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Crostwitz lädt Europa zu Passionsspielen ein

Crostwitz lädt Europa zu Passionsspielen ein

Pfarrer Mercin Delenk, Georg Spittank, Elaine Jentsch, Staatsminister Oliver Schenk, Roman Mark, Kyrill Hantschick, Aloysius Mikwauschk bei der Übergabe (v.l.n.r.) Foto: Büro Mikwauschk

Crostwitz. Vertreter von 80 Passionsvereinigungen aus 16 europäischen Ländern zum Europassion-Kongress nächstes Jahr nach Crostwitz einzuladen, hält der sächsische Staatsminister Oliver Schenk (CDU) für eine großartige Idee. „Es war nicht schwierig, in der Staatsregierung die Zustimmung für das Projekt zu bekommen“, sagte er bei der Übergabe des Förderbescheids über 73.000 Euro an den Vorsitzenden des Cyrill-Methodius-Vereins e.V. (TCM), Kyrill Hantschick und Roman Mark, Leiter der Crostwitzer Passionsvereinigung.

Die restlichen Ausgaben der insgesamt geplanten knapp 130.000 Euro bringen die Teilnehmer mit einem eigenen Beitrag auf, legte Georg Spittank dar. Er hatte Anfang der 1990er Jahre die Tradition der Passionsspiele in Crostwitz wiederbelebt, den TCM mit der Passionsvereinigung in die internationale Vereinigung Europassion geführt und schließlich auch die Idee für die Durchführung des Kongresses 2025 in Crostwitz gehabt. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat schon die Patenschaft dafür übernommen.

Staatsminister Schenk ist es wichtig, dass die Botschaft in einer zeitgemäßen Form vermittelt wird und dass sich junge Menschen für das Christentum begeistern lassen und einen guten Kontakt zur Kirche haben. „Und dabei kann man auf dem Kongress Europassion von anderen Ländern etwas lernen und sich abschauen.“
Landtagskandidatin Elaine Jentsch sagte, dass sie das Vorhaben für sehr wichtig hält. „Crostwitz lädt Europa zu sich ein“, um außer dem Spiel auch die Zweisprachigkeit in der Region zu präsentieren. „Das möchte ich auch persönlich unterstützen“, sagte sie, die Sorbisch lernt und am Ende in dieser Sprache sagte: „Viel Erfolg. Ich freue mich auf die Passionsspiele. “
Schon zuvor hatte Wendelin Bresan von der Passionsvereinigung darauf hingewiesen, dass Europa vom Christentum geprägt ist. Er unterstrich, dass sich mit der Darstellung der Passion junge ebenso wie alte Menschen zum Zeugnis für Jesus Christus versammeln. So sagte er, dass Vertreter aus Crostwitz jährlich an den Europassion-Kongressen teilnehmen. Er rief dazu auf, auch in der heutigen Zeit nach dem Evangelium zu leben und im Alltag ebenfalls seine christliche Überzeugung zu zeigen.

Der Vorsitzende des TCM Kyrill Hantschick sagte, dass die Anwesenheit von Minister Schenk in Crostwitz „eine Wertschätzung und Anerkennung unseres ehrenamtlichen Wirkens ist, das weit über die Grenzen der katholischen sorbischen Pfarrgemeinden hinaus strahlt“. Er stellte die Vereinstätigkeit vor und sagte abschließend: „Die finanzielle Unterstützung durch den Freistaat Sachsen ist eine gut angelegte Investition in ehrenamtliches Wirken zum Wohle und Nutzen der Menschen in der ganzen Region.“

Der Verein Europassion wurde 1995 in Belgien gegründet. Die Crostwitzer sind 2017 beigetreten und damit eine von drei Gruppen aus Ostdeutschland. Die anderen beiden befinden sich im thüringischen Küllstedt und in Zschorlau im Erzgebirge. Roman Mark erinnerte daran, dass Vertreter aus Crostwitz 2016 erstmals am Europassion-Kongress teilgenommen haben. „Wir waren von der Euphorie der Gastgeber begeistert. So war es auch an weiteren Orten, wo wir zu Gast sein durften.“ Nachdem die Förderung seitens der Regierung gewährleistet ist, sagte er erleichtert: „Jetzt können wir in Ruhe weiter planen. Wir wissen zwar noch nicht, was alles an Arbeit auf uns wartet, aber ich garantiere, dass wir ein guter Gastgeber sein werden. Unser Land, unsere Heimat, unsere Sprache, unseren Glauben wollen wir gut präsentieren. “
Der Crostwitzer Pfarrer Merccin Delenk sagte aus Erfahrung: „Wer einmal zum Dienst ja gesagt hat, der tut das immer wieder.“ Dabei verwies er auf diejenigen, „die durch ihre Gabe, die ihnen gegeben sind, immer wieder etwas Neues ins Leben rufen. Wir freuen uns, dass es mit den Passionsspielen weitergeht.“

Rafael Ledschbor / 22.01.2024

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