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Jede Menge Gaudi beim Junggesellenabschied

Jede Menge Gaudi beim Junggesellenabschied

Heiko Koppatsch und Monique Avendala freuen sich auf ihren schönsten Tag im Leben am Samstag, 25. August. Die beiden heiraten im Standesamt Zittau. Foto Steffen Linke

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In diesem schrillen Outfit sammelte Heiko Koppatsch zum Zittauer Stadtfest mit seinen Freunden im Schlepptau Geld für die Hochzeitskasse. Foto: Steffen Linke

Dieses – bis über die Ohren – verliebte Paar aus Zittau schwebt privat auf Wolke sieben. Heiko Koppatsch (36 Jahre) und Monique Avendala (27) sammeln jetzt Geld für ihre Hochzeit am Samstag, 25. August, im Standesamt Zittau. An ihrem schönsten Tag im Leben geben sich die beiden dort das „Ja-Wort.“

Zittau. Zum Zittauer Stadtfest standen auf einmal völlig überraschend mehrere Kumpel vor seiner Tür und übergaben ihm ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „Ich heirate am 25.08. 18“, eine sogenannte McDonald’s-Perücke mit roten Haaren, eine überdimensional große Sonnenbrille und ein Körbchen mit diversen Utensilien, wie zum Beispiel kleine Schnapsflaschen, Süßigkeiten und bunte Luftballons. In diesem schrillen Outfit sammelte Heiko Koppatsch mit seinen Freunden im Schlepptau zu seinem Junggesellenabschied an einem Tag zu den Feierlichkeiten im Zittauer Stadtzentrum von 11.00 Uhr bis in die frühen Morgenstunden hinein Geld für die Hochzeitskasse. Für das schon genannte „Inventar“ in seinem Körbchen bezahlten Besucher des Stadtfestes von einem bis zu zehn Euro. Die meisten Stadtfestbummler seien von seinem bevorstehenden Ereignis „freudig erregt“ gewesen, sagt er. „Ich habe aber auch Ratschläge bekommen, dass ich bloß nicht heiraten soll, weil es manche schon zweimal hinter sich haben“, berichtet er. Davon hat sich der künftige Ehemann aber nicht beeinflussen lassen: „Dann gebt mir bitte Geld für das Fluchtauto.“ Für diese Argumentation sei auch gespendet worden.

Normalerweise präsentiert sich Heiko Koppatsch nicht in so einem schrillen Outfit wie zu seinem Junggesellenabschied: „Ich mache so etwas aber eigentlich nur einmal und bin – ganz ehrlich – froh darüber gewesen, dass mich der Großteil der Besucher des Stadtfestes nicht erkannt hat.“ Die ganze Aktion sei auch bei einem „normalen Pegel“ abgelaufen, auch wenn der ein oder andere Freund von ihm vielleicht mal einen über den Durst getrunken hat. „Ich selbst bin nicht der Biertrinker“, betont er. Weitaus feucht-fröhlicher feierte seine künftige Ehefrau Monique Avendala, die in dieser Mission zu einem anderen Termin über den ganzen Tag hinweg mit ihren Freundinnen unterwegs war. Auf ihrem Kopf trug sie als Braut eine Krone mit einem weißen Schleier. Ihre Aufschrift auf der Kleiderordnung lautete: „Sie will und er hat zu wollen.“ Die zukünftige Ehefrau „erntete“ dabei eigentlich nur positive Reaktionen. „Fast alle haben sich für mich gefreut. Leider habe ich aber bei weitem nicht so viel Geld eingenommen wie Heiko“, erzählt sie. Ihre Einnahmen reichen bis jetzt noch nicht aus, um den schönsten Tag im Leben finanzieren zu können, sagen sie schmunzelnd. Deshalb kann es durchaus passieren, dass sich Heiko Koppatsch noch einmal zu einer Spendenaktion dieser Art hinreißen lässt.

Die beiden selbst hatten sich bei einer Dankeschönfeier einer Freundin für einen Umzug im Jahr 2014 das erste Mal gesehen. Es sei keine Liebe auf den ersten Blick gewesen, „weil ich damals noch vergeben war“, berichtet sie.

Und sie fährt fort: „Wir haben uns dann aber mehrmals bei jener Freundin getroffen, bis es gefunkt hat. Ich musste öfter an ihn denken und habe mich über jede SMS von ihm gefreut.“ Die beiden vertieften dann ihren Kontakt, „bis er mir steckte, dass er sich in mich verliebt hat“, blickt sie zurück.
Ihm gefällt an „seiner hübschen Frau, dass sie keine Ja-Sagerin ist, sondern ihren Kopf durchsetzt und versucht, ihre gesteckten Ziele zu erreichen.“ Sie kann mit „ihrem attraktiven Mann über alles reden und freut sich, dass wir bisher alles geschafft haben, was wir uns vorgenommen haben.“ Und sie ergänzen: „Wir haben unser Ding von Anfang an durchgezogen.“ Beide haben in ihrer Beziehung immer noch „Schmetterlinge im Bauch.“ Die drei Kinder machen ihr Glück perfekt.

Das Liebespaar hat eigentlich nie groß über das Thema Hochzeit gesprochen, auch wenn das vielleicht früher oder später einmal der Fall gewesen wäre. Doch zu Silvester 2017 stellte er ihr einen Heiratsantrag. Nicht mit dem klassischen Kniefall, so etwas ist nicht sein Ding. Sondern abends beim Fernsehen gemütlich auf der Couch überreichte er ihr ein kleines Präsent. „Ich bin total baff gewesen, als ich den Ring sah, der wie angegossen auf meinen Finger passte“,erinnert sie sich. Die beiden freuen sich jetzt auf ihren schönsten Tag im Leben. „Ich träume fast jede Nacht davon, auch wenn immer etwas schiefgeht. Zum Beispiel, dass die Pferde von der Kutsche abhauen. Toi, toi, toi – damit hoffentlich alles klappt“, sagt sie zuversichtlich. Zur festlichen Trauung im Zittauer Standesamt geben sich Heiko Koppatsch und Monique Avendala im Kreis ihrer Verwandten, Bekannten und guten Freunde – circa 50 Personen an der Zahl – das „Ja-Wort.“ Sie im schneeweißen Brautkleid, er im schmucken Anzug. „Welche Farbe entscheide ich noch spontan“, sagt der künftige Bräutigam. Die Gesellschaft feiert danach in einem Zittauer Restaurant ihre Hochzeit. Ihre großen Wünsche für ihr gemeinsames Leben stehen auch schon fest – ein Haus kaufen und einen Baum pflanzen. Ihre Ehe soll jedenfalls halten, „bis dass der Tod uns scheidet.“

Steffen Linke / 25.07.2018

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