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Bautzen: Erste Arbeiten für die neue Musikschule

Bautzen: Erste Arbeiten für die neue Musikschule

Die Musikschüler aus Bautzen und Umgebung sollen schon in wenigen Jahren unter optimalen Bedingungen proben und musizieren können. Foto: Archiv/Symbolbild

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Für die Erfordernisse des Brandschutzes ist für den Altbau die Errichtung eines zweiten baulichen Rettungsweges erforderlich.

Der Umbau des früheren Straßenverkehrsamtes an der Tzschirnerstraße wirft erste Schatten voraus. Damit geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.

Bautzen. Am früheren Straßenverkehrsamt des Landkreises Bautzen an der Tzschirnerstraße haben jetzt die ersten vorbereitenden Arbeiten für den Umbau zur Kreismusikschule begonnen. Wie der MDR unter Berufung auf das Landratsamt berichtet, werden hinter dem Gebäude Bäume gefällt und Garagen umgesetzt, um Baufreiheit zu schaffen. Nach Abschluss dieser Arbeiten soll demnach die eigentliche Baustelle eingerichtet werden.

Die geplante Nutzung des früheren Reichsbahnamtes für die Musikschule hat eine lange Vorgeschichte. Schon seit jeher nutzt die Musikschule Räumlichkeiten im Berufsschulzentrum an den Schilleranlagen. 
Bereits im Sommer 2016 wurden gesundheitliche Bedenken aufgrund einer möglichen Belastung der Kellerräume mit Schimmel öffentlich geäußert. Eine Beprobung durch die Landesuntersuchungsanstalt ergab zwar ein „unauffälliges“ Ergebnis; gleichwohl räumte die Kreisverwaltung 2017 auf Anfrage der Kreistagsfraktion SPD/Die Grünen ein, dass „die Kellerräumlichkeiten für den Musikschulunterricht nicht optimal“ seien. Durch den Einbau einer Lüftungsanlage wolle man kurzfristig Abhilfe schaffen; langfristig solle ein neues Domizil gefunden werden. Im Mai 2018 äußerte der damalige Vizelandrat und heutige Landrat Udo Witschas (CDU) erstmals öffentlich die Idee, die Kreismusikschule im bisherigen Straßenverkehrsamt unterzubringen. Für dieses hatten sich durch den Ausbau des Bautzener Bahnhofs zum Verwaltungssitz des Landratsamtes neue räumliche Möglichkeiten ergeben. Im Rahmen eines Workshops wurden im März 2019 die Anforderungen an das neue Musikschulgebäude definiert und das Raumprogramm aufgestellt. Dabei stellte sich heraus, dass das Bestandsgebäude durch einen Anbau erweitert werden muss, um die Musikschule komplett aufnehmen zu können. 

Zwischenzeitlich führte „kontinuierliche Zuspitzung der Raumnot über Jahre dazu, dass zurzeit Unterrichtsangebote aufgrund fehlender Unterrichtsräume ausfallen müssen oder nur mit einer stark eingeschränkten Teilnehmerzahl durchgeführt werden können“, wie es in einer Beschlussvorlage für den Kreistag aus dem November 2021 heißt. Mit dem entsprechenden Beschluss genehmigte der Kreistag die überplanmäßigen Ausgaben für den Anbau, der einen großen Unterrichtssaal mit Bühne aufnehmen soll.

Ende 2022 gab der Kreistag schließlich die Planung für den Umbau des Objektes Tzschirnerstraße 14a zur Kreismusikschule frei und damit endgültig grünes Licht für das Vorhaben. Die Gesamtinvestition wird in dem Beschluss auf 14,6 Millionen Euro festgesetzt, gefördert mit 95 Prozent. In der Beschlussbegründung wird die Baumaßnahme wie folgt beschrieben: „Die Gebäudehülle des Altbaus mit Fassade und Dach bleibt im Wesentlichen unverändert. Die Fenster werden nur instandgesetzt. Material, Farbe und Gliederung der Bestandsfenster werden hierbei übernommen. Die Fenster des Anbaus werden überwiegend durch höherwertig gedämmte Elemente ersetzt. In Abstimmung mit der Denkmalbehörde wird das Vordach des Haupteingangs rückgebaut und die Treppenanlage erneuert. … Vorgesehen ist die Errichtung eines zweigeschossigen Saalneubaus in rückwärtiger Anordnung an den bestehenden Erweiterungsbau. Im Neubauteil sind vor allem die Räume mit den höchsten akustischen und technischen Anforderungen geplant. Eine Lüftungsanlage sorgt für ausreichenden Luftwechsel des großen und kleinen Saals. Der zukünftige Musikschulstandort wird barrierefrei gestaltet. Der Aufzug im Bestandsgebäude bleibt erhalten und dient alle Geschosse an. Kleinere Höhenunterschiede zwischen den Bauteilen werden durch flache Rampen ausgeglichen. Für die Erfordernisse des Brandschutzes ist für den Altbau die Errichtung eines zweiten baulichen Rettungsweges erforderlich. Hierfür ist eine stählerne Außentreppe vorgesehen.“ Die Inbetriebnahme der neuen Musikschule soll demnach im Herbst 2026 erfolgen.

Uwe Menschner / 18.11.2023

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