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Finanzspritze für das Fahrerlager

Finanzspritze für das Fahrerlager

Kathrin Anschick mit Beifahrer Hendrik Klaus aus Pfaffenhain präsentierten sich in der Vergangenheit mit ihrem Ireson-Renngespann hautnah den Besuchern im Fahrerlager. | Foto: Jürgen Kießlich

Lückendorf. Dank eines Schecks der Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien in Höhe von 5.000 Euro  kann der MC Robur Zittau e.V. das Fahrerlager auf der Lückendorfer Bergrennstrecke erweitern.

Rennleiter Frank Liebich freut sich, dass mit diesem Betrag wichtige angedachte und auch bereits in Angriff genommene Investitionen im Bereich des Fahrerlagers bis zum Bergrennen am Samstag, 7. August, und am Sonntag, 8. August, abgeschlossen werden können. Dazu gehört die Untergrundbefestigung weiterer Stellflächen für die Plätze der Teilnehmer, aber auch die Veränderungen an der Zufahrt zum Fahrerlager als zweispuriger Fahrbereich. In der Vergangenheit sei bereits die hintere Zufahrt in Richtung Startbereich als Waldstraße wesentlich verbessert worden, so Jürgen Kießlich, Chronist des Lückendorfer Bergrennens. Die Aufteilung der Stellflächen wurde nach tiefgründigen Beratungen optimiert und flächenmäßig erweitert. „Diese Veränderungen waren und sind nur mit Absprachen und entsprechenden Genehmigungsverfahren bei den zuständigen Behörden möglich“, erklärt Jürgen Kießlich.

Das Fahrerlager am Abzweig Hartau selbst befindet sich in einer echten Sackgasse. Ringsum grenzt der Wald die Fläche ein. Der Wald ist geschützt und wertvolles Gut der Kommune. „Hier können wir  nicht nach Wunsch abholzen“, betont er. Die Zu- und Abfahrt zum Fahrerlager führt nur über die Rennstrecke. „Der Traum nach einer weiteren Straße auf der anderen Seite der Rennstrecke, den es seit eh und je gibt, bleibt Utopie – und damit müssen wir alle leben“, sagt er.  

Dieses Problem bereitete schon Rennleiter Karl Ertelt bei einigen Rennen vor dem Zweiten Weltkrieg Kopfzerbrechen, da die Rückführung vom Ziel am Forsthaus zu viel Zeit im Ablaufplan raubte. Er griff zu einem tollen Ausweg, indem er die Teilnehmer einfach vom Forsthaus in Lückendorf über Oybin und Olbersdorf durch Zittau an den Start nach Eichgraben weiterfahren ließ. Unvorstellbar – die großen 6 Liter Grand Prix Kompressor-Wagen düsten damals durch den Straßenverkehr zurück, alle anderen Starter natürlich auch, ein tolles Schauspiel.

Das Fahrerlager ist und bleibt laut Jürgen Kießlich der neuralgische Punkt des Rennens. Hier laufen alle Fäden und Kontakte der umfangreichen Logistik zusammen. Nicht nur die Unterbringung der zahlreichen Teilnehmer erfolgt hier.

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Beim Lückendorfer Bergrennen gibt es im Fahrerlager viel zu sehen. Diese AWO-Simson Rennmaschinen weisen eine bemerkenswerte Historie auf. | Foto: Jürgen Kießlich

Im Durchschnitt sind das alljährlich etwa 250 Starter in den einzelnen Klassen insgesamt. Dazu gehören die Teams mit Helfern, Mechanikern, Familien und Freunden, hochgerechnet über 1.000 Personen. Die Teams reisen nicht nur mit einem Fahrzeug an. Pkw, Transporter, Wohnmobile, Trailer und Zelte für die Technik und natürlich auch für „Mann und Maus“ zählen dazu. Zur Logistik gehört das Büro der Rennleitung, das Büro für die Anmeldung aller Teilnehmer, das Büro für den Org.-Leiter, und, und, und. Der Platz für die Feuerwehr ist nach weiteren Informationen von Jürgen Kießlich ebenso wichtig wie der Platz für Sanicars und Sani Team. Schlepp- und Bergungsfahrzeuge und eine ganze Kolonne von Pkw für wichtige Funktionäre im ständigen Einsatz gehören dazu. Die Versorgung nimmt einen großen Platz inklusive Festzelt und VIP-Bereich ein. „Die sanitären Einrichtungen dürfen wir nicht vergessen“, betont Jürgen Kießlich.

Bestimmte Verkaufs- und Werbestände müssen untergebracht werden. Und  auch  die Zeitnahme, der Streckenfunk und der riesige Komplex der Streckensicherung sind noch ein paar wesentliche Punkte. Das alles können die Zuschauer mit gültiger Eintrittskarte von der Rennstrecke auch hier zusätzlich inklusive  erleben – und dann ist das Fahrerlager fast zugestopft.

Für die Fans ist das Fahrerlager jedenfalls ihr Heiligtum. Hier können die Zuschauer ständig sehen und staunen, nicht alltägliche Technik in Augenschein nehmen, den Mechanikern über die Schultern schauen und auch mal fragen und klönen über alte Zeiten. Die Anzahl der von früheren Jahren bekannten Rennfahrer ist noch relativ groß. Das ruft auch  Autogrammsammler auf den Plan. „Wir leben im Zeitalter der Kommunikationselektronik. Für viele Fans ist das ,Selfie' mit einem bekannten Rennfahrer eine Trophäe wie ein Siegerkranz für den aktiven Teilnehmer“, sagt Jürgen Kießlich. Jährlich zieht es an beiden Tagen circa 10.000 Besucher zum Lückendorfer Bergrennen.  

 

Steffen Linke / 12.07.2016

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