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Cölesterinermönche senden Lebenszeichen

Cölesterinermönche  senden Lebenszeichen

Aufgrund der Corona-Pandemie sind alle Mönchszüge auf dem Berg Oybin in diesem Jahr abgesagt worden. Foto: privat/Archiv

Die gesamte Saison über sind die Cölestinermönche aufgrund der Corona-Pandemie nicht über den Berg Oybin gezogen. Die geistlichen Glaubensbrüder des Vereins Historische Mönchszüge Berg Oybin e.V. leben aber noch – und wollen 2021 wieder neu durchstarten.

Oybin. Das Vereinsleben ist quasi schon eine ganze Weile komplett lahmgelegt. „Wir hatten zur Vorbereitung der Saison Anfang März mit der ersten Chorprobe begonnen. Dann kamen die gesetzlichen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie“, erzählt der Vereinsvorsitzende Günter Arndt. Damit seien Chorproben nicht mehr möglich gewesen. „Den direkten Kontakt unter uns haben wir in der Anfangszeit weitgehend vermieden. Später haben wir uns telefonisch ausgetauscht und im kleinen Kreis des Vorstandes eine ausführliche Sitzung abgehalten, um uns Gedanken über die weitere Zukunft des Vereins zu machen“, sagt er. Und er fährt fort: „Obwohl eine ganze Mönchszugsaison mit Planung und Durchführung für viele Vereinsfreunde anstrengend sein kann, haben uns diese unterhaltsamen Veranstaltungen doch schon gefehlt.“

Anfangs gab es schon einige Anfragen von Gruppen, die sich langfristig für die historischen Events angemeldet hatten. „Wir hatten auf unserer Internetseite Anfang Mai informiert, dass wir unsere regulär geplanten Mönchszüge aus besagtem Grund absagen. Damit haben wir uns zum damaligen Zeitpunkt die Möglichkeit offen gehalten, vielleicht später noch Sonderveranstaltungen durchzuführen. Inzwischen ist auch dies für 2020 illusorisch, denn unser Vereinschor und alle Gastchöre konnten seit Monaten nicht proben. Und wenn wir Veranstaltungen gestalten, dann sollen diese eine ordentliche Qualität und ein ordentliches Niveau haben“, berichtet er. Zudem wäre es den Oybiner Mönchen gar nicht möglich, das derzeit geforderte gesamte Hygienekonzept, insbesondere bei Gesangsauftritten mit den geforderten Mindestabständen zwischen den Sängern bei Veranstaltungen auf dem Berg Oybin, umzusetzen.

„Unsere Vereinsfreunde mit einem Durchschnittsalter von über 70 Jahren gehören ja eigentlich zum ,gefährdeten’ Klientel in der aktuellen Zeit. Diesen Aspekt sind wir als Vereinsverantwortliche verpflichtet und werden nicht deren Gesundheit leichtsinnig aufs Spiel setzen“, sagt er.

Alle materiellen Dinge sind laut Günter Arndt irgendwie ersetzbar, „aber die Gesundheit unserer Gäste und Vereinsfreunde nicht. Für unsere Entscheidung ist uns von allen Anrufern viel Verständnis für die Einsicht in die Notwendigkeit der Absagen entgegengebracht und die Hoffnung auf ein erfolgreicheres Mönchszugjahr 2021 ausgesprochen worden.“
Apropos Finanzen: Die Verluste halten sich laut dem Vereinsvorsitzenden in Grenzen. „Wir hatten zwar keine Einnahmen, aber auch nur wenig Ausgaben, wie Versicherungen, Ehrungen von Jubiläen von Vereinsfreunden usw. Uns kam auch zu Gute, dass wir in den vergangenen Jahren für solche Ausfallsituationen wie Schlechtwetterperioden usw. schon eine Rücklage gebildet hatten“, betont er. Seine Mönchskutte liegt jedenfalls – wie sicher die von vielen anderen Vereinsmitgliedern auch – zusammengepackt und gereinigt parat für neue Auftritte. Und welche Wünsche begleiten Günter Arndt für die Zukunft der Mönchszüge auf dem Berg Oybin? „Wir wollen neu durchstarten und eine ordentliche Saison 2021 vorbereiten. Um die Qualität des Chorgesanges wieder auf ein gewohnt hohes Niveau zu bringen, haben wir beschlossen, erstmalig Ende Februar kommenden Jahres ein 3-tägiges Chorlager in Bad Flinsberg durchzuführen“; antwortet er.

Steffen Linke / 19.09.2020

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