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Auf dem Czorneboh kocht ab sofort ein junger Küchenchef

Auf dem Czorneboh kocht ab  sofort ein junger Küchenchef

Sie sind ein Team: Pächter der Czorneboh-Baude Elmar Ladusch und die Küchencrew mit Küchenchef Gregor Ladusch und Beiköchin Claudia Ladusch. | Foto: kk

Cunewalde/Bautzen. Zum Tag des Stadtwaldes am Samstag, 16. April, wird nach der umfangreichen Erneuerung die Czornebohbaude wieder eröffnet. Pächter Elmar Ladusch, seine Lebensgefährtin, Sohn und Tochter haben sich an den zurückliegenden Tagen intensiv vorbereitet und auch die nagelneue Küche ausprobiert.

Die neue Speisekarte gibt es schon seit einigen Monaten. Doch erst in dieser Woche kann der neue Küchenchef Gregor Ladusch die einzelnen Gerichte, dort zubereiten, wo sie ab Sonntag den Gästen serviert werden.

Noch während die letzten Abnahmen stattfinden, hat der 30-jährige Sohn des Pächters begonnen „seine“ Küche kennenzulernen. Gasherd, Grillplatte, Dämpfer, Backofen und Spülküche sind neu. Bei der Anordnung der Geräte und Arbeitsbereiche konnte der junge Koch mitentscheiden. „Glücklicherweise ist die Stadt Bautzen unserem Wunsch gefolgt und hat die überalterte Küche ersetzt“, sagt Pächter Elmar Ladusch. Bevor es aber ans Kochen geht, müssen alle Töpfe, Behälter, Teller, Kochlöffel und Kellen gespült werden. Dabei hilft Claudia Ladusch, Tochter des Pächters und Beiköchin. Gemeinsam mit ihrem Bruder hat die 35-Jährige schon im Weichaer Hof gearbeitet.

Gelernt hat Gregor Ladusch seinen Beruf in der Schloss-Schenke Bautzen, hier blieb er insgesamt zehn Jahre. Für ein Jahr sammelte er in Australien Lebens- und Kocherfahrung. Bei seiner Rückkehr plante Elmar Ladusch bereits für die Czorneboh-Baude und Sohn Gregor kochte in Schirgiswalde, Bei Schumann in Kirschau, war im Weichaer Hof Küchenchef und kam schließlich zum Husarenhof.

Ab diesem Frühjahr kann die Familie nun gemeinsam ihre Ideen einer regionalen Küche in der Baude auf dem Czorneboh umsetzen. Die Zutaten dafür kommen aus der Oberlausitz: Fisch aus Kirschau, Wild direkt vom Jagdpächter des Stadtwaldes und das Gemüse aus Markersdorf. Es wird einfache und preiswerte Essen sowie besondere und raffinierte Speisen geben. „Ich koche Gerichte, die geschmacklich und preislich jedem zugänglich sind“, erklärt Gregor Ladusch.

Für den Auftakt am Samstag muss noch viel vorbereitet werden. Am Montag hat der Küchenchef zum ersten Mal die Grillplatte schrittweise auf 300 Grad angeheizt und anschließend mit Öl abgerieben. Am Dienstag traf die erste Ware und wurde aufgeräumt, dann konnten die ersten Brühen und Grundsoßen gekocht werden. Mit Schälarbeiten und Suppen ging es am Mittwoch weiter. Am Donnerstag und Freitag wurden die ersten Gerichte von der Karte gekocht und im Team probiert. Zur Eröffnung der Baude am Samstag ab 11.00 Uhr wird es neben Kaffee und Kuchen auch Suppen und einfache Gerichte geben. „Es sind Führungen durchs Haus geplant“, erklärt Elmar Ladusch, „ein ruhiges gemütliches Speisen in der Gaststätte ist dann nicht möglich. Deshalb startet der eigentliche Gaststättenbetrieb erst am Sonntag.

Für Elmar Ladusch und seine Lebensgefährtin geht dann ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Als die vorherigen Pächter vor drei Jahren ihr Wirken in der Baude beendeten, meldete sich der 58-Jährige als neuer Pächter. Aber die Baude war in keinem guten Zustand, die Küche gesperrt und so konnte Ladusch nur am Kiosk die Wanderer versorgen.

Ende 2014 stimmten die Bautzener Stadträte einer Sanierung zu. In den zurückliegenden Monaten wurden für rund 1,2 Millionen Euro unter anderem das Dach neu gedeckt, Dämmungen angebracht, die Fußböden erneuert und die Entwässerung neu angelegt. Auch der Zuschnitt der Räume wurde teilweise verändert, die Elektrik vollständig neu installiert und sowohl Heizanlage als auch Lüftung auf den neuesten Stand gebracht. Die einfache Kleinkläranlage wurde durch eine Pflanzenkläranlage ersetzt, das sanierungsbedürftige Wohnhaus neben der Baude abgerissen, die Trinkwasserleitung und letztlich auch der alte Forstweg vom Parkplatz Cunewalde zum Czorneboh komplett erneuert.

Damit sind nun gute Voraussetzungen für den erfolgreichen Betrieb der Baude mit insgesamt 90 Sitzplätzen geschaffen. Elmar Ladusch hat sich fest vorgenommen, die Gäste auch im Winter und bei weniger gutem Wanderwetter auf den 556 Meter hohen Berg zu locken, um den Blick vom 23 Meter hohen und über 160 Jahre alten Aussichtsturm über die Oberlausitzer Berge schweifen zu lassen.

Katrin Kunipatz / 15.04.2016

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