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Das Eisen Schmieden, wenn es heiß ist

Das Eisen Schmieden, wenn es heiß ist

Andreas Mikus will auch am pneumatischen Schmiedehammer seine eigene Begeisterung für das Schmieden weitergeben.

Das Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit wartet im Jahre 2018 mit neuen Angeboten auf. So eröffnet es im März seine neu eingerichtete Kreativwerkstatt am Standort Lutherstraße 13 in Bischofswerda.

Bischofswerda. Die Werkstatt entstand im Rahmen des ESF-Förderprogramms „nachhaltige soziale Stadtentwicklung“ und soll es langzeitarbeitslosen Erwachsenen ermöglichen, einen Teil ihrer Freizeit sinnvoll zu verbringen. Laut Teamchef Andreas Mikus bietet die Werkstatt die Möglichkeit, kreativ mit Holz, Ton und Metall zu arbeiten.

Dafür steht unter anderem ein pneumatischer Schmiedehammer zur Verfügung. Entsprechend dem ESF-Fördergebiet sind vor allem Teilnehmer aus dem Umfeld des Altmarktes und aus Bischofswerda-Süd eingeladen; doch auch andere Interessenten werden nicht weggeschickt. Schulprojekte sind in der Werkstatt ebenfalls möglich. (Anmerkung: ESF bedeutet Europäischer Strukturfonds, es handelt sich also um ein europäisches Programm.)

„In der Werkstatt geht es nicht um unmittelbare Berufsorientierung“, erklärt Andreas Mikus. „Vielmehr sollen sich die Teilnehmer hier ausprobieren, unter Leute kommen und Bestätigung erfahren.“

Das Konzept sieht es auch nicht vor, dass die teilnehmenden Männer und Frauen „stur“ nach einem vorgegebenen Plan oder nach Mustern arbeiten. Vielmehr bietet die Werkstatt Raum für die Entfaltung der eigenen Kreativität: „Wer weiß, vielleicht lässt sich ja auf diese Weise so manches verborgene Talent entdecken“, hofft der Teamchef. Das Wichtigste ist aber ganz klar die soziale Komponente. Andreas Mikus selbst will den Teilnehmern seine eigene Begeisterung für das Schmieden nahe bringen, das mittels anstrengender Handarbeit, aber auch mithilfe moderner Maschinen geübt werden kann. Letzteres birgt aufgrund der komplexen Bedienungsanforderungen eine hohe Verantwortung für die Betreuer in sich. In der weiteren Folge plant das Netzwerk auch Workshops mit professionellen Handwerkern aus der Region.

Ganz wichtig: Die Teilnehmer werden nicht vom Jobcenter zum Netzwerk geschickt, sondern müssen sich selbst in die Spur begeben. „Da haben wir viel Arbeit vor uns, um das Projekt entsprechend bekannt zu machen“, ahnt Andreas Mikus bereits.

Am 7. und 8. März, jeweils 15.00 bis 18.30 Uhr, am 10. März, 15.00 bis 19.00 Uhr sowie am 14. und 15. März, jeweils 15.30 bis 18.30 Uhr, steht die Werkstatt zum „Schnuppern“ offen.

Die Kreativwerkstatt auf der Lutherstraße ist eines von vier Projekten, welche die Stadt Bischofswerda aus 13 eingereichten Vorschlägen für die Teilnahme an dem ESF-Programm „nachhaltige soziale Stadtentwicklung“ ausgewählt hat. Darüber hinaus zählt unter anderem das Projekt des BFV 08 „soziokulturelles Sportzentrum“ (der Oberlausitzer Kurier berichtete) dazu. „Das Fördergebiet beinhaltet das Quartier rund um den Altmarkt sowie das Wohngebiet Süd, weil es sich dabei um die vermeintlichen sozialen Brennpunkte der Stadt Bischofswerda handelt“, betont Andreas Mikus. Die mit dem ESF-Programm verbundene Zweckbindung dauert bis 2020; danach kann das Netzwerk frei über die Werkstatt verfügen. Doch auch in der Zwischenzeit soll bereits eine vielfältige Nutzung erfolgen, wobei der Förderzweck jedoch stets den Hauptanteil ausmacht.

Weiteres in Kürze

Ab dem Schuljahr 2018/2019 bietet das Netzwerk auch wieder Schulsozialarbeit an, und zwar an der Förderschule zur Lernhilfe Bischofswerda sowie an den Oberschulen Rödertal und Pulsnitz. Ermöglicht wird dies laut Andreas Mikus durch diesbezügliche Weichenstellungen der sächsischen Staatsregierung.

In der Perspektive soll jede sächsische Oberschule einen Schulsozialarbeiter bekommen. Fortgesetzt wird die Arbeit der Jugendforen, in deren Rahmen Kinder und Jugendliche in den einzelnen Planungsregionen selbstbestimmt über ein Budget verfügen können. In Pulsnitz und Elstra läuft dies bereits erfolgreich, im Gebiet Am Klosterwasser etabliert es sich und für Königsbrück ist es vorgesehen. Wieder aufgenommen werden die Jugendleiterschulungen, auch im Hinblick auf den Bedarf im eigenen Abenteuercamp am Großteich Deutschbaselitz.

Uwe Menschner / 17.02.2018

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