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Reiter schippern über den Weinauteich

Reiter schippern über den Weinauteich

Der Reit- und Fahrverein „Dreiländereck“ e.V. rechnet sich bei der Weinauteichüberquerung gute Chancen in allen drei Kategorien aus: schnellstes Wasserfahrzeug, originellstes Wasserfahrzeug und schrillste Crew. Foto: Mario Israel

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Bei den vergangenen Überquerungen über den Zittauer Weinauteich präsentierten die Teilnehmer sehr originelle Eigenbauten. Foto: Mario Israel

Der Verein Weinau e.V. lädt am Sonntag, 26. August, um 11.00 Uhr, zur Weinauteich-überquerung mit selbstgebauten, schwimmfähigen Wasserfahrzeugen ohne Motorantrieb in die Weinau ein. Bei diesem Gaudi-Wettkampf schippert unter anderem auch die Crew vom Reit- und Fahrverein „Dreiländereck“ e.V. in Hainewalde auf „hoher See“ mit.

Zittau/Region. Umgebaute Kanus oder Ruderboote sind laut Veranstalter nicht zugelassen, sondern nur Eigenbauten. Im schwimmfähigen Vehikel können auch mehrere Personen mitfahren. Beim Reit- und Fahrverein „Dreiländereck“ e.V. in Hainewalde ist das Vorhaben jedenfalls lange Zeit so geheim gewesen, „dass wir selber nicht mal gewusst haben, wer alles daran teilnimmt.“ Wahrscheinlich greifen aber die „üblichen Verdächtigen“ auf ihr bewährtes Gefährt zurück. „Wir haben weder Kosten noch Mühe gescheut, es noch windschlüpfriger und vor allem hochseetauglich zu machen“, sagt Andree Halfter.

Der braune Bernd ist laut dem Schatzmeister des Reitvereins das schnellste Pferd im Stall. „Wir sehen bei ihm genau, wo vorn und hinten ist. Das war uns wichtig, damit jeder gleich weiß, in welche Richtung es gehen soll. Mit seiner schlanken Stromlinienform sollte Bernd alle Normen für einen der vorderen Plätze erfüllen“, hofft er.

Die Reiter beschreiben ihre Motivation für den Gaudi-Wettkampf in der Weinau wie folgt: „Bernd braucht einfach Auslauf, sonst kommt er auf dumme Gedanken. Ab und zu ein kleiner Wettkampf ist sein Lebenselixier. Und wenn er dann noch ein paar Fans für unser Hoffest sammelt, macht ihn das nur noch zufriedener.“

Bernd ist eine Gemeinschaftsarbeit und entstand als Folge der Beschäftigung mit dem alten Reitersprichwort „Das Glück der Pferde ist der Reiter auf der Erde“ und dem Sinnieren darüber, ob sich Pferde auf dem Wasser auch so verhalten. „Die Konstruktionsunterlagen haben wir wohl in irgendeiner Schublade gefunden“, so Andree Halfter.

Auf was es für Qualitäten bei der Veranstaltung in der Weinau ankommt, weiß die Crew allemal:     „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, zu Wasser, zu Lande und auch zur Luft nicht nur die Nasen unserer Pferde vorn zu haben.“
Andree Halfter weiß aus Erfahrung, „dass eine Weinauteichüberquerung hinterher immer kürzer ist, als wir vorher gedacht hatten und länger gedauert hat als vorher beabsichtigt. Zum genauen Messen der Strecke fehlten uns bisher leider Zeit und Maßband.“ Zur Höchstgeschwindigkeit von Bernd möchte sich der Reitverein nicht äußern, „um das Ordnungsamt nicht zu irgendwelchen Blitzeraktionen zu ermutigen.“

Die Reiter rechnen sich nach den vielen Trainingsstunden, mit der Unterstützung des gesamten Vereins und der Muskulatur der Akteure des Rennens, gute Chancen in den drei Kategorien schnellstes Wasserfahrzeug, originellstes Wasserfahrzeug und schrillste Crew aus: „Und wenn nicht, sind wir zumindest dem Slogan treu geblieben ,Die Hoffnung stirbt zuletzt’.“ Und wie schrill präsentiert sich nun das Team bei diesem Gaudi? „Die Meinungen können da sicher etwas auseinandergehen“, antwortet Andree Halfter. Die Haltungsnoten und die Frisuren würden der Mannschaft aber eine „besondere Note“ verleihen. Bei vergangenen Weinauteichüberquerungen waren die erfolgreichen Reiter schon die schnellsten, die fast schnellsten und die schrillsten Teilnehmer. „Als wir Bernd zum ersten Mal kennenlernten, konnte er noch gar nicht schwimmen, sondern verhielt sich eher wie eine bleierne Ente. Außerdem hieß er noch nicht Bernd. Beim Schwimmtraining auf heimischen Gewässern bekam er dann vom jüngsten – damals 3-jährigen – Vereinsmitglied seinen Namen. Zu jener Zeit brauchte er auch noch Schwimmflügel“, berichtet Andree Halfter.

Nach der gelungenen Weinauteichüberquerung lassen sich die Mitglieder der Crew jedenfalls professionell abtrocknen     – zum Dank gibt es noch eine Massage gegen die Muskelschmerzen. „Natürlich auch, wenn wir nicht gewinnen“, sagt der Schatzmeister.
Und welche Wünsche begleiten die Reiter bei der neuen Auflage dieses Gaudi-Wettkampfs über den Weinauteich? „Oben bleiben, einfach nur oben bleiben“, antwortet er. Laut Veranstalter starten bei der Weinauteichüberquerung insgesamt acht bis zwölf Boote aus der Region.

Steffen Linke / 25.08.2018

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