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Kein Aprilscherz: Löbau ein Tag in Narrenhand

Kein Aprilscherz: Löbau ein Tag in Narrenhand

Gleich mehrere Andreas Gabalier-Doubles rockten am 1. April das Präsidententreffen der sächsischen Karnevalsvereine in der Löbauer Messe- und Veranstaltungshalle. Foto: privat

Am Aschermittwoch endet gewöhnlich die tolle Zeit der Jecken. Vor Kurzem war in Löbau davon nichts zu spüren. Dort fand sich die Crème de la Crème des sächsischen Karnevals ein.

Löbau. Das hat die Große Kreisstadt noch nicht gesehen: Trotz Fastenzeit oder gerade deshalb steuerten am Samstag vergangener Woche über 900 Narren die Messe- und Veranstaltungshalle der Kleinstadt an. Hintergrund war das alljährliche Präsidententreffen des Verbandes Sächsischer Carneval (VSC), das in diesem Jahr zum 23. Mal ausgetragen wurde. Neben den Vereinsvorsitzenden fanden sich auch zahlreiche Karnevalisten vor Ort ein. Sie nutzten die gemeinsame Zeit zum Erfahrungsaustausch. Natürlich kam Unterhaltung nicht zu kurz.
„Die gastgebenden Vereine aus dem Altkreis Löbau hatten sich neben der Organisation ihrer eigenen Veranstaltungen ein Jahr lang auf diesen Tag intensiv vorbereitet“, weiß Andreas Israel. Er ist Vorstandsvorsitzender des Schönbacher Karnevalclubs.

Punkt 12.00 Uhr startete der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Obercunnersdorf mit einem Marsch. Daraufhin sollten sich die Präsidenten der ausrichtenden Vereine im Saal einfinden. Doch zum Staunen des Publikums und des Moderators passierte erst einmal nichts. Eine Live-Schalte mit dem Chef des Löbauer Karnevalclubs per Video brachte schnell Klarheit. Er befand sich zu dieser Zeit am Gußeisernen Turm. Ihm wurde vermittelt, dass es sich hierbei um keinen Aprilscherz handele. Daraufhin machte er sich auf den Weg, seine Amtskollegen einzusammeln.

Die Szenerie auf der Leinwand brachte den einen oder anderen zum Schmunzeln. Schließlich konnte mit leichter Verspätung der Einmarsch erfolgen und das 23. Präsidententreffen würdig beginnen – und das mit einem Novum.

Zu diesem Ereignis war extra aus Köln der Präsident des Bundes Deutscher Karneval (BDK), Klaus-Ludwig Fess, mit dem Flieger angereist. Der Ehrengast nutzte die Gelegenheit, dem langjährigen Präsidenten des VSC, Günter Bührichen, die höchste Auszeichnung für einen Karnevalisten zu überreichen – den Verdienst-Orden des BDK in Gold mit Brillanten.

Der Lausitzer ist seit 1982 mit Herz und Seele Karnevalist und hat in seinem Weißwasseraner Heimatverein Stadtclub 77 von 1992 bis 1998 das Amt des Präsidenten geführt. 1999 erfolgte der Amtswechsel. Nach 18 Jahren und somit als dienstältester Präsident des VSC entschied er sich aus privaten und gesundheitlichen Gründen, bei der für den Nachmittag angesetzten Vorstandswahl nicht noch einmal für den Posten zu kandidieren.

Er übernahm vielmehr das Amt des VSC-Ehrenpräsidenten.

Im Anschluss präsentierten sich die gastgebenden Vereine der so genannten „Äberlausitzer Narrenfuhre“ mit Auszügen aus ihren aktuellen Faschingsprogrammen. Auf diese Weise kam ein fünfstündiges Galaprogramm zusammen, das sich über den Nachmittag und Abend erstreckte. Darüber hinaus waren die Sächsischen Meister im Garde- und Schautanz sowie Mariechen- und Paartanz zu bewundern. Gekrönt wurde der Abend durch einen gemeinsamen Flashmob aller gastgebenden Oberlausitzer Vereine, der zunächst durch die Präsidenten und den Moderator eröffnet wurde und schließlich mit über 200 Tänzern seinen Höhepunkt erreichte. Traditionell endete das Abendprogramm mit der Übergabe des Staffelstabes an den VSC und mit dem Gesang des gemeinsamen Karnevalsschlagers „Wo gibt’s echten Karneval – nur bei uns in Sachsen“.

Fazit des ersten Präsidententreffens in Löbau: Die Vorstandsmitglieder der VSC-Dachorganisation lobten die gute Zusammenarbeit innerhalb der Stadt und das Zusammenspiel der „Äberlausitzer Narrenfuhre“. Zu dieser gehören die Karnevalsvereine aus Berthelsdorf, Cunewalde, Friedersdorf, Kittlitz, Lawalde, Löbau, Neueibau, Ebersbach, Neugersdorf, Oppach, Schönbach, Schönau und Taubenheim/Spree.                                   

Redaktion / 09.04.2017

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