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Zoopädagoge peppt Tierpark-Spiele auf

Zoopädagoge peppt Tierpark-Spiele auf

Tierparkchef Sven Hammer (links) hat seinen alten Bekannten, den renommierten Zoopädagogen Hans Röttger aus Rheine an die Neiße geholt, um neue Lernspiele zu kreieren. Foto: Tierpark/Catrin Hammer

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Beim Lausitz-Memory kann man 15 in der Lausitz vorkommende Tierarten suchen und Paare bilden – darunter Singschwan, Fischotter, Wolf und Wiedehopf. Foto: Tierpark/Catrin Hammer

Der Görlitzer Naturschutz-Tierpark war schon immer eine zoologische Einrichtung, in der man nicht nur jede Menge pelzige, glitschige, gefiederte Zwei- oder Vierbeiner bewundern, sondern auch viel über sie erfahren  konnte. Einer der renommiertesten Zoopädagogen Deutschlands hat sich jetzt den Lernspielen im Tierpark gewidmet und einige neue kreiert.

Görlitz. Hans Röttger ist mittlerweile 72 Jahre alt, aber immer noch Zoopädagoge mit Leib und Seele. Es ist schon eine ganze Weile her, da kreuzten sich sein und des Ehepaars Hammer Weg. Es war im Zoo Rheine, wo Röttger wirkte und wo sich auch Sven und Catrin Hammer kennenlernten. Heute steht das Ehepaar an der Spitze des Naturschutz-Tierparks Görlitz, die Verbindung zu ihrem alten Bekannten ist über all die Jahre jedoch nicht abgebrochen. Im Gegenteil: Als es vor einiger Zeit um die Neuausrichtung der Lernspiele in der Görlitzer Einrichtung ging, kam Hans Röttger wieder ins Spiel. „Er hat so viele gute Ideen und weiß, wie man Wissenswertes gut und anschaulich aufbereiten kann“, bricht Tierparkchef Sven Hammer eine Lanze für den Zoopädagogen aus Rheine. Immerhin gibt es im hiesigen Naturschutz-Tierpark 100 Lernspiele, die nicht nur von Zeit zu Zeit inhaltlich überholt werden, sondern auch funktionstechnisch immer wieder auf Vordermann gebracht werden müssen. Denn nicht nur der Zahn der Zeit nagt an ihnen, vielmehr sind es junge und ältere Benutzer, die regelmäßig für Notsituationen sorgen. „Bei uns laufen zur Kontrolle permanent Handwerker durch den Park. Trotzdem müssen wir jede Woche zwei bis drei Spiele reparieren“, erläutert Hammer.

Zusammen mit Hans Röttger sind in den letzten Wochen sieben neue Angebote entstanden, an denen Kinder, aber auch Erwachsene, Wissenswertes über Tiere erfahren können. So gibt es jetzt das Fußspurenspiel, bei dem man wie mit einem Stempel Fuß- oder Krallenabdrücke in den Sand drücken und dann die dazugehörige Tierart bestimmen muss. Oder das Lausitz-Memory mit 15 in der Lausitz vorkommenden Tierarten. Nicht weniger interessant sind Kamel- und Fischotterspiel. Bei dem einen gibt es Infos über die Wüstenschiffe, bei dem anderen Interessantes über das Tauchverhalten der Fischotter. Beim Katzenspiel sind neun Katzenarten zu erkennen, beim Lupenspiel werden nur Ausschnitte von Tieren gezeigt, aus denen dann auf die Tierart geschlossen werden muss. Nicht zu vergessen das Augenspiel, bei dem man von verschiedenen Tieraugen angeschaut wird.

„Eines der zentralen Probleme unserer Gesellschaft ist doch die wahnsinnige Naturentfremdung der Menschen. Dem wollen wir entgegen wirken und auf spielerische Art und Weise die Biodiversität unseres Planeten, insbesondere natürlich der Lausitz, vermitteln“, begründet Hammer die derzeitigen Aktivitäten.

Dabei greift man auf die langjährigen Traditionen der Einrichtung in diesem Bereich zurück: Schon im September 1974 wurde in Görlitz unter Zoodirektor Arnold Müller eine Zooschule eingerichtet, die damals die einzige in den Heimattiergärten der früheren DDR war. Seitdem setzt die Leitung des Tierparks auf informelle („grünes Klassenzimmer“ mit aktuell jährlich 3.000 bis 4.000 Kindern) und formelle (Lernspiele) zoopädagogische Bildungsangebote. „Die Beschilderung und die Spiele haben besonders unter meinem Vorgänger Axel Gebauer und der früheren Zoopädagogin Katrin Matthieu eine neue Qualität bekommen. Nach einer kleinen Durststrecke wollen wir diese Tradition jetzt fortsetzen“, sieht Sven Hammer den Görlitzer Naturschutz-Tierpark auf dem richtigen Weg.

Frank-Uwe Michel / 21.08.2017

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