und viel mehr im Team wird der Charakter eines jeden einzelnen geprägt.“ Glücklicherweise habe sich das Gros der Mitglieder während der Pandemie bei der Stange halten lassen. Dafür scheute der Club auch keine Kosten und Mühen. So wurden für alle T-Shirts bedruckt, um ihnen das Gefühl zu geben, dass sie trotz der Zwangspause nach wie vor Teil der Gemeinschaft sind. Unterstützer seien mit Weihnachtskalendern bedacht worden. Und das sollte sich auszahlen. Kürzlich konnte der PSC einen zweiten Platz beim Stahlpokal in Riesa einfahren. 

Indes vermag Bürgermeister Matthias Seidel stolz zu berichten, dass die Trainingsstätte in Niedergurig samt dem ehemaligen Spree-Café ein neues Dach erhält. „Die Maßnahme hat ein Volumen von 75.000 Euro und wird mit Mitteln der EU gefördert“, betont er. „Die Turnhalle erhält im gleichen Atemzug eine Verschattung der drei großen Fenster im Wert von 8.000 Euro.“ Damit sind Rollos gemeint, die aktuell darauf warten, an die Elektrik angeschlossen zu werden. Bis zum Monatsende sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. „Das Dach war in die Jahre gekommen“, begründet Matthias Seidel die Maßnahme. „Allerdings wurde die Sanierung aufgrund eines erst noch zu erstellenden Fledermausgutachtens hinausgezögert. Als Ausgleich lassen wir am und um das Gebäude herum mehrere Nistkästen für Vögel und Fledermäuse anbringen.“ Der Judoverein wiederum habe die Absicht, die Küche und den Veranstaltungsraum in Schuss zu bringen. Das käme auch dem Ortschaftsrat zugute, der das Sportlerheim ebenfalls nutzt. Zudem könnten fortan wieder private Zusammenkünfte stattfinden. 

Für den Verein ergeben sich dadurch erweiterte Trainingsmöglichkeiten. Da der Platz für manche Übungsgruppen längst nicht mehr ausreicht, will der Club in dem früheren Lokal ebenfalls Matten für seine Nachwuchssportler auslegen. „Die können schnell wieder zusammengeräumt werden, sobald eine Feierlichkeit im Haus ansteht“, betont Uwe Hilbig. Um diesen Plan in die Tat umsetzen zu können, habe ein Tresen, den der Verein wie das andere Inventar auch käuflich erwarb, weichen müssen. Das sei zwar bei einigen auf Kritik gestoßen. Inzwischen hätten sich die Wogen jedoch wieder geglättet. „Wir möchten für alle da sein, die sich körperlich bewegen wollen“, bringt Uwe Hilbig abschließend zum Ausdruck. „Talente werden gefördert. Es geht jedoch nicht in erster Linie darum, einen Kader heranzuzüchten.“ Dass der Verein personell so gut dastehe, sei auch dem geschuldet, dass sich junge Leute dafür gewinnen ließen, eine Trainerlizenz zu erwerben. „Die Trainer sind das Gold eines Vereines“, bekräftigt der Präsident. 

Roland Kaiser / 17.03.2022

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