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Cyrkus im Laden sucht dringend Domizil!

Cyrkus im Laden sucht dringend Domizil!

Um mit seinem Projekt „Cyrkus im Laden“ auch im nächsten Jahr weitermachen zu können, sucht der Verein KulturBrücken Görlitz dringend ein leer stehendes, größeres Ladenlokal in der Innenstadt. Foto: Verein KulturBrücken Görlitz

Ende Dezember ist Schluss – zwar nicht mit lustig, denn die gute Laune lassen sich die jungen Deutschen und Polen beim einzigen langfristig angelegten grenzüberschreitenden Jugendangebot im Landkreis Görlitz nicht nehmen. Schluss ist aber immerhin mit ihrem Probendomizil, deshalb wird jetzt dringend nach einer neuen Bleibe gesucht.

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50 bis 60 Kinder aus Görlitz und Zgorzelec machen derzeit bei dem einzigen langfristig angelegten deutsch-polnischen Jugendangebot entlang der Neiße im Landkreis Görlitz mit.

Foto: Verein KulturBrücken Görlitz

Görlitz/Zgorzelec. Die Kinder und Jugendlichen diesseits und jenseits der Grenze sind mit jeder Menge Spaß bei der Sache. 50 bis 60 sind es aktuell. Sie alle sind je nach Alter und Können in verschiedene Gruppen eingeteilt – und machen Zirkus! Die Anfänge dieses ungewöhnlichen Angebotes über Grenzen hinweg gehen bis ins Jahr 2007 zurück. Damals fand auf Initiative des Vereins KulturBrücken Görlitz der erste „Cyrkus“-Workshop statt. „Cyrkus“ deshalb, weil die erste Hälfte des Namens polnisch, die zweite deutsch geschrieben wird. 20 bis 30 Kids waren damals der Aufforderung in den Stadtpark und ins Camillo gefolgt.

Auch in den folgenden Jahren erfreute sich das Angebot großer Beliebtheit. „2012 haben wir daraus dann eine regelmäßige Geschichte gemacht. Weil wir gemerkt haben: Nur einmal im Jahr treffen, das reicht einfach nicht“, erinnert sich Anne Schaaf, die das Projekt zusammen mit Louise Georgi und Valentin Hacke vertritt.

2017 geht dieses außergewöhnliche Angebot ins sechste Jahr – und das mit stetig wachsendem Interesse bei der Jugend in Görlitz und Zgorzelec. „Das ist gelebte Begegnung von deutschen und polnischen Kindern. Die Elemente des Zirkus sind nur das Medium dafür“, freut sich „Annu“.

Anfangs waren es Einrad, Jonglage und Akrobatik, inzwischen gehören auch Clownerie, Zirkusspiel und Musik zum Repertoire. „Am schönsten ist es, wenn man Kinder von klein auf bis in die Junior-Gruppe oder das Jugend-Varieté begleiten kann. Sie bekommen so ein Verständnis dafür aufzutreten. Und Selbstbewusstsein, auch die Freude am Spiel. Es ist so toll, damit Kreativität bei den jungen Leuten zu wecken.“

In den letzten Tagen des zu Ende gehenden Jahres müssen die Betreuer und der Trägerverein KulturBrücken Görlitz jedoch alles daran setzen, damit das deutsch-polnische Gemeinschaftsprojekt auch 2017 eine Fortsetzung findet. Denn „Cyrkus im Laden“ wird es aller Voraussicht nach ab 1. Januar in der Neißstraße 8a so nicht mehr geben. „Bisher gab es die Regelung, dass wir lediglich für die Nebenkosten aufkommen mussten und bekamen das Objekt stundenweise zur Verfügung gestellt. Mit dem steigenden Interesse wurde aber klar, dass wir den Raum nicht mehr nur ein paar Stunden brauchen, sondern regelmäßig Workshops und Proben durchführen wollen. Das ist am jetzigen Standort nicht mehr möglich. Es ist ein uraltes Wohnhaus mit einer Hallendecke. Wir betreuen aber Kinder. Die sind beim Lernen und Spielen nun mal laut“, erläutert Anne Schaaf die Gründe für den Rückzug.

Um so dringender ist ein neues Domizil erforderlich, das allerdings einige Ansprüche erfüllen muss: „Wir brauchen mindestens drei Meter Deckenhöhe. Die Statik sollte es außerdem hergeben, dass wir Luftakrobatik anbieten können. Säulen in dem Raum wären hinderlich“, nennt die Projektverantwortliche vom Verein KulturBrücken die wichtigsten Prämissen. Zudem müsse der Probenraum 80 bis 100 Quadratmeter groß sein und das Objekt auch über Lagerkapazitäten verfügen. „Immerhin haben wir jede Menge Material: Kugeln für die Jonglage, aber auch Einräder und sonstige Ausrüstungsgegenstände müssen ja irgendwo untergebracht werden.“

In einem der großen Hallenhäuser der Görlitzer Innenstadt „verstecken“ will sich „Cyrkus im Laden“ aber nicht. „Nach der Philosophie unseres Projektes möchten wir im öffentlichen Raum arbeiten. Denn auch der ’normale’ Zirkus hat ja Straßencharakter. Und wir finden es gut, wenn die Leute zusehen können bei dem, was wir machen“, erklärt „Annu“, die ein weiteres Erfordernis des neuen Domizils nicht unerwähnt lassen will. „Es sollte sich in Grenznähe befinden, damit unsere polnischen Kinder ohne Schwierigkeiten teilnehmen können.“

Wer eine Immobilie, die diesen Ansprüchen genügt, dauerhaft mit Leben erfüllen will, gleichzeitig aber mit der Zahlung der Betriebskosten zufrieden ist, der sollte sich unter E-Mail kulturbruecken.goerlitz@gmail.de melden oder die Internetseite www.cyrkus.eu besuchen.

Frank-Uwe Michel / 19.12.2016

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