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Robert Koch kickt wieder in der Heimat

Robert Koch kickt wieder in der Heimat

Robert Koch (links) kann dem FC Oberlausitz Neugersdorf mit seiner Erfahrung und seinen fußballerischen Qualitäten ganz sicher weiterhelfen. Gegen den BFC Dynamo gab der Neuzugang seinen Einstand. | Foto: Florian Richter

Für Außenstehende ist dieser Spielerwechsel recht spektakulär. Robert Koch schnürt in der Fußball-Regionalliga wieder  für den FC Oberlausitz Neugersdorf seine Töppen. Steffen Linke, Redakteur des „Oberlausitzer Kurier“, unterhielt sich nach seinem Einstand  beim 1:2 gegen den BFC Dynamo am vergangenen Wochenende mit dem 30-jährigen Kicker.  

Herr Koch, wie bewerten Sie Ihre Leistung und den Auftritt der Mannschaft in diesem Spiel?

Robert Koch: Grundsätzlich gut. Wir haben gerade in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht, aber leider unsere Chancen nicht verwertet. Ich gehe fest davon aus, wenn wir 1:0 in Führung gegangen wären, dass wir am Ende auch gewonnen hätten. Persönlich war ich mit meiner Leistung zufrieden. Es geht aber sicherlich noch besser. Mir tat es sehr gut, nach solanger Zeit, endlich mal wieder auf dem Platz gestanden zu haben.

Sie sind als gebürtiger Löbauer kein Unbekannter in der Region. Würden Sie in Ihrem Fall die Floskel gelten lassen: Der FC Oberlausitz Neugersdorf hat seinen verlorenen Sohn zurück?

Robert Koch: Von mir aus.

Sie haben schon von 2003 bis 2007 beim FC Oberlausitz Neugersdorf gespielt. Welche Erinnerungen  haben Sie an diese Zeit?

Robert Koch: Ich bin damals als Jugendlicher in die A-Jugend von Neugersdorf gekommen und konnte dort höherklassig im Nachwuchsbereich Fußball spielen. Wir waren eine gute Truppe mit einem guten Trainerteam. Zu ein paar Mitspielern aus jener Zeit pflege ich jetzt noch ein enges Verhältnis wie zum Beispiel mit Oliver Göschick und Robert Renger.   Falko Thomas und Sebastian Uhlig kenne ich aus der Männermannschaft. Dann habe ich beim FC Oberlausitz Neugersdorf die ersten Erfahrungen im Männerbereich gesammelt. Das war für mich sehr hilfreich.

Sie sind dann zu Borea Dresden gewechselt und haben über die Stationen Dynamo Dresden und FC Nürnberg über 100 Zweitligaspiele absolviert. Wie wichtig ist damit Ihre Erfahrung für den FC Oberlausitz Neugersdorf?

Robert Koch: Sicherlich kann ich mit meiner Erfahrung der Mannschaft ein bisschen helfen, weil es auch viele junge Spieler gibt, denen ich auf ihrem Weg etwas mitgeben kann. Die Mischung macht es halt in Neugersdorf in den vergangenen Jahren. In der aktuellen Situation ist es auch ganz hilfreich,  mit den jungen Spielern zu sprechen, wie es gehen kann. So hoffe ich, dass ich meine Erfahrungen mit einbringen kann.

Wie kam denn überhaupt Ihr  Wechsel zum FC Oberlausitz Neugersdorf zustande?

Robert Koch: Ich habe über die Sommerpause fieberhaft nach einem neuen Verein in der zweiten bzw. dritten Liga in Deutschland gesucht. Zum Schluss war auch noch das Ausland im Gespräch. Das Gesamtpaket hat aber nicht so gepasst, dass ich sage, dass ich diesen Schritt jetzt gehe. Kurzfristig habe ich dann mit dem Präsidenten des FC Oberlausitz Neugersdorf Ernst Lieb telefoniert. Er war daraufhin gesprächsbereit. Wir haben uns dann getroffen. Es hat etwa eine  halben Tag gedauert. Dann stand der Wechsel für mich fest.

Lagen Ihnen auch andere Angebote von Vereinen vor?

Robert Koch: Mir lagen auch Angebote von Vereinen aus der dritten Liga vor. Ich habe aber genau abgewogen, ob es sich lohnt, für eventuell „schmales Geld“ den Weg irgendwo in den Westen zu gehen. Auch die Perspektive muss bei einem Drittligisten passen.  

Was hat am Ende den Ausschlag für den Wechsel zum FC Oberlausitz Neugersdorf gegeben?

Robert Koch: Einfach die regionale Verbundenheit. Ich stamme aus dieser Region. Wir haben die Familie und Freunde hier.
Und ich kenne im Verein halt noch genug Leute. Deshalb habe ich zuerst beim FC Oberlausitz Neugersdorf angefragt.

Wie ist es für Sie für Sie, wieder in der alten Heimat zu sein?

Robert Koch: Es ist einfach schön, zu Hause zu sein. Ich bin gerade bei meiner Familie zu Besuch und suche hier eine Wohnung oder ein Haus.

Sie waren zuletzt vereinslos.  Inwieweit fehlen Ihnen jetzt noch Spielpraxis und Fitness?

Robert Koch: Mein letztes Spiel habe ich Ende März, Anfang April in der Regionalliga Bayern absolviert. Die Spielpraxis ist natürlich sehr wichtig. Meine Grundlagen Ausdauer sind eigentlich gut. Mir fehlt ein bisschen die Spritzigkeit, um kleinere, intensive Läufe schneller zu machen. Daran arbeite ich mit dem Trainerteam.

Wie lange dauert dieser Prozess, bis Sie auf dem Fußballplatz wieder bei 100 Prozent sind?

Robert Koch: Wenn ich verletzungsfrei bleibe, denke ich, dass es recht schnell geht. Für mich ist das Mannschaftstraining natürlich viel mehr wert, als wenn ich jeden Tag zweimal joggen gehe.

Welche Ziele stellen Sie sich jetzt mit dem FC Oberlausitz Neugersdorf?

Robert Koch: Über das interne Ziel ist mir noch nichts gesagt worden. Ernst Lieb hat mit mir  aber schon über seine Ziele und Visionen gesprochen. Jetzt geht es erst einmal darum, Punkte zu holen, um den etwas schlechteren Saisonstart auszumerzen. Wir müssen bis zur Winterpause versuchen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.

Was unterscheidet nun eigentlich den Zweitliga-Fußball von dem in der Regionalliga?

Robert Koch: Die Qualität der Spieler in der zweiten Liga ist einfach besser und das Spieltempo  höher. Das Zweikampfverhalten zählt dort manchmal mehr als die spielerischen Fähigkeiten. Es ist schon ein bisschen etwas anderes.

Ist es eigentlich für Sie persönlich ein sportlicher Rückschritt, wenn Sie von der zweiten in die vierte Liga  wechseln?

Robert Koch: Das ist schwer zu sagen. Ich hatte persönlich natürlich andere Ziele. Für mich ist es im Moment aber einfach wichtig, überhaupt Fußball zu spielen. Die Regionalliga ist keine Hobbyliga. Auch hier wird gut gearbeitet.

Sie haben beim FC Oberlausitz Neugersdorf einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben.  Wie geht es danach sportlich mit Ihnen weiter?

Robert Koch: Das kann ich jetzt noch nicht sagen.

Können Sie sich vorstellen, darüber hinaus beim FC Oberlausitz Neugersdorf zu spielen?

Robert Koch: Denkbar ist alles.

Was machen Sie eigentlich, wenn Sie nicht Fußball spielen?

Robert Koch: Meine zwei Söhne im Alter von zweieinhalb Jahren  und drei Monaten groß ziehen.  

Und ist da schon die nächste Fußballgeneration im Hause Koch in Sicht?

Robert Koch: Die Antwort stellt sich von allein. Beide kommen nach dem Vater.

Steffen Linke / 02.10.2016

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