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Wandbild mit Verbindungskraft

Wandbild mit Verbindungskraft

Das Gerüst ist gefallen: Am Lauengraben herrscht ab sofort freier Blick auf das Wandbild. Es soll die Akzeptanz für die sorbische Sprache erhöhen. Foto: RK

Bautzen. Am Lauengraben ist es tagelang unübersehbar gewesen: ein Gerüst an der Giebelwand eines Wohn- und Geschäftsgebäudes. Genau dort, wo bis kurz vor Kriegsende das Wendische Haus stand, soll fortan in Form eines überdimensionalen Wandbildes auf die im Januar vom Sächsischen Kulturministerium initiierte Kampagne „Sorbisch? Na klar.“ aufmerksam gemacht werden. Das teilte dessen Sprecherin Manja Kelch auf Anfrage des Oberlausitzer Kuriers mit. „Der Standort befindet sich im Herzen von Bautzen auf der Hauptverkehrsachse der Innenstadt. Damit ist das Motiv für Einheimische, Pendler und für Touristen sichtbar, die alle auf Sorbisch und Deutsch willkommen geheißen werden.“ Das Motiv, das der Leipziger Fassadenkünstler Philipp Weber gestaltet hat, sei gemeinsam mit dem Kampagnenteam des Ministeriums sowie dem Beirat der Kampagne entwickelt worden. Der Beirat setze sich aus Vertretern unterschiedlicher Interessensgruppen mit Bezug zur sorbischen Sprache und der Region zusammen. Vorerst ein Jahr lang dürfen sich die Spreestädter und deren Besucher an der Wandgestaltung erfreuen. Die Kosten in Höhe von rund 13.700 Euro werden eigenen Angaben zufolge vom Ministerium getragen. 

Unterdessen hält die Stiftung für das sorbische Volk an ihren Plänen fest, die ehemalige Posthalterei zu sanieren und somit wieder nutzbar zu machen. Sprecherin Hana Buder sagte in dem Zusammenhang, dass neben der Stiftung und dem Sorbischen Institut der Freistaat sowie der Landkreis in das Vorhaben eingebunden sind. „Der aktuelle Arbeitsstand wird dem Stiftungsrat in dessen Sitzung am 8. Dezember vorgestellt.“ Die „Alte Posthalterei“ sei nur ein Teil des Gesamtprojektes Lauenareal.

Hintergrund: Die Kampagne „Sorbisch? Na klar.“ wurde ins Leben gerufen, um die Akzeptanz für die sorbische Sprache in der Lausitz zu steigern. Darüber hinaus will der Freistaat Wissen vermitteln und die Wertschätzung des Gebrauches der Sprache in der Öffentlichkeit fördern. Sie gehöre zum Reichtum Sachsens, hieß es bereits zum Beginn der Aktion. Neben zahlreichen digitalen Maßnahmen sei die Fassadengestaltung ein Teil dieser.

Roland Kaiser / 15.11.2020

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