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„Wir sollten damit anfangen, mit dem Virus zu leben“

„Wir sollten damit anfangen, mit dem Virus zu leben“

Im türkischen Belek hält der BFV 08 traditionell sein Training während der Winterpause ab. Auch in diesem Jahr wurden dort die Oberligakicker für die bevorstehenden Aufgaben auf dem Rasen fit gemacht. Foto: BFV 08

In der Fußball-Oberliga NOFV-Süd rollt der Ball wieder. Dort rangiert der in Bischofswerda ansässige BFV 08 aktuell auf dem neunten Tabellenplatz. Der Oberlausitzer Kurier hat sich mit dem Geschäftsstellenleiter des Clubs, Frank Terks, zum Rückrundenstart ausgetauscht und mit ihm auch schon einmal in Richtung Zukunft geblickt.

Herr Terks, wie bereiten sich die Jungs aktuell auf die anstehenden Partien vor?

Frank Terks: Die Mannschaft befindet sich seit dem 17. Januar wieder im Trainingsbetrieb und damit in der Vorbereitung für unseren Restart in der Oberliga. In der letzten Januarwoche waren wir im traditionellen Trainingslager in Belek in der Türkei. In dieses Trainingslager fahren auch immer viele unserer Sponsoren mit. Ein Dank an dieser Stelle all diejenigen, die uns auch dieses Jahr dieses Trainingslager ermöglicht haben. In dieser Woche absolvierten wir täglich drei Trainingseinheiten bei angenehmen Wetter. Am 26. Februar starten wir gegen den SV 09 Arnstadt mit einem Heimspiel in die weitere Saison.

Welches Ziel steuert die Mannschaft zum Saisonende an?

Frank Terks: Im vergangenen Sommer hatten wir einen großen Umbruch sowohl in der Mannschaft als auch im Funktionsteam. Im Kader stehen gegenwärtig 13 neue Spieler. Solch eine Veränderung braucht seine Zeit. Am Ende der Saison wollen wir auf jeden Fall auf einen guten Mittelfeldplatz einlaufen. 

Mit welchen Schwierigkeiten hat die Oberliga-Elf derzeit zu kämpfen und werden alle Spieler zum Rückrundenstart zur Verfügung stehen?

Frank Terks: Die gegenwärtigen Schwierigkeiten resultieren eher aus unserer coronabedingten Zwangspause. Da gilt es jetzt, die Spieler behutsam an ihrem Leistungsvermögen zu führen. Bis auf unseren verletzten Kapitän werden aus heutiger Sicht am Samstag in einer Woche alle Spieler zur Verfügung stehen.

Inwieweit gab es in der Zwischenzeit Ab- beziehungsweise Neuzugänge?

Frank Terks: Wir hatten im Winter zwei Abgänge zu verzeichnen. Das ist zum einen Przemyslaw Przysowa. Zum anderen hat uns Jonas Georgi verlassen. Neuzugänge wurden im Winter hingegen keine verpflichtet. In unserer U23 gibt es eine Reihe von Spielern, denen wir eine Chance einräumen wollen. Diese sind in der Lage, die Lücke intern zu schließen.

Wozu wurde die monatelange Zwangspause ebenfalls genutzt?

Frank Terks: Wir haben als Präsidium und Geschäftsstelle diese Zeit sehr intensiv genutzt, um unsere angedachten Projekte für die nächsten Jahre zu besprechen und vorzubereiten.

Wie hielten sich die Spieler in dieser Zeit fit?

Frank Terks: Unser letztes Pflichtspiel liegt schon einige Zeit zurück. Das war am 20. November. Damals durfte in Sachsen-Anhalt noch Fußball gespielt werden. Danach haben unsere Spieler individuelles Training absolvieren müssen. Einmal die Woche versammelten sich alle am Bildschirm zu einer virtuellen Übungseinheit.

Das klingt jetzt vielleicht weit hergeholt, aber wann wird der BFV 08 wieder in der Regionalliga mitmischen?

Frank Terks: Gute Frage. Wir haben uns für die Konsolidierung des Vereins und die Schaffung einer entsprechenden Infrastruktur drei Jahre Zeit gegeben. Der Verein kann die Infrastruktur allerdings nicht alleine erbringen. Hier stehen wir mit der Stadtverwaltung im Austausch. Das Wichtigste wird aber sein, die finanziellen Voraussetzungen für eine Nachhaltigkeit zu schaffen. Die Regionalliga ist eine Zweiklassengesellschaft. In der tummeln sich zum Beispiel Profivereine wie der Chemnitzer FC, BFC Dynamo, der 1. FC Lok Leipzig oder der FC Carl Zeiss Jena. Die kleineren Vereine spielen jedes Jahr um den Abstieg. Mehr ist da auch nicht möglich.

Bis dahin fließt also noch viel Wasser die Wesenitz hinunter. Dann frage ich anders: Was wünscht sich der Club für die nächste Saison – auch mit Blick auf vielleicht neue coronabedingte Einschränkungen im Herbst und Winter?

Frank Terks: Nun gilt es erst einmal die noch gültige Corona-Notfallverordnung so anzupassen, dass ab dem 7. März im gesamten Amateurbereich Fußball überhaupt wieder möglich wird. Die Vereine haben gute Hygienekonzepte erarbeitet. Hingegen schließen alle uns bekannten Studien eine Infektionsgefahr zu 99 Prozent beim Sporttreiben aus. Hier hat die Politik aus meiner Sicht ein schlechtes Bild hinterlassen. Es wird viel Anstrengung der Vereine bedürfen, um das wieder auf ein vernünftiges Maß zu bringen. Der Sport und insbesondere der Amateursport hat zu keiner Zeit der Pandemie seinen eigentlichen Stellenwert wahrnehmen dürfen. Ich denke, wir müssen gemeinsame Lösungen erarbeiten, wie der Sport in seiner Allgemeinheit auch unter dem Corona-Virus vollumfänglich erbracht werden kann. Wir sollten mit dem Virus nun endlich anfangen zu leben.

Wenn der BFV 08 nun in die Rückrunde startet, mit welchen Platzverhältnissen muss er sich vor heimischer Kulisse arrangieren?

Frank Terks: Unsere Spielstätten – sowohl der Rasenplatz als auch der Kunstrasenplatz – sind in einem guten Zustand. Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen für unser Heimspiel am 26. Februar auf Hochtouren. Wenn es die Witterung zulässt, wollen wir diese Partie in der Volksbank-Arena auf Rasen austragen.

Roland Kaiser / 24.02.2022

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