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Elegante Lösung für die Stadtbibliothek

Elegante Lösung für die Stadtbibliothek

Bibliotheksleiterin Marion Kutter und ihre Mitarbeiterinnen freuen sich über die neue Perspektive für ihre Einrichtung. Foto: Archiv

Bereits seit Jahren ärgert sich die Stadtbibliothek Kamenz mit sehr beengten Platzverhältnissen herum. Mit der Sanierung des Lessinggymnasiums gibt es jetzt eine neue Perspektive.

Kamenz. Die Kamenzer Stadtbibliothek hat ein Platzproblem. Leiterin Marion Kutter wurde in den vergangenen Jahren nicht müde, darauf hinzuweisen.
„Die zweigeteilte, beengte Unterbringung setzt Grenzen für die Schaffung eines zeitgemäßen Angebotes“, erklärte sie bereits 2014 gegenüber dem Oberlausitzer Kurier.

Seit 1931 ist die Bibliothek gemeinsam mit dem Lessingmuseum im so genannten Lessinghaus untergebracht – eine Konstellation, die beide Einrichtungen in ihren Möglichkeiten beschränkt. Für die Bibliothek stellt sich dies heute so dar, dass sie die gesamte obere Etage des Lessinghauses sowie den früheren Kohlenkeller im Erdgeschoss für die Kinderabteilung beansprucht.

„Diese Zweiteilung verursacht einen sehr hohen zeitlichen und personellen Aufwand“, betont die Leiterin.
Kindergruppen können nur in minimaler Größe betreut werden, was dazu führt, dass Kamenzer Schulklassen ihre obligatorischen Bibliotheksbesuche nach Hoyerswerda oder Bautzen verlegen. Auch eine Ausweitung des Veranstaltungsangebotes erscheint unter den gegenwärtigen Umständen unmöglich.

Doch Abhilfe ist in Sicht. Sowohl der Kamenzer Stadtrat als auch der Bautzener Kreistag haben auf ihren jüngsten Sitzungen Beschlüsse gefasst, die bevorstehende Sanierung des Lessinggymnasiums auch für eine Lösung des Bibliotheksproblems zu nutzen.

„Es besteht die Möglichkeit, nach Abstimmung mit dem Landkreis im Erdgeschoss des Anbaus für das Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium die Stadtbibliothek ’G. E. Lessing’ zu integrieren“, so der Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos). Er sieht Vorteile nicht nur für die Bibliothek: „Für das Bildungsangebot des Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasiums ergeben sich deutliche Synergieeffekte. So kann auf eine eigene Schulbibliothek verzichtet werden, da diese Aufgabe in der städtischen Einrichtung mit abgedeckt wird. Im außerschulischen Bereich eignet sich die Aula hervorragend für öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen.“

Und damit noch nicht genug des Guten: „Durch die Verzahnung der öffentlichen Funktion der Bibliothek mit dem Bildungsstandort werden auch die Förderbedingungen aus dem EFRE-Programm im Handlungsfeld Arbeitsbekämpfung schwerpunktmäßig erfüllt.“

Anders als in der Vergangenheit mehrfach, steht der Landkreis der städtischen Idee hinsichtlich der (vom Kreis betriebenen) Bildungseinrichtung von Anfang an offen gegenüber. Dies auch sicher nicht zuletzt deshalb, weil die Stadt Kamenz „sämtliche mit der Integration verbundenen Mehraufwendungen übernimmt.“

So sieht es die Grundsatzvereinbarung vor, die von den Gremien beider Gebietskörperschaften befürwortet wird. Doch auch hierfür hält sich die Belastung in Grenzen, steht doch eine 80prozentige Förderung in Aussicht.
Mit der Planung soll jetzt unverzüglich begonnen werden, denn: „Durch die bereits jetzt sehr knappe Zeitschiene besteht akuter Handlungsbedarf, sowohl mit Blick auf die Fördermittelzusagen als auch auf die anschließend geplante Veräußerung und Übergabe des Schweitzerhauses an den Freistaat Sachsen. Sollten wegen zeitlicher Verzögerungen die Zusagen des Fördermittelgebers und/oder die Zusage des Freistaates zum Erwerb des Schweitzerhauses hinfällig werden, ist die Finanzierung des Gesamtprojektes nicht mehr gesichert“, wie Landrat Michael Harig betont.

Uwe Menschner / 27.05.2018

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