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Zu guter Letzt im mehrfachen Sinne in Görlitz

Zu guter Letzt im mehrfachen Sinne in Görlitz

Dr. Michael Wieler bei Charta-Unterzeichnung. Foto: Stadt

Görlitz. In der Alten Feierhalle auf dem Städtischen Friedhof Görlitz ist weiterhin die Ausstellung „Zu guter Letzt“ zu sehen, die gerade zu den Stillen Tagen im November Bedeutung gewinnt.

Bei deren Eröffnung Ende August hatte Dr. Michael Wieler Grußworte als Kulturbürgermeister gehalten. Zum Zeitpunkt der Eröffnung war er noch 30 Stunden im Amt und somit ebenso „zu guter Letzt“ tätig. Die letzte größere Amtshandlung war für ihn damit quasi auch die Unterzeichnung des Betritts der Stadt Görlitz zur Charta Friedhofskultur.

Mit ihr bekennt sich die Stadt zu ihrem Friedhof als unverzichtbarem Teil des gesellschaftlichen Lebens. Sie bekennt sich „zu seiner Kultur, seinem Wert als Ort der Begegnung, als Ort der Biodiversität, als Geschichts- und Erinnerungsort“, so die Stadt. Viele wichtige Einzelpunkte zur Bedeutung eines Friedhofes würden auf der unterzeichneten Urkunde genannt. Wer diese sehen will, hat also einen weiteren Grund die Ausstellung zu besuchen, deren eigentliche Schätze jedoch Zimmerdenkmale des 19. und 20. Jahrhunderts sind. Sie hingen in Stuben und Küchen und Hausfluren bei vielen Familien und erinnerten an gute Zeiten, wie Hochzeiten und Geburtstage, aber auch an schlechte Zeiten – Sterbefälle. Die Ausstellungsstücke sind gemalt, gesägt, gedruckt, gestickt, aus Haaren gewickelt, aus Perlen gefädelt … manche waren wichtig zur Erinnerung, andere sollten Mut machen und Zuversicht geben. Ergänzt wird die Sammlung durch Stücke des Friedhofes, einen historischen Leichenwagen und moderne eindrucksvolle Fotos zu „Blühen und Verblühen“.

Alternativer Text Infobild

Die Charta der Friedholskultur kann man in der Ausstellung einsehen. Foto: Stadt Görlitz

Nächste Öffnung mit Führung (5 Euro) ist am 8. November 2022 um 17.00 Uhr sowie ohne Führung am Buß- und Bettag, 16. November und am Totensonntag, 20. November, jeweils von 11.00 bis 14.00 Uhr.

Die Alte Feierhalle wurde 1874 errichtet und diente der Stadt als Trauerhalle. Nach dem Bau des Krematoriums 1913 wurden beide Häuser für Trauerzeremonien genutzt, später nur noch das Krematorium. Zuletzt wurde die Alte Feierhalle für Trauerfeiern genutzt, als zwischen 1997 und 2003 im Krematorium größere Baumaßnahmen durchgeführt wurden. 2011 („Bewahrte Zierde“) und 2013 („Feuer und Flamme“) wurden die beiden Hallen bereits für Ausstellungen genutzt.

Im Kontext der Stillen Tage im November bietet der Eigenbetrieb Städtischer Friedhof Görlitz übrigens am 12. November, 14.00 Uhr zudem eine Friedhofsführung zum Volkstrauertag mit Evelin Mühle an. Treffpunkt hierfür ist die Freitreppe am Krematorium. Zum Totensonntag, 20. November, kann man sich um 11.00 Uhr zum Thema „Tod & Technik“ bei einer Führung durch das Krematorium informieren. Um 13.30 Uhr darf man festlicher Bläsermusik lauschen, ehe um 14.00 Uhr die Gedenkfeier zum Totensonntag beginnt.
Am 27. November folgt um 14.00 Uhr eine Gedenkfeier für verstorbene Kinder mit Beisetzung der Urne mit den „Sternenkindern“ unter Beteiligung von Mitarbeitern des Christlichen Hospizdienstes.

Till Scholtz-Knobloch / 07.11.2022

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