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Das Ziel lautet: 
sicher und trocken

Das Ziel lautet: 
sicher und trocken

Markus Berthold zeigt stolz, was auf Schloss Schmölln schon alles geworden ist, aber auch, was noch gemacht werden muss.

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Die Einrüstung auf der Gartenseite verbirgt die Ziervase und die dazugehörigen Figuren (hier allerdings noch nicht aufgestellt).

Am Schmöllner Schloss konnte auch 2017 die Notsicherung weiter vorangetrieben werden. Doch es bleibt noch jede Menge zu tun.

Schmölln. Wer sich nach etwa vier Jahren erstmals wieder dem Schmöllner Herrenhaus annähert, kann im Vergleich zu damals rein äußerlich – zumindest was die Hofseite anbelangt – keine großen Unterschiede feststellen. Noch immer weist die Fassade großflächige Putzabplatzungen auf, die unteren Fenster und die Tür sind hermetisch verschlossen. Auch die Eimerkette (so genannte „Schutt-Rutsche“) ragte damals schon aus einem Fenster im ersten Obergeschoss nach unten. 

Im Inneren des Herrenhauses zeigt sich allerdings deutlich, dass sich die Uhr durchaus weitergedreht hat. „Stück für Stück haben wir in den letzten Jahren die Stützkonstruktion des Gebäudes notgesichert und instandgesetzt – also Teile des Dachstuhls und der Zwischendecken. Mittlerweile sind wir so weit, dass ein Teil der Räumlichkeiten im Gebäude bereits Besuchern gefahrlos präsentiert werden kann“, erklärt Markus Berthold, Vorstandsmitglied des Fördervereins Schloss Schmölln e.V. Dieser hat das Gebäude 2010 erworben und arbeitet seitdem unermüdlich an der Notsicherung. Abgeschlossen ist sie bei weitem noch nicht, denn immer noch harren große Teile ihrer „Berarbeitung“: „Im kommenden Jahr wollen wir unter anderem einen weiteren Teil auf der Nordseite statisch ertüchtigen“, so Markus Berthold.

Für einen Verein stellt die Sicherung eines Bauwerkes wie des Schmöllner Schlosses einen gewaltigen Kraftakt dar, den er nur dank eines durchdachten Konzeptes stemmen kann. Dieses stammt von dem in der Nähe von Bischofswerda ansässigen Bauingenieur und Denkmalschützer Dr. Friedemann Görbing, der auch schon an der Bühlauer Hexenburg und der Bischofswerdaer Fronfeste seine Handschrift hinterlassen hat, und wurde von weiteren beteiligten Baufachleuten (insbesondere für Statik und Holzbau) sachlich vertieft. An seinem Credo, dass die Standfestigkeit des Gebäudes das A und O ist, orientieren sich die Bauarbeiten konsequent. „Ziel aller Bemühungen sind die statische Sicherheit und die Dichtigkeit der äußeren Hülle. Schließlich hat eindringendes Wasser in der Vergangenheit erhebliche Schäden angerichtet“, wie Markus Berthold betont.

Dass das Schmöllner Schloss seit 2013 den Status eines Förderprojektes der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (Potsdam) inne hat, macht manches einfacher. 

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An der Vorderfassade hat sich der Anblick noch nicht sehr verändert. Die Fotos entstanden im September zum Tag des Denkmals.


Der Förderverein verfolgt mit seinen Anstrengungen das Ziel, den Erwerb des Schmöllner Schlosses für einen möglichen künftigen Investor attraktiver zu gestalten. Dafür hat er seit 2010 jährlich etwa zwischen 35.000 und 45.000 Euro eingesetzt. In dieser Größenordnung bewegen sich auch die Investitionen des zurückliegenden Jahres 2017, 2018 wird es wahrscheinlich ähnlich sein. Mit zum Teil bis zu 80 Prozent profitiert das Vorhaben von einer recht hohen Förderquote, dennoch will der Eigenanteil erst einmal erwirtschaftet sein. 
Auf der Gartenseite kann man im Übrigen seit dem vergangenen Herbst auch deutliche äußerliche Veränderungen feststellen: Die vom ortsansässigen Steinbildhauermeister Rico Wagner restaurierte Sandsteingaube „sitzt“ seit September wieder auf ihrem angestammten Platz – mit Ziervase und den dazugehörigen Figuren. Der Putz und die Fenster auf der Hofseite stehen auf der Agenda ebenfalls ganz weit oben, bieten sie doch derzeit noch der eindringenden Nässe wenig Widerstand. Die Arbeit wird den Schmöllner Schlossfreunden in den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht ausgehen … Und auch für den künftigen, noch zu findenden Investor wird noch genug zu tun bleiben, doch bekommt er immerhin ein standsicheres und trockenes Objekt.

Der Förderverein Schloss Schmölln e.V. sucht dringend weitere Mitglieder. Die Kontaktadresse lautet: Förderverein Schloss Schmölln e.V., Am Rittergut 1-3, 01877 Schmölln-Putzkau c/o Veit Steinbach (Vorsitzender), Geschwister-Scholl-Straße 14, 01877 Bischofswerda. Homepage: www.schloss-schmoelln.de, Spendenlink: https://smoo.st/it/tt5sk .

Redaktion / 18.12.2017

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Kommentare zum Artikel "Das Ziel lautet: 
sicher und trocken"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Heitzmann schrieb am

    ist das Schloss inzwischen verkauft worden, gibt es einen Eigentümer ??
    MfG Heitzmann

    Kommentar der Redaktion:

    Die Gemeinde Großschönau ist Eigentümer und gleichzeitig Bauherr des Schlosses Hainewalde. Das Schloss wurde bislang nicht verkauft.

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