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Die „Kante“ wird jetzt abgerissen

Die „Kante“ wird jetzt abgerissen

Die klirrende Kälte hat dem Abriss der „Kante“ ein vorübergehendes Stoppzeichen gesetzt.

Pulsnitz. Das Drama hat ein Ende: In diesem Monat begann der Abriss der Sportstätte „Kante“ an der Robert-Koch-Straße. Und auch wenn die klirrende Kälte schon wieder ein vorübergehendes Stoppzeichen gesetzt hat, wird er sich nicht mehr aufhalten lassen. Wohl kaum eine andere Entscheidung der Stadtpolitik hatte in den letzten Jahren für so kontroverse Diskussionen gesorgt. Dabei waren die Weichen bereits 2014 mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Insek) gestellt worden, das anstelle der Sportanlage den Bau eines Parkhauses vorsieht.

In dem Konzept heißt es unter anderem: „Unabhängig vom vorhandenen baulichen Sanierungsbedarf entspricht die ‚Kante’ nicht zuletzt aufgrund ihrer ursprünglichen Nutzung als Ballhaus nur stark eingeschränkt den heutigen Anforderungen an eine moderne Sporteinrichtung.“ Allerdings sollte ihr Abriss laut dem Insek erst erfolgen, wenn Ersatz für die wegfallenden Sportmöglichkeiten geschaffen wurde, wobei in erster Linie an die Kegler gedacht wurde. „Gegebenenfalls Neubau einer Kegelsporthalle“, heißt es in dem Konzeptpapier.

Tatsächlich entschlossen sich die im KSV Pulsnitz organisierten Sportler im Frühjahr 2020, ihren Verein aufzulösen, da „keine gleichwertige Sportanlage angeboten werden konnte“, wie Vorsitzender Gerd Höfs damals erklärte. 74.000 Euro an Eigenleistungen hätten die Kegelsportler in den Erhalt und die Modernisierung ihrer Anlage gesteckt. Der KSV hatte bis zuletzt gehofft, dass nur ein Teilabriss des kleinen Saals und der Gaststätte erfolgt und die eigentliche „Kante“ erhalten bleibt. Bürgermeisterin Barbara Lüke hatte erwidert, dass ein Teilabriss finanziell nicht zu vertreten sei. Zudem verwies sie auf Anlagen in Gelenau und Ohorn, deren Nutzung ausgeschlagen worden sei.

Doch auch in den Reihen der Stadträte gab es bis zuletzt Zweifel an der Notwendigkeit des Abrisses. So erklärte Gerd Kirchhübel von den Bündnisgrünen: „Ich bin nicht davon überzeugt, dass das ganze Areal ‚Kante’ abgerissen werden muss. Es liegt kein fachliches Gutachten oder eine Stellungnahme dazu vor.“ Er selbst habe eine Begehung mit einem Architekten angeregt. Dies aber sei von der Verwaltung abgeblockt worden. Da es noch keinen Haushalt für 2021 gäbe, stehe auch die Nachnutzung in den Sternen, so Kirchhübel.

In der Facebook-Gruppe „Aktuelles aus Pulsnitz“ kündigt Bürgermeisterin Barbara Lüke indes an, dass der entstehende Platz „erst einmal zur Entlastung der Parksituation genutzt“ werden soll. Dabei sollen auch „Varianten für das Anwohnerparken durchgespielt werden“, wobei dies „noch kein Versprechen sei“.

Uwe Menschner / 16.02.2021

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