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Dramatische Rettungsaktion am Stausee

Dramatische Rettungsaktion am Stausee

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Bautzen. Die Spreestadt bangt um das Leben eines kleinen Mädchens. Die Dreijährige war heute Vormittag während eines Ausflugs mit ihrer Kindergartengruppe am Vorstau von Oehna verunglückt. Das im Wasser treibende Kind konnte zunächst reanimiert werden. Ein Hubschrauber brachte es in eine Spezialklinik.

Laut Polizeisprecher Thomas Knaup hatte sich das Mädchen gemeinsam mit einem gleichaltrigen Jungen unbemerkt von den anderen 38 Kindern abgesetzt. Das sei den drei Betreuern jedoch erst zu dem Zeitpunkt aufgefallen, als sie kurz vor Antritt des Heimweges die Gruppe noch einmal auf ihre Vollzähligkeit überprüften. „Eine 59 Jahre alte Erzieherin fand den Jungen weinend am Ufer sitzen, das andere Kind trieb bewusstlos im Wasser“, berichtete der Polizeisprecher. „Geistesgegenwärtig sprang die Frau in den See und holte die Dreijährige ans Ufer. Dort reanimierte sie die Kleine solange bis der Notarzt eintraf.“ Der Tipp zum Aufenthaltsort der beiden Knirpse kam von einem Radfahrer, der nun als Zeuge von der Polizei gesucht wird.

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Die Berufsfeuerwehr war mit einem Rettungsboot zum Einsatzort geeilt.

Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams des Landkreises kümmerten sich vor Ort um die Kita-Gruppe und herbeigeeilte Eltern. Rettungswagen brachten die unter Schock stehende Betreuerin und den Dreijährigen zur Beobachtung in ein Krankenhaus.

„Wir können im Moment sagen, dass das Mädchen lebt“, meinte Thomas Knaup.

Sein Zustand sei jedoch kritisch. Weiteres würden die nächsten Stunden zeigen. Die Kripo hat die Ermittlungen zu den Hintergründen des tragischen Unglücks aufgenommen.

Beim Kreisverband Bautzen des Deutschen Roten Kreuzes herrscht indes Fassungslosigkeit. Er ist Träger betroffenen Kindertagesstätte.

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Kreisgeschäftsführer Peter Mark gegenüber Alles Lausitz: „Ich werde noch heute Nachmittag in die Kita fahren und mit den Betreuern sprechen. Es tut mir unendlich leid, was passiert ist. Mir fehlen die Worte.“ Der Vorfall soll seinen Angaben nach im Detail ausgewertet werden. Auch zu den Eltern wolle das DRK so schnell wie es geht den Kontakt aufnehmen.

Oberbürgermeister Alexander Ahrens, selbst Vater von vier Kindern, zeigte sich von dem Vorfall ebenfalls tief betroffen. „Ich drücke ganz fest die Daumen, dass es der Kleinen bald wieder gut geht“, so Ahrens. „Meine Gedanken sind ganz nah bei den Eltern, die jetzt schwere Stunden durchleben“.

 

 

 

 

Roland Kaiser / 13.04.2017

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Kommentare zum Artikel "Dramatische Rettungsaktion am Stausee"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Gisela Höppner schrieb am

    Dreijährige Kinder sind in ihrem Entdeckerdrang unberechenbar. Man kann 38 Kinder dieser Altersgruppe keinesfalls so lange unbeobachtet lassen und erst kurz vor dem Heimweg die Gruppe durchzählen.

    Habe selbst auch eine dreijährige Enkelin, die kurz vor so einem Kita-Ausflug steht. Ähnliche Unglücksfälle bei Ausflügen mit so kleinen Kindern gab es schon öfter. Vielleicht sollte man noch 1 bis 2 Jahre mit den Ausflügen warten oder nur mit kleineren Gruppen unterwegs sein. Es hat sich jedes Mal herausgestellt, dass die Aufsichtspflicht in diesen Fällen nicht garantiert werden kann.
    Gisela Höppner

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