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Stiftungsrat stellt die Weichen für das neue Jahr

Stiftungsrat stellt die Weichen für das neue Jahr

Nach zweijähriger Pause konnte der Stiftungsrat der Stiftung für das sorbische Volk sich wieder Präsenz treffen, um die zukünftigen Vorhaben zu besprechen. Foto: Stiftung für das Sorbische Volk

Bautzen. Nach zweijähriger Pause kam am 8. Dezember in Lübben der Stiftungsrat der Stiftung für das sorbische Volk wieder in Präsenz zusammen. Wie nach einer derartigen Pause zu erwarten war, gab es viele kleine und große Themen, die es zu besprechen galt. Vor allem einige Haushaltsthemen gab es zu klären.

Den Auftakt machte die Beratung über die Doppelspitze des sorbischen Nationalensembles. Nach einem Bericht über die bisherige Zusammenarbeit und zur Ausrichtung des Ensembles, stimmte der Stiftungsrat einstimmig für die Vertragsverlängerung mit dem Intendanten Tomaš Kreibich-Nawka und der Geschäftsführerin Diana Wagner um weitere fünf Jahre bis zum 31. Juli 2028. In den vergangenen Jahren wurde vermehrt darauf hingewiesen, dass vom Ensemble eine verstärkte Kooperation mit Laiengruppen und eine tiefere Verwurzelung in der Region gewünscht wird. Gemäß dem Bericht könne man Fortschritte hinsichtlich dieser Forderungen wahrnehmen.
Weiterhin diskutierte der Stiftungsrat über die Anpassung der Gehälter der Mitarbeiter des Domowina-Verlags ab dem Jahr 2023. Der Rat stimmte einer Erhöhung der Entgelte zu und bewilligte die hierfür zusätzlich benötigten Mittel, beginnend mit 335.000 Euro für das kommende Jahr. „Damit entspricht die Stiftung den jahrzehntelangen Forderungen der sorbischen Journalisten, den Lohn im Domowina-Verlag dem Entgeltniveau anderer sorbischer Institutionen anzupassen.“ sagt der Direktor der Stiftung, Jan Budar.

Außerdem berichtete Jan Budar über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen im Bauprojekt „Sorbisches Wissensforum auf dem Lauenareal“. Bereits im September gab es dazu unter anderem eine Sondersitzung, um vor der baulichen Planung grundsätzliche Dinge zu klären. Ferner existiere ein ständiger Austausch mit der Stadt zu diesem Thema. Die Ausschreibung selber konnte am 8. Dezember beendet werden. Insgesamt haben sich über 90 Architektenbüros um die Teilnahme am Architektenwettbewerb beworben, von denen nun 20 Teilnehmer ausgewählt werden, die ab dem 22. Dezember die weiteren Wettbewerbsunterlagen erhalten sollen. Das Raumprogramm hatten das Sorbische Institut und das Sorbische Museum gemeinsam mit Architekten im Herbst erarbeitet. Insgesamt benötigen die Institutionen 4.800 m² Nutzfläche. Das Sorbische Museum erhält eine doppelt so große Ausstellungsfläche wie bisher. Dabei sind auch moderne Räume für besondere Exponate geplant, welche die Höhe einer Etage übersteigen. Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs soll im Mai 2023 vorliegen und bildet die Grundlage für die weitere Planung.

Im Fokus der Sitzung stand aber der Beschluss des Haushaltsplanes für 2023. Trotz der bekannten Herausforderungen der aktuellen Lage konnte ein ausgeglichener Haushaltsplan vorgelegt werden, der nun vom Land geprüft und verabschiedet werden muss. Erstmals in der Geschichte der Stiftung übersteigt der Haushaltsplan insgesamt 30 Millionen Euro. Dafür sind für die Projektförderung über zwei Millionen Euro eingeplant, so viel wie noch nie.

Für die sächsischen Strukturmittel (von 2023 bis 2026) hat der Stiftungsrat ferner die Förderung von vier weiteren Projekten beschlossen. Diese sind die Erarbeitung einer Machbarkeitskonzeption für einen länderübergreifenden sorbischen Radweg durch den Sorbischen Kulturtourismus e. V., der Aufbau eines Digitalisierungszentrum am Sorbischen Institut e. V., um das kulturelle Erbe des sorbischen Volkes auch digital zu bewahren, das Projekt KRABAT (er)leben zur Stärkung von Wirtschaft und Tourismus unter Schwerpunkt der Vermarktung der Krabatfigur und das Vorhaben „Regeneration – Reproduktion – Innovation“ zur Förderung der sorbischen Kultur- und Kreativwirtschaft.

Benjamin Vogt / 18.12.2022

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