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Die Grotte kann wieder begangen werden

Die Grotte kann wieder begangen werden

Von der Plattform aus öffnen sich dem Besucher Sichtachsen zum Eichendamm, auf den Schwanenteich und die umliegenden Parkgebiete. Foto: Mareen Tzschoppe

Rammenau. Nach fünf Jahren ist die Grotte im Park des Barockschlosses Rammenau wieder begehbar – umfangreichen Arbeiten in der Parkanlage sei Dank. Den Ausblick von der Besucherplattform können Gäste nun wieder genießen, am besten zusammen mit der ganzen Familie zum Familienpicknick am Sonntag.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts existierte hinter dem Schloss ein geometrisch gegliederter Barockgarten. Als Johann Centurius Graf von Hofmannsegg das Rittergut Rammenau 1820 nach dem Tod seines Schwagers übernahm beschloss er, den mit einer Mauer umgebenen Lustgarten durch einen größeren Landschaftspark im englischen Stil zu ersetzen. Als Botaniker betrieb er Gärtnereien und Baumschulen und konnte bei der Neugestaltung auf Zier- und Obstgehölze, Stauden und Bäume aus eigenem Anbau zurückgreifen. Die Umgestaltung der Parklandschaft erfolgte zwischen 1825 und 1835 unter der Leitung des Gärtners Carl Gottlieb Hartmann.

Dieses damals geschaffene Landschaftsbild ist größtenteils bis heute überliefert. Hofmannsegg modellierte das Gelände so, dass sich Wiesenflächen, Baumgruppen, Gewässer und Wege zu einem abwechslungsreich komponierten Park zusammenfügen. Der englische Landschaftspark sollte so wirken, als sei er natürlich entstanden. Die Wiesen und Gehölzgruppen ordnen sich um zwei Teiche, die durch einen Wassergraben verbunden sind. Das Bild wird durch mächtige Laubbäume bestimmt, von denen viele inzwischen ein hohes Alter erreicht haben. In der Nähe des Schlosses wachsen noch heute Hortensien unterschiedlichster Arten und Farben.

Der heutige Fontänenteich mit Delphinbrunnen ist aus dem Wasserbecken des barocken Lustgartens hervorgegangen. Eine Steinbrücke überquert den geschwungenen Wasserlauf, der den höheren Fontänenteich mit dem tiefer liegenden Schwanenteich verbindet.

Romantische Architekturelemente waren Teil von in dieser Zeit entstandenen Landschaftsparks, so auch der Tunnel bzw. die Grotte, die Reste einer mittelalterlichen Burg darstellt. Sie enthält einen spitzbogigen Durchgang, aus dem sich Bruchsteine gelöst hatten, weshalb das Bauwerk seit 2015 für Besucher gesperrt werden musste. 

Nach umfänglichen Untersuchungen wurde das Mauerwerk neu verfugt, das Entwässerungssystem erneuert, die Besucherplattform wiederhergestellt und die Bepflanzung erneuert. Seit kurzem kann die Grotte nun wieder begangen werden. Von der Plattform aus öffnen sich dem Besucher Sichtachsen zum Eichendamm, auf den Schwanenteich und die umliegenden Parkgebiete. 

Uwe Menschner / 06.09.2020

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