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Modulbau Vorstufe für Mutter-Kind-Zentrum

Modulbau Vorstufe für Mutter-Kind-Zentrum

Letzte Handgriffe sind noch zu machen, ehe am Montag, 10. Oktober, der neue Modulbau im Görlitzer Klinikum der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann. | Foto: fum

Görlitz. Vor dem Umzug noch ein Tag der offenen Tür! Ehe der gynäkologische Teil der Frauenklinik und die Klinik für plastische, rekonstruktive und Brustchirurgie in den neuen Modulbau an Stelle der früheren Kinderklinik umziehen, bekommt die Görlitzer Öffentlichkeit noch einmal die Möglichkeit, das 1.256 Quadratmeter große Objekt in Augenschein zu nehmen.

Wenn – wie in einem Sprichwort – die Ruhe vor dem Sturm kommt, dann dürfte die Sanierung des Hauses C und der Umbau des Gebäudes zum künftigen Frauen-Mutter-Kind-Zentrum äußerst stürmisch werden. Denn von Ruhe war in den vergangenen Wochen nichts zu spüren, als anstelle der abgerissenen früheren Kinderklinik ein Modulbau als Zwischenlösung entstand. Container schwebten mit Hilfe eines Kranes ein, mussten verbunden und für die medizinische Betreuung der Patienten hergerichtet werden. Am Montag, 10. Oktober, kann man sich zwischen 14.00 und 16.00 Uhr ein Bild davon machen, wie diese Zwischenlösung gelungen ist. Dabei bekommen die Gäste zwei komplett eingerichtete Patientenzimmer zu sehen, können aber auch mit der Geschäftsleitung des Hauses, den Chefärzten der beiden Kliniken und dem Personal ins Gespräch kommen. Schon kurz nachdem der letzte Besucher gegangen ist, beginnen die restlichen Arbeiten und Abnahmen durch die verschiedenen Ämter. Dann ziehen die beiden Kliniken mit ihren Stationen in den Containerbau ein. „Wir sind inzwischen schon geübt in solchen Dingen und gehen davon aus, dass wir innerhalb einer Woche arbeitsfähig sein werden“, blicken die Chefärzte Dr. Torsten Nadler und Dr. Steffen Handstein auf die nächsten Tage.

Auch am neuen Standort werden ihre Teams voll handlungsfähig sein und die gewohnte Behandlungsqualität durchgehend fortsetzen. Für die beiden Mediziner, für die Ärzte, Schwestern und das Pflegepersonal bedeutet der Umzug „einen großen Schritt in Richtung Frauen-Mutter-Kind-Zentrum, auch wenn das noch in weiter Ferne liegt. „Der Qualitätssprung von unserem jetzigen Domizil in den Interimsbau wird deutlich sein – vor allem was die Patientenzimmer und die sanitären Anlagen betrifft“, freut sich Dr. Handstein.

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Das Haus C – hier eine Rückansicht – wird umfassend saniert und zum Frauen-Mutter-Kind-Zentrum umgebaut. Bis zur Fertigstellung bleibt als Zwischenlösung der neue Modulbau. | Foto: Klinikum Görlitz

Er ist froh, dass das seit 2004 zertifizierte Brustzentrum – das erste seiner Art in Sachsen – dem anerkannt hohen Niveau der ärztlichen Versorgung nun auch die entsprechende Qualität in der Unterbringung der Patienten folgen lässt. „Wir sind auf dem Weg, die Patientinnen unter ein Dach zu bekommen, unter dem sie interdisziplinär betreut werden können.“

Für viele Ärzte und Krankenschwestern heißt es beim jetzigen Umzug bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit Kisten packen, Dokumente verschnüren, Medizintechnik verstauen und am neuen Ort alles an die richtige Position bringen. Seit Mai dieses Jahres hat es im Klinikum – bedingt durch die verschiedensten Maßnahmen für den Bau des künftigen  Frauen-Mutter-Kind-Zentrums – rund 100 Umzüge gegeben. Eine nicht immer einfache Situation. „Behandlung und Umzug müssen natürlich parallel laufen, die Patienten dürfen so wenig wie möglich davon spüren“, sagt Dr. Torsten Nadler und weist gleichzeitig auf die Bedeutung des Görlitzer Klinikums hin: „Wir sind das Schwerpunktkrankenhaus der Region, das durch seine vielen medizinischen Fachrichtungen, Berufsgruppen und  deren Vernetzung untereinander eine besondere Patientenversorgung gewährleistet. Dies ist schon einzigartig zwischen Cottbus, Dresden, Breslau und Prag.“ Beispielsweise seien alle für die Untersuchung und Behandlung von Frauen mit Krebserkrankung notwendigen medizinischen Leistungen unter einem Dach oder gleich in den umliegenden Gebäuden untergebracht. „Mit dem neuen Frauen-Mutter-Kind-Zentrum verfügen wir über ein Gebäude, in dem sämtliche Behandlungspfade abgebildet werden.“ Alle Spezialisten befänden sich künftig auf engstem Raum. „Das ist heute Standard“, bestätigt Dr. Handstein. Denn je komplexer die Erkrankung sei, desto mehr müsse man komprimiert zusammenarbeiten. „Das ist ein integrierter Behandlungsprozess – von der Diagnostik bis zur Nachbehandlung.“

Mit der Zwischenlösung Modulbau und dem geplanten Frauen-Mutter-Kind-Zentrum kommt das städtische Klinikum seinem Ziel ganz nah, sämtliche einstmals über ganz Görlitz verstreuten Einzeldisziplinen an einen Standort zu holen und sie hier im Sinne hoher Behandlungsqualität zusammenzufassen. Krankenhaus-Sprecherin Katja Pietsch bestätigt denn auch: „Baulich bedeuten diese Maßnahmen sicherlich das Sanierungsfinale. Auch wenn es danach immer wieder etwas zu tun geben wird. Immerhin sind mache OP-Säle schon wieder 15 oder 20 Jahre alt und der medizinische Fortschritt schreitet stetig voran. Er führt dazu, dass künftig mehr in Medizintechnik investiert werden muss. “

Der Bau des Frauen-Mutter-Kind-Zentrums wird in Summe rund 25 Millionen Euro kosten, davon steuert das Klinikum selbst rund fünf Millionen zu. Der Rest kommt aus Fördertöpfen des Freistaates. Auf einer Fläche von reichlich 4.000 Quadratmetern Nutzfläche wird es 73 Betten geben. Außerdem erlebt der alte Haupteingang eine Renaissance: Hier wird künftig wieder die Rezeption etabliert – mit Eingangshalle, Patientenaufnahme, Kasse und Empfang.

Frank-Uwe Michel / 09.10.2016

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