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Rundes Leder rollt: Bautzens Kicker legen wieder los

Rundes Leder rollt: Bautzens Kicker legen wieder los

Ein sichtlich erleichterter Budissa-Vizepräsident Sven Johne: Nach monatelanger Spielpause dürfen auch seine Kicker wieder vor Publikum auf dem Rasen auflaufen. Foto: RK

Bautzen. Das war ein Auftakt nach Maß: Landesligist Budissa Bautzen ist nach monatelanger coronabedingter Zwangspause mit einem Erfolg in die neue Spielzeit gestartet. Auswärts schlugen die Lausitzer die Gastgeber aus Pirna-Copitz mit 6:3. Bemerkenswert dabei: In der Startelf standen sechs Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Vizepräsident Sven Johne führte den Erfolg auf ein neues Bewusstsein in den Reihen des Klubs zurück. Die 21-köpfige Mannschaft – darunter zehn Spieler, die bereits im Nachwuchs für Budissa aktiv waren – sei mit einem Altersdurchschnitt von jetzt 23 Jahren deutlich jünger aufgestellt und motiviert genug, um den Wunsch der Vereinsführung zu erfüllen. Demnach möchten die Spreestädter nach der Saison 2022/2023 gern wieder in der Regionalliga mitmischen.

Doch bis dahin ist es ein harter Weg, wie Sven Johne weiß: „Wir sind sehr auf die Unterstützung der Sponsoren und Fans sowie der Stadt angewiesen, um gemeinsam den Aufstieg anzupeilen. Fällt einer der Faktoren weg oder die Qualität unserer Nachwuchsarbeit und unseres Nachwuchszentrums leidet auf diesem Weg, dann ist dieses Ziel nicht machbar und nicht richtig. Momentan verfügen wir über einen Etat von rund einer halben Million Euro. Diese Summe steht bei Weitem nicht der ersten Männermannschaft zur Verfügung. Über die Hälfte des Geldes fließt in unsere Nachwuchsarbeit und in die Unterhaltung unseres 41.000 Quadratmeter großen Nachwuchszentrums am Humboldt-hain.“ Zudem ließ er nicht unerwähnt, dass in den zurückliegenden Monaten unterschiedliche Investitionen zu stemmen waren. „Wir konnten das Altgebäude sanieren. Demnächst folgt die Containeranlage, und noch vor dem Winter soll die Flutlichtanlage des Trainingsplatzes auf LED-Technik umgerüstet werden.“

Dass die Corona-Pandemie Spuren in den Vereinsreihen hinterlassen hat, verschweigt der Vizepräsident nicht. „Wir mussten uns leider von einigen Angestellten trennen, um den Verein am Leben zu erhalten. Ein großes Dankeschön gilt unseren Trainer und Spielern. Diese haben in der fußballfreien Zeit auf Geld verzichtet.“ 

Mit dem Start in die neue Saison verbindet Sven Johne indes die Hoffnung, dass die angesetzten Partien auch so stattfinden und die Fans hautnah dabei sein können. Am Freitagabend sollte im Stadion Müllerwiese die erste Heimpartie gegen Neusalza-Spremberg angepfiffen werden. „Das vom Gesundheitsamt abgesegnete Hygienekonzept ermöglicht uns eine Zuschauerbeteiligung. In dem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass an den Örtlichkeiten, an denen es recht eng zugeht, eine Maskenpflicht besteht. Auf den Sitzrängen haben wir dafür gesorgt, dass Abstände eingehalten werden. Im Fall der Stehplätze bitten wir darum, die geforderte Distanz von mindestens anderthalb Metern einzuhalten. Die Vorbereitungsspiele haben uns gezeigt, dass das gut klappt.“ Jeder Stadionbesucher muss am Eingang zudem einen Zettel ausfüllen, auf dem er die Kontaktdaten hinterlässt. „Das dient dazu, um mögliche Infektionsketten nachverfolgen zu können. Nach vier Wochen werden die Papierbögen vernichtet“, versicherte der 36-jährige Sportfunktionär. 

Nach dem Rückzug von Präsident Enrico Gaens, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegte, lastet die Verantwortung momentan auf mehreren Schultern. Im Laufe des Herbstes jedoch soll es eine Mitgliederversammlung geben, auf der ein neuer Vorstand bestimmt wird. Auf diesen warte bereits eine große Aufgabe, wie Sven Johne erklärte: „Wir suchen Mitstreiter, die unsere Vision vom Aufstieg und unsere Leidenschaft teilen.“ 

Neben dem Hauptsponsor, der den Budissen seit über 17 Jahren die Treue hält und vieles ermöglichte, werden weitere Geldgeber gebraucht, damit der Wunsch von einem Spielbetrieb in höheren Ligen in Erfüllung gehen kann. Die sportlichen Weichen mit Trainer Thomas Hentschel und seinem verjüngten Kader seien gestellt. Perspektivisch gesehen kann die gerade erst begonnene Saison ein Erfolg werden, wenn die Rahmenbedingungen sich nicht gravierend verändern. „Jedes Spiel ist schwer“, weiß Vizepräsident Sven Johne. Insgesamt gehen 22 Teams an den Start im Kampf um die Tabellenspitze. 

Roland Kaiser / 20.09.2020

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