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Tierische Freuden für die Kinder

Tierische Freuden für die Kinder

Die Fütterung der fröhlichen, lauten Loris gehört zu den schönsten Erlebnissen der AG-Kinder, auch für Pia. Foto: privat

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Die Lisztaffen lassen sich im begehbaren Gehege von allen Besuchern ganz aus der Nähe bewundern. Foto: privat

Der Zittauer Tierpark lädt in regelmäßigen Abständen Kinder zwischen sieben und 14 Jahren, die ganz tierlieb sind und großes Interesse für Tiere haben, im Rahmen der Tierpark-AG in die Einrichtung in der Weinau ein, um den Mädchen und Jungen den ursprünglichen Zugang zur Natur zu ermöglichen, den Kontakt zu den Tieren herzustellen und sofern das möglich ist, Einblicke in die tierpflegerische Arbeitswelt zu geben. Die 9-jährige Pia Berndt aus Eibau engagiert sich dort schon seit circa zwei Jahren. 

Eibau/Zittau. Die Kinder treffen sich zuerst immer am Käferkabinett im Tierpark. Manche sind schon etwas eher da, manche treffen auch erst mit Verspätung ein. Das ist nach Auskünften von Doris Schwetz, Zoopädagogin des Zittauer Tierparks, ganz unterschiedlich. Eins haben die Mädchen und Jungen aber alle gemeinsam – sie kommen total gern her und freuen sich jedes Mal am meisten auf die „tierischen Aktionen.“ „Wenn alle da sind, besprechen wir, was wir an dem Nachmittag vorhaben und dann geht es auch schon raus. Was wir ganz konkret machen, hängt zum einen von den Kindern selbst ab und zum anderen natürlich von den Möglichkeiten vor Ort“, sagt Doris Schwetz. 

Die Kinder reinigen unter anderem Gehege, bereiten das Futter für die Tiere vor, füttern die Tiere oder entdecken Wassertiere im Tümpel. Ihre Aktivitäten drehen sich immer um Tiere, die Natur und die Umwelt. Die Kinder bestimmen dabei selbst mit, was für Themen auf dem Jahresplan erscheinen. „Wir wollen ihren Wissenshunger zu den Tieren stillen, möchten ihnen so ursprünglich wie möglich die besten Erlebnisse, spannendsten Eindrücke und nachhaltigsten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Natur und den Tieren verschaffen, so wie es uns möglich ist,“ erklärt die Zoopädagogin. Die Kinder würden natürlich auch mit den Tieren sprechen. Das sei doch ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Die Mädchen und Jungen sehen in den Tieren Gefährten, Gleichgesinnte. „Wer ein Haustier hat, weiß davon, dass das sehr enge, vertrauensvolle Beziehungen werden können“, sagt Doris Schwetz. Und sie fügt hinzu: „Für manche Kinder sind die eigenen Tiere Vertraute, denen sie alles sagen können und von denen sie sich verstanden wissen.“

Pia ist damals zur Tierpark-AG gekommen, „weil mich Tiere interessieren und ich hier mehr lernen kann.“ Der Schülerin der dritten Klasse der Eibauer Schule hat es sofort Spaß gemacht, Pferde zu pflegen, zu striegeln und zu reiten, Ställe auszumisten, die Meerschweinchen sauberzumachen oder das Damwild und den Luchs zu füttern. „Ich finde es lustig, wie die Schweine so grunzen“, sagt Pia. Direkt um ein bestimmtes Tier kümmert sich das Mädchen nicht. Das machen die Tierpfleger allein. 

Die AG-Nachmittage im Zittauer Tierpark klingen in der Regel mit einer gemeinsamen Vesper aus. Wenn es Geburtstage in der Runde gibt, dann bringen die Kinder was Leckeres mit, zum Beispiel selbstgebackene Muffins oder andere Naschereien. Zu den Höhepunkten in der Tierpark AG zählen definitiv die Ausfahrten in andere Zoos oder Tiergärten. „Einmal im Jahr fahren wir woandershin, um mal ,über den Tellerrand’ zu schauen. Wir waren in den vergangenen Jahren unter anderem schon in den Zoos in Liberec, in Dresden, in Leipzig sowie im Affenpark Jocksdorf und dem Tierpark Bischofswerda“, so die Zoopädagogin. 

Doris Schwetz wünscht sich jedenfalls auch weiterhin viele neugierige Kinder und Eltern, die viel, viel, viel mehr mit den Kindern draußen sind: „Die Kinder sollen wieder im Matsch rumpladdern dürfen oder Baumhäuser bauen, ohne dass die Eltern einen Herzkoller kriegen. Gebt den Kindern einfach Raum, sich selbst ausleben zu dürfen und das schon, wenn sie ihre ersten Schritte tun – je früher, desto besser. Nicht die totale Kontrolle macht unsere Sprösslinge selbstbewusst, sondern das selbst Entdecken und Erforschen dürfen.“

Steffen Linke / 24.03.2020

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