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Corona aktuell: Was steht's im Kreis Görlitz?

Corona aktuell: Was steht's im Kreis Görlitz?

Einsatz der Bundeswehr in den Kliniken des Landkreises Görlitz Foto: Archivfoto Bundeswehr

Region. Bundestag und Bundesrat haben mit einer neuen Verordnung Erleichterungen und Ausnahmen von Geboten und Verboten für Geimpfte und amtlich als genesen beschriebene Personen erlassen. Diese sind Getesteten damit gleichgestellt. Es entfällt unter anderem ein negatives Testergebnis als Zugangsvoraussetzung. Zudem gibt es für beide Gruppen Erleichterungen und Ausnahmen bei der Beschränkung von Zusammenkünften und des Aufenthalts außerhalb einer Wohnung oder einer Unterkunft.

Zumindest medizinisch fraglich gelten Menschen als genesen, wenn ihr positiver PCR-Coronatest nicht älter als sechs Monate, mindestens aber 28 Tage alt ist. Der verlangte Nachweis kann über den Testbefund selbst, jedoch auch über den entsprechenden Quarantänebescheid von ehemals Infizierten erfolgen. Ergebnisse von Antikörpertests werden jedoch nicht anerkannt.

So gelten auch in Sachsen im Fall von Selbsttests fortan strengere Regeln. Der Freistaat beruft sich dabei auf die Umsetzung der jüngst von Berlin auf den Weg gebrachten, inzidenzunabhängigen Covid-19-Schutzmaßnahmenausnahmeverordnung. Demnach dürfen Selbsttests nur noch unter Aufsicht stattfinden. Ein Sprecher des Sozialministeriums gab folgenden exemplarischen Ratschlag: „Wer künftig außer Genesenen und vollständig geimpften Personen Termine unter anderem beim Friseur wahrnimmt, kann entsprechend viele Testkits mitnehmen und den jeweiligen Test vor Ort unter Aufsicht ausführen.“

Stand im Landkreis Görlitz

Die durch den Landkreis ermittelte Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Mittwoch, 12. Mai 2021 119,5 je 100.000 Einwohner. Derzeit (Mittwoch) befinden sich 107 Menschen in medizinischer Behandlung in Kliniken des Landkreises Görlitz, wobei ihre Einlieferung zumeist andere medizinische Ursachen hatte. 21 dieser 107 Patienten benötigen jedoch eine intensivmedizinische Behandlung. Zeitgleich befanden sich 588 Menschen in häuslicher Quarantäne. Seit Donnerstag gibt es in den Schulen im Landkreis wieder Wechselunterricht und die Kindertageseinrichtungen können im eingeschränkten Regelbetrieb öffnen. Erst wenn die Inzidenz im Kreis stabil unter 100 fällt, können auch Grundschulen wieder zum eingeschränkten Regelbetrieb (Unterricht mit festen Klassen) zurückkehren.

Wenzelslausstift in der Zeit des Stillstands aufgehübscht

Der deutliche Rückgang der Infektionen bedeutet auch eine schrittweise Wiederbelebung anderer Bildungseinrichtungen. Nicht nur die Schulen öffnen an diesem Donnerstag wieder für den Präsenzunterricht. Auch in der Erwachsenenbildung sind wieder Seminare und Fortbildungen als Präsenzveranstaltungen möglich.
Damit kann z.B. auch das Sankt-Wenzeslaus-Stift als Bildungshaus des Bistums Görlitz in Jauernick-Buschbach wieder seine Türen für Seminargruppen öffnen. Unternehmen, Institutionen und Vereine können Terminanfragen per E-Mail an info@sankt-wenzeslaus-stift.eu senden oder sich telefonisch unter 035829/627-0 melden. Das Stift hat die Zeit des Stillstands genutz, um viele der 37 Zimmer aufzufrischen und zwei Seminarräume neu zu gestalten.

Bundeswehr hilft erneut

Im Städtischen Klinikum und dem Malteser-Krankenhaus in Görlitz unterstützt die Bundeswehr wieder seit Montag erneut für vier Wochen. Der erneute Einsatz von 25 Soldaten zeichnete nach Beratung zwischen dem Landkreises und den Geschäftsleitungen der Krankenhausstandorte ab. Von den 62 Intensivbetten werden 30 zur Behandlung von COVID-19-Patienten bereitgestellt. „Dies ist die maximale Belastungsgrenze für die Kliniken im Landkreis Görlitz, da zur Behandlung ein dreifach höherer Personalschlüssel benötigt wird. Die Auslastung lag in den letzten Wochen bei bis zu 28 Intensivbetten“ so die 2. Beigeordnete und Sozialdezernentin, Martina Weber. Personalausfälle bis 30 Prozent im Pflegebereich waren zuletzt zu verzeichnen.
Von Oktober 2020 bis März 2021 waren allein im Landkreis Görlitz über 270 Angehörige der Bundeswehr im Einsatz. 

Schnelle Auskunft

Eine Übersicht über kostenlose Schnelltest-Angebote im Landkreis Görlitz findet man unter http://schnelltest.landkreis.gr. Das Bürgertelefon im Gesundheitsamt des Landkreises ist montags bis freitags von 8.00 bis 16.00 Uhr und am Wochenende von 8.00 bis 13.00 Uhr unter 03581/663-5656 oder per E-Mail an anfragen-corona@kreis-gr.de zu erreichen.

Maskenmüll als Umweltgefahr

Kaum ein Gehweg, ein Grünstreifen, Park oder Uferbereich eines Gewässers ist noch frei von weggeworfenen Gesichtsmasken – ein Problem für die Umwelt, vor allem Tiere.
„Entscheidend sind die Momente, in denen die Maske abgesetzt und nicht sicher verstaut wird. Denn beim nächsten Kramen in der Tasche landet sie dann vielleicht im Grünen. Und das sollten wir vermeiden, wenn wir uns eine intakte Natur und schöne Umgebung wünschen“, sagt Prof. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen, das Problem. So kann die Maske z. B. eine eigene, festgelegte Tasche am Kleidungsstück bekommen, in der sich nichts anderes als die Maske befindet, regt der BUND Sachsen an.
Auch trägt eine saubere Aufbewahrung dazu bei, dass die Maske nicht vorschnell weggeworfen werden muss.
Ist die Maske dann doch verbraucht, gehört sie in den Restmüll, nicht in die gelbe Tonne. Denn die aktuell zu nutzenden Masken bestehen aus einer Aluklammer, Gummibändern und Kunststoffvlies, der teilweise mit Chlorverbindungen oder Formaldehyd versetzt ist. Zur korrekten Entsorgung gehört auch das Zerschneiden der Bänder, die sonst Vögel oder andere Arten strangulieren können.
„Die Umweltbewegung kämpft gegen den weltweiten Müllberg und steht jetzt vor einem neuen Berg: Maskenmüll. Deshalb sollten Hersteller unbedingt dazu angehalten sein, wiederverwertbare Materialien für Alltagsmasken zu verwenden“, drängt Ekardt.

Bundesrecht ersetzt sächsische Einreiseregeln

Wegen der seit 13. Mai geltenden Bundeseinreiseverordnung hat Sachsen jetzt seine Corona-Quarantäne-Verordnung aufgehoben. Die neue Verordnung des Bundes regelt bundesweit einheitlich die Anmelde-, Test- und Nachweispflichten sowie die Quarantäneregelungen nach Einreise, die bisher in Zuständigkeit der Bundesländer lagen.

Ethisch-moralische Diskussion noch nicht geführt

In seinem in diesem Jahr erschienen Buch „Quellenquiz“ schreibt der Görlitzer Jochen Stappenbeck: „Neben abgetriebenen humanen Föten wird zur Impfstoffproduktion besonders viel Rinderserum verwendet. Wo bleibt der ethisch-moralische Aufschrei der ökologisch Bewussten, Veganer und Tierliebenden?“ Um den unaufhaltsam wachsenden Bedarf an fötalem Serum Genüge zu tun würden jährlich 2.000.000 trächtige Kühe sogar bei lebendigem Leibe eröffnet.

Priorisierung in Arztpraxen ab 24. Mai aufgehoben

Nach der Freigabe der Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson können niedergelassene Ärzte im Freistaat Sachsen ab Montag, dem 24. Mai, alle zugelassenen Impfstoffe ohne vorgegebene Priorisierung impfen.
Hingegen hat sich eine Ärztin im südlichen Kreisgebiet damit angreifbar gemacht, dass sie den bislang nicht zugelassenen Impfstoff des „Euroimmun“-Gründers und Görlitzer Kaufhausinvestor Prof. Winfried Stöcker verimpft.

Till Scholtz-Knobloch / 22.05.2021

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