Bautzen ehrt seine Feuerwehrhelden

Würdiges Andenken: Die Stadt Bautzen ehrte Johann August Nimschke stellvertretend für alle verstorbenen Kameraden. Foto: Stadtverwaltung Bautzen
Im Rahmen einer kleinen Feier wurde das sanierte Denkmal für den im Einsatz verstorbenen Feuerwehrmann Johann August Nimschke wieder eingeweiht. Und noch ein engagierter Brandbekämpfer erhielt eine Ehrung.
Bautzen. Johann August Nimschke war ein ganz normaler Bautzener Zeitgenosse des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Er übte einen Beruf aus, umsorgte seine Familie – und verrichtete den Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Von einem der Einsätze, der ihn im Jahre 1876 in den (damals noch selbstständigen) Nachbarort Seidau führte, kehrte er nicht wieder heim – Nimschke wurde bei einem Großbrand unter einer einstürzenden Wand verschüttet und konnte nur noch tot geborgen werden.
Seine dankbaren Zeitgenossen errichteten ihm auf dem Taucherfriedhof ein würdiges Denkmal – einen auf einem quaderförmigen Sockel ruhenden Obelisken. Doch mit der Zeit geriet es in Vergessenheit, verwitterte und vermoderte. Doch nun erstrahlt es nach einer aufwendigen Restaurierung wieder in neuem Glanz: „Die Sanierung erfolgte in ehrendem Gedenken an alle verstorbenen und gefallenen Kameradinnen und Kameraden“, teilt die Stadtverwaltung Bautzen mit.
Etwa 700 Bautzenerinnen und Bautzener kamen im Laufe der Jahrhunderte beim Kampf gegen die Flammen um – die früher zumeist noch heftiger wüteten als in unserer, durch moderne Technik und Einsatzorganisation geprägten Zeit. Die Realisierung des Projektes sei nicht nur eine handwerkliche, sondern auch eine tief emotionale Aufgabe gewesen: „Das Grabmal ist ein Beitrag zur Erinnerungskultur unserer Feuerwehrtradition und ein Ausdruck der Dankbarkeit und des Zusammenhalts“, so die Stadtverwaltung.
In einer feierlichen Zeremonie wurde das Denkmal nun erstmals nach der Restaurierung der Öffentlichkeit präsentiert. Im Rahmen der Veranstaltung erhielt Kamerad Heinz Ebersbach das „Ehrenwappen der Stadt Bautzen“, die zweithöchste Auszeichnung der Stadt. Damit würdigt Bautzen Bürger, die sich durch besonderes Engagement um das Gemeinwohl verdient gemacht haben.
Ebersbach blickt auf eine jahrzehntelange Verbundenheit mit der Feuerwehr zurück – von seiner Ausbildung in Heyrothsberge bis zu seiner Tätigkeit als Brandschutzinspektor. Auch nach seinem aktiven Dienst widmete er sich der Erforschung der Feuerwehrgeschichte und verfasste eine Chronik des Bautzener Feuerlöschwesens. Seine umfangreichen Recherchen trugen maßgeblich zur Dokumentation des sächsischen Feuerwehrwesens bei: „Mit seiner leidenschaftlichen Arbeit bewahrt er das kulturelle Erbe der Stadt und stärkt die Identität ihrer Bürger.“, hieß es in der Laudatio.