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Die Winzer öffnen zu Ostern den Weinkeller

Die Winzer öffnen zu Ostern den Weinkeller

Steffen Brendler, der Vereinsvorsitzende der Winzergemeinschaft Ostritz, füllt den Jahrgang 2016 auch aus Tonfässern ab. Foto: Steffen Linke

„Zum Wohl“. Die Winzergemeinschaft Ostritz öffnet zum Ostersaatreiten am Ostersonntag, 16. April, sowie am Ostermontag, 17. April, jeweils von 11.00 bis 17.00 Uhr, ihren Weinkeller im Kloster Ostritz St. Marienthal, um ihre „Ernte“ 2016 vom östlichsten Weinberg Deutschlands mit den Besuchern zu verkosten.

Ostritz. Für das richtige österliche Fluidum beim Ausschank sorgen Tischdekorationen mit Blumen und buntem Osterschmuck. Der gemütliche Teil spielt sich je nach Wetterlage entweder drin oder draußen ab. Der unter dem Weinberg liegende, recht dunkle Weinkeller geht in Form von zwei Röhren von jeweils circa 15 mal zehn Meter in den Berg hinein. Die Temperatur im Gewölbe beträgt über das gesamte Jahr hinweg konstant etwa neun bis elf Grad. Kleine Schwankungen treten nur bei extremer Kälte bzw. Hitze auf. Die Temperatur ist laut Steffen Brendler, Vereinsvorsitzender der Winzergemeinschaft Ostritz, für die Lagerung der „edlen Tropfen“ sehr wichtig. Die insgesamt sieben Fässer aus Ton und Edelstahl mit einem Fassungsvermögen von 250 Litern sind in der Regel nicht ganz voll. „Bei uns gibt es überhaupt keinen Flaschenwein“, erklärt Steffen Brendler. Dieser Aufwand würde sich schon aufgrund der geringen Menge gar nicht lohnen. Anfang der 90er Jahre sei mal eine Flasche mit einem schönen Korken und Etikett unter dem Namen „Marienthaler Klosterfrau“ kreiert worden. Das ZDF habe bei einer Reportage über das Kloster St. Marienthal auch diesen Wein in der Flasche vorgestellt. „Wenig später ist uns in einem bitterbösen Brief eine hohe Strafe angedroht worden, weil der Name ,Klosterfrau’ patentrechtlich geschützt war. Auch deshalb haben wir einen Schlussstrich darunter gezogen“, erklärt er.
Ursprünglich hatte die Winzergemeinschaft Ostritz „Müller Thurgau“ und einen Goldriesling angebaut. Beide Sorten waren aber aufgrund eines Winters Ende der 80er Jahre mit Temperaturen von minus 20 Grad über einen Zeitraum von etwa zwei Wochen kaputtgegangen.

Mittlerweile setzen die Winzer auf die Züchtungen „Sirius“ und „Saphira“, zwei sehr frostharte, säurebetonte Sorten mit einem zeitigen Ertrag. Dieses Jahr beträgt der Alkoholgehalt 11,9 Prozent.
Insgesamt bewirtschaften zehn Familien den östlichsten Weinberg Deutschlands. Auf einer Gesamtfläche von 3.788 Quadratmeter wachsen circa 1.000 Rebstöcke. „Dahinter steckt sehr viel Arbeit – vom Rebschnitt bis hin zur Ernte in der ersten bzw. zweiten Oktoberwoche“, erklärt er. Bei ausreichendem Ertrag kann sich jeder Winzer 25 Liter für den eigen Bedarf nach Hause mitnehmen. Damit kommen Steffen Brendler und seine Mitstreiter über das Jahr hinweg.

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Die Winzergemeinschaft Ostritz lädt über Ostern herzlich in den Weinkeller am Fuße des östlichsten Weinbergs ein.

Foto: Steffen Linke

Der Vereinsvorsitzende wünscht sich über das Osterwochenende jedenfalls schönes Wetter und viele zufriedene Besucher am und im Weinkeller. Den Erlös stecken die Winzer voll und ganz in die Bewirtschaftung des Weinberges, damit es auch über das Osterwochenende 2018 wieder einen edlen Wein zum Ostersaatreiten im Kloster St. Marienthal gibt.
Die Besucher des Klosters St. Marienthal in Ostritz können sich entlang eines Weinlehrpfades detailliert über den Weinberg informieren.

Steffen Linke / 15.04.2017

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