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Suche nach der Modemarke

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Modedesignerin Sarah Gwiszcz (v.l.) in ihrem Atelier in Lübbenau: Dort wurde anlässlich eines Treffens von Museumsfachleuten die Idee für den Modewettbewerb ins Leben gerufen. Foto: A. Paulik

Bautzen. Die Lausitz soll demnächst ihre ganz eigene und persönliche Modemarke bekommen. Mit ihrem neu ins Leben gerufenen Wettbewerb „Sorbian Street Style“ möchten das Sorbische Museum, die Volksbank Dresden-Bautzen sowie das Sächsische Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft gestandene und angehende Modeschöpfer gleichermaßen fördern. Ihre Aufgabe ist es, neues zeitgemäßes Design mit Elementen der traditionellen sorbischen Trachten und der Lausitzer Volkskunst in ihren Kreationen zu verknüpfen. Denn darin sehen die Initiatoren des Wettstreits keinen Widerspruch, wie sie betonen. Als gemeinsam erklärtes Ziel wurde daher ausgegeben, lausitzspezifische Mode- und Textildesigns mit Marktpotenzial zu entwickeln. 
In dem Zusammenhang lassen sich sowohl Einzelprodukte als auch Kollektionen einreichen. 
Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 3.000 Euro, das die Volksbank zur Verfügung stellt. Doch auch der Zweit- und Drittplatzierte darf sich jeweils über eine vierstellige Geldsumme freuen. Darüber hinaus vergibt die Jury einen Nachwuchspreis in Höhe von 500 Euro. Deren sechs Mitglieder wählen innerhalb von 14 Tagen nach Bewerbungsschluss drei Gewinnerprodukte oder -kollektionen aus. Noch bis zum 31. Mai 2019 werden die notwendigen Bewerbungsunterlagen samt Anmeldeformular, Kurzbiografie, Exposé sowie einer Zusammenstellung der einzelnen Entwicklungsstufen entgegengenommen – und zwar per E-Mail unter sekretariat@sorbisches-museum.de beziehungsweise auf dem Postweg unter Sorbisches Museum, Ortenburg 3 in 02625 Bautzen. Die Modearbeiten selbst, die nicht älter als ein Jahr sein dürfen, sind bis zum 12. Juli 2019, 12.00 Uhr im Sorbischen Museum abzugeben. Alle weiteren Infos wie die detaillierten Teilnahmebedingungen und die Anmeldeunterlagen sind im Netz unter www.sorbisches-museum.de zu finden. 

Übrigens: Die Gewinnerarbeiten werden im Rahmen einer Ausstellung präsentiert. Diese soll vom 22. September 2019 bis zum 1. März 2020 im Museum zu sehen sein. An dem Wettstreit beteiligen dürfen sich alle Interessierten im Alter von 18 bis 35 Jahren – und das bundesweit. 
„Wenn man sieht, wie viele Frauen und Männer nähen und häkeln und das im Internet erfolgreich zum Verkauf anbieten, dann denke ich schon, dass sich auch für die Modekreationen im ‚Sorbian Street Style’ ein Markt findet“, meint Volksbanksprecher Andreas Wanitzek. „Die Bewahrung und Erneuerung von regionalen Traditionen ist für uns eine wichtige Angelegenheit. Deshalb unterstützen wir diesen Wettbewerb als Partner und Schirmherr.“ 
Für Andrea Paulik vom Sorbischen Museum ist das Ganze in dieser Form zwar eine Premiere. Die Idee, die dahinter steht für eine modische Reflexion sorbischer Trachten, sei hingegen keinesfalls neu. 
„Immer wieder hatten wir als Museum Anfragen von jungen Modedesignern und es ist ja auch ein europäischer Trend. Uns geht es in erster Linie um die Gewinnung junger Museums-besucher aber auch um eine Einbindung in die Prozesse des Strukturwandels und letztendlich um die Entwicklung eines eigenen modernen Lausitzer Designs, von dem die Region profitieren kann.“ 

Die Kuratorin verbindet damit die Hoffnung auf eine tragfähige Kleidung, die möglichst vor allem die junge Generation anspricht und auch ihre Abnehmer findet. „Im Idealfall wäre sogar eine Produktion in größerem Stil denkbar.“ Das allerdings sei noch reine Zukunftsmusik. „Bislang haben es Lausitzer Labels schwer gegenüber den großen Modeketten. Auf jeden Fall nahmen wir in die Wettbewerbskriterien den Punkt auf, dass ein Verkauf der Kollektionen nach dem Ausstellungsende möglich ist.“

Roland Kaiser / 03.03.2019

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