Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Mission Olbasee: Gemeinde hilft Rettern der Bautzener Wasserwacht

Mission Olbasee: Gemeinde hilft Rettern der Bautzener Wasserwacht

Bautzener Kita-Kinder bei ihrer Schwimmausbildung. Foto: privat

Bautzen/Malschwitz. Die Wasserwacht Bautzen wird während der Badesaison auch weiterhin an den Wochenenden die Olba fest im Blick haben. Nach den Querelen um einen kommunalen Zuschuss für die Arbeit der DRK-Retter in Höhe von 1.000 Euro, den der Malschwitzer Gemeinderat im April 2017 zwischenzeitlich auf Eis gelegt hatte, lenkte die Gemeinde nun ein. In diesem Jahr überweist sie einen dreistelligen Betrag für die Betreibung des Rettungsstützpunktes im Ortsteil Kleinsaubernitz. „Wir haben einen entsprechenden Vertrag mit dem DRK geschlossen“, bestätigte jetzt Bürgermeister Matthias Seidel, ohne auf den Inhalt der Vereinbarung näher einzugehen. Rettungsschwimmer und Ausbilder Werner Küsel zeigte sich erfreut über das Entgegenkommen, hatte er sich doch gemeinsam mit seinen Kameraden für eine fortdauernde Finanzspritze eingesetzt. „Es geht immerhin darum, die Sicherheit an einem tückischen Gewässer wie dem Olbasee zu gewährleisten“, begründete der 68-Jährige das Bestreben. „Wer uns darüber hinaus finanziell unter die Arme greifen möchte, kann das gern tun.“

Eventuell lässt sich seitens der Wasserwacht dann auch irgendwann einmal unter der Woche eine Überwachung des einstigen Kohlelochs realisieren. Dies schloss der Bürgermeister für die Gemeinde kategorisch aus. Auf die Frage, inwieweit es denkbar wäre, dass ein speziell ausgebildeter Bauhofmitarbeiter für die Gewässeraufsicht abgestellt werden könnte, erklärte Matthias Seidel: „Die Rettungswache war auch in den vergangenen Jahren nur an den Wochenenden besetzt. Eine Veränderung ist nicht angedacht.“ Vielmehr sei es allgemein gültig, dass an freien Gewässern das Baden immer auf eigenes Risiko erfolgt. Dank der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes wird es zumindest an Sams- und Sonntagen minimiert. So waren die Kameraden auch schnell zur Stelle, als sie im Sommer 2017 zu Hilfe gerufen wurden. Eigenen Angaben zufolge mussten sie in der zurückliegenden Badesaison in zwei Fällen eingreifen, um Menschen aus einer Notlage zu befreien. „Natürlich wäre es schön, wenn wir künftig auf modernere Technik zurückgreifen könnten“, betonte Werner Küsel. Dabei schwebt ihm unter anderem ein motorisierter Wasserschlitten vor. Mit der Schwimmhilfe lassen sich nach seiner Ansicht Personen leichter retten. Allerdings kostet so ein Gerät eine vierstellige Summe. Um es zu erwerben, sei auch hierbei die Wasserwacht auf finanzielle Unterstützung angewiesen. „Wir wären einem Sponsor sehr verbunden, wenn er uns diesen Wunsch erfüllt.“

Unterdessen formen sich die Retter bereits ihren Nachwuchs zurecht. So haben vor Kurzem nach bestandener Prüfung vier neue Sanitäter den Weg in die Reihen der Wasserwacht gefunden. Aber auch bei den ganz Kleinen wird schon einmal der Grundstein für später gelegt. „Inzwischen betreuen wir in Kooperation mit dem Sportverein MSV 04 die Mädchen und Jungen von vier Bautzener Kindertagesstätten“, erläuterte Werner Küsel. „Die Schwimmausbildung findet alljährlich im Röhrscheidtbad statt. Erst kürzlich haben zwei Drittel aller teilnehmenden Kinder das Seepferdchen bestanden.“ Unabhängig davon übernimmt die Wasserwacht gemeinsam mit dem in Oehna stationierten Seesportclub die Weiterbildung von Bootsführern. Dazu gab es im Juni ein Kentertraining auf dem Bautzener Stausee. Dazu waren mehrere Wasserwachten des DRK aus ganz Sachsen an die Talsperre am Bautzener Stadtrand gekommen. Sie sollten Personen von einem umgestürzten Segelboot retten. „Die Übung war dringend notwendig“, lautete das Fazit von Werner Küsel auch in Hinblick auf einen Einsatz an anderen Gewässern in der Region. Für ihn steht fest: „Wenn es jetzt noch eine gesetzliche Grundlage gäbe, die Kommunen dazu verpflichtet, bei einer gewissen Gewässerfläche eigenes Personal bereitzustellen, dann würden unsere Seen im Freistaat noch ein Stück sicherer werden.“ Nach Einschätzung des Bautzener Retters hätte dieser Personenkreis auch die Möglichkeit, Badegäste, die sich nicht an die Regeln halten, in die Schranken zu weisen. „Wir dürfen lediglich Hinweise geben.“

Auch wenn in Malschwitz dies weiterhin Zukunftsmusik bleibt, wurde nach zwischenzeitlicher Diskussion eines klar: Es besteht eine gewisse Notwendigkeit, den DRK-Rettern bei ihrer Arbeit finanziell unter die Arme zu greifen. Die Wasserwacht hofft indes, dass dies möglichst lange so bleibt. 

RK / 09.07.2018

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel