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5G kommt als Bedrohung noch hinzu

5G kommt als Bedrohung noch hinzu

Christina Glowatz weist mit diesem Schild an markanter Stelle auf gesundheitliche Gefahren hin. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Niesky. Die Nieskyer kennen die Stelle, wo sich mit der Herbert-Balzer-Straße, der Karl-Liebknecht-Straße, der Neusärichener Straße, dem Weidenweg und der Ludwig-Ey-Straße gleich fünf Straßen treffen.

Genau an dieser Weggabellung wohnt Christina Glowatz und hat dieser Tage in ihrem Garten an dieser verkehrsgünstigen Stelle ein Schild montiert, mit dem sie auf Gefahren von 5G-Verbindungen hinweist. Doch was hat sie dazu bewogen, während die Welt in den größten gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten seit dem Zweiten Weltkrieg steckt?

„Haben wir augenblicklich nicht genug damit zu tun, aus den gegenwärtigen Bedingungen einigermaßen heil herauszukommen?“, fragt sie rhetorisch und gibt gleich selbst die Antwort: „Wir können und wollen uns nicht mit neuen negativen Nachrichten auseinandersetzen. Vielleicht später einmal, dann, wenn wir hier alles überstanden haben… Nein! Unsere Gesundheit und die unserer Kinder und Enkelkinder steht auch durch 5G auf dem Spiel und wir haben die Pflicht uns allseitig zu informieren“, sagt die Nieskyer Gründerin und Sprecherin der Bürgerinitiative „Gegen 5G in Niesky“ (vision.gesundheit@yahoo.de). Doch während in Sachen der Coronakrise niemand die Entwicklung habe voraussehen können, sei dies bei der flächendeckenden Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G anders. „Durch Medien und Politik werden wir über den Stand des Ausbaus von 5G informiert, vor allem über die Notwendigkeit von selbstfahrenden Autos, Smart-City oder Smart-Home. Unsere Lausitz wird eine der ersten Testregionen in Deutschland.“ Sehr selten höre man jedoch von eventuellen gesundheitlichen Gefahren, die damit verbunden seien. Doch viele Wissenschaftler, Ärzte und Umweltschutzorganisationen würden vor 5G warnen. Der Appell „Stopp von 5G auf der Erde und im Weltraum“ ist an die Vereinten Nationen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Europäische Union, den Europarat und die Regierungen gerichtet. „Die elektromagnetische Strahlung unter dem jetzt vorhandenen 4G ist bereits mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Bei 5G haben wir es mit einer weitaus gefährlicheren Strahlung zu tun. Studien darüber kann es noch nicht geben. Die Brüssler Umweltministerin lehnte in der Hauptstadt Belgiens den Ausbau von 5G mit den Worten ab: ’Wir sind doch keine Versuchskaninchen!’“, weiß Glowatz zu berichten.

Auch in Deutschland gäbe es bereits Kommunen, die diesem Beispiel folgen wie Bad Wiessee oder Freiburg im Breisgau. Artikel 2a unseres Grundgesetzes garantiert allen Bürgern das ’Recht auf Freiheit und körperliche Unversehrtheit’. Wie vereinbart sich diese Aussage mit der staatlich verordneten flächendeckenden Abdeckung mit 5G?“, fragt Christina Glowatz und erklärt: „Es handelt sich bei 5G nicht um die Schließung vorhandener Funklöcher, wie es uns oft vermittelt wird, sondern zusätzlich um die Einführung einer neuen, viel höheren Strahlenbelastung.“

Dabei leiden schon heute viele Menschen in Deutschland unter dem sogenannten „Mikrowellensyndrom“, zu dessen Symptomen Schwindel, (Dauer-)Kopfschmerzen, Epilepsien, Schlaflosigkeit, Depressionen, Krebs u.v.m. zählen.
„Die Zahl der Betroffenen würde sich beim Aufrüsten auf 5G vermutlich stark erhöhen, da die 5G-Technologie mit ihren höheren Frequenzen im zweistelligen Giga-Hertz-Bereich und engmaschig aufgestellten Sendern – circa alle 100 Meter sollen ’Kleinzellen’ mit 64 oder mehr Antennen an Straßenlaternen angebracht werden – zu einem erheblichen Anstieg der Strahlenbelastung im Mikrowellenbereich führen“, befürchtet sie unter Bezug auf Aktivisten des Schweizer Interessenvereins Gigaherz.
Doch keine Versicherung der Welt versichere Mobilfunkanbieter gegen Schäden ihrer Kunden durch den Mobilfunk, ebenso wie übrigens auch nicht gegen Schäden durch die Kernkraft oder Genmanipulation.

„Unlängst hörte ich einen Vortrag von Prof. Karl Hecht, einem emeritierten Professor der Humboldt-Universität Berlin, der im Auftrag von Mobilfunkfirmen in den 90er Jahren wissenschaftliche Studien zur Unbedenklichkeit der Strahlenbelastung durch Mobilfunk durchführte. Die Ergebnisse dieser Studien haben dann das Gegenteil bewiesen und durften nicht veröffentlicht werden. Prof. Hecht bezeugte, dass es von vielen unabhängigen Wissenschaftlern ähnliche Studien gibt, die verschwiegen werden bzw. deren Verfasser diskreditiert oder diffamiert wurden.“ Hingegen fehle es nicht an positive Studien zum Mobilfunk, die von der Mobilfunkindustrie nahestehenden Personen erbracht werden „und nur diese werden vom Staat zur Beurteilung möglicher Gefahren herangezogen und verbreitet“, beteuert Christina Glowatz.
 

Till Scholtz-Knobloch / 30.03.2020

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