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Bleiben Diebstähle auf Parkplätzen am Berzdorfer See Einzelfälle?

Bleiben Diebstähle auf Parkplätzen am Berzdorfer See Einzelfälle?

Da war der Schock groß für einen Badegast aus Bernstadt, als er nach ein paar Stunden wieder zu seinem Auto kam. Ganoven hatten auf einen Schlag alle vier Räder abmontiert und mitgehen lassen. | Foto: privat

Görlitz/Hagenwerder. Die Parkplätze rund um den und der Hafen am Berzdorfer See scheinen sich jetzt auch unter den Ganoven als lukrative Adressen herumgesprochen zu haben. Zwei Fälle aus der jüngsten Vergangenheit lassen das zumindest vermuten.

In der Nacht vom 25. zum 26. Mai machten sich bisher Unbekannte im Hafen von Hagenwerder an sieben dort liegenden Booten zu schaffen und montierten die Außenbordmotoren im Gesamtwert von rund 15.000 Euro ab. Nur ein paar Tage später, am 28. Mai, war der Parkplatz an der Zufahrt „An der Bahn“ Schauplatz für eine weitere dreiste Diebestour. Das Opfer, ein Badegast aus Bernstadt, hat die Situation per Foto dokumentiert und passende Worte dazu an unsere Zeitung geschrieben: „Was mir passierte, hat mich sehr schockiert!“ Dann schildert er sein Erlebnis: „Ich parkte mein Auto am Parkplatz zum See, der sich hinter dem Autohaus Geißler in Hagenwerder befindet. Der Security-Mann, der dort im Auftrag der Stadt Görlitz arbeitete, kassierte einen Obolus und ich stellte mein Fahrzeug gegen 13.30 Uhr ab.“ Als der Bernstädter gegen 17.45 Uhr zurück kam, „bin ich aus allen Wolken gefallen! Mein Fahrzeug stand aufgebockt auf Steinen und alle vier Räder waren gestohlen worden. Und das am hellerlichten Tag, wo ja auch noch ständig Publikumsverkehr herrschte.“ Vom Parkplatzwächter sei keine Spur mehr gewesen.

Der See-Besucher aus Bernstadt vermutet, dass wohl mehrere Profis am Werk gewesen sein müssen, denn nach Angaben einer Person, die er gleich nach dem Entdecken des Malheurs befragte, war gegen 17.30 Uhr noch alles in Ordnung. Nur eine Viertelstunde muss der Diebesbande gereicht haben, um mit den Rädern über alle Berge zu verschwinden.

Von der Reaktion der herbei gerufenen Polizei war der Bernstädter zumindest erstaunt. „Sie kam erst 45 Minuten später, nahm den Tathergang auf. Ich dachte, wegen der Spurensuche werde noch nach Fingerabdrücken geschaut“, aber darauf hätten die Beamten verzichtet. „Wenigstens ein Foto war ihnen die Sache wert.“ Nun vermutet der Bestohlene, dass die Strafanzeige gegen Unbekannt irgendwann zu den Akten gelegt und eingestellt wird. Und er fragt sich, was die Stadt als Parkplatzbetreiber tun will, um den Ganoven das Handwerk zu legen.

„Solche Fälle tragen in keinem Falle dazu bei, das Image des Sees aufzupolieren und Touristen willkommen zu heißen.“Seit der Saison 2012 ist im Auftrag der Stadt Görlitz der private Sicherheitsdienst K9 Units Service Görlitz im Einsatz. „Die Parksituation ließ uns damals keine andere Wahl. Der Linienbus blieb mehrmals stecken, der Einsatz des Rettungsdienstes war nicht zu gewährleisten. Rein über Verkehrszeichen ließ sich die Situation nicht regeln“, begründet Nando Seibt vom Sachgebiet Liegenschaften der Stadtverwaltung den Schritt. Definitiv nicht Bestandteil des Vertrages sei jedoch die Bewachung der abgestellten Fahrzeuge. „Aus unserer Sicht handelt es sich bei den gestohlenen Rädern um einen Einzelfall. Wir hoffen, dass dies nicht die Regel wird.“ Dies bekräftigt auch Ronny Hasler, der Einsatzleiter von K9. „Betreuung der Parkflächen heißt nicht Bewachung, sich um die öffentliche Sicherheit zu kümmern ist Sache der Polizei.“

Die hat zumindest die Ermittlungen aufgenommen. Und sie fragt: „Wem sind am 28. Mai in der Zeit zwischen 17.00 und 18.00 Uhr Fahrzeuge oder Personen im Bereich Hagenwerder, An der Bahn, Zufahrt zum Berzdorfer See, aufgefallen? Wer kann Angaben zum Sachverhalt machen?“ Mögliche Zeugen sollen sich an das Polizeirevier Görlitz (Gobbinstraße 5/6, Tel. 03581/65 02 24) oder an jede andere Polizeidienststelle wenden.

Frank-Uwe Michel / 05.06.2016

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