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Dresden denkt offenbar über Erleichterungen für Einzelhandel nach

Dresden denkt offenbar über Erleichterungen für Einzelhandel nach

In Bautzen haben mehr als 20 Einzelhändler und Dienstleister gelbe und schwarze Plakate in den Schaufenstern ihrer Läden angebracht, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Foto: privat

Region. Für den auch in der Oberlausitz vom Lockdown gebeutelten Einzelhandel könnte es schon bald Erleichterungen geben. Zumindest hat diese Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer im Gespräch mit der Bild-Zeitung in Aussicht gestellt. Auch wenn er das Verbot des sogenannten „Click & Collect“-Systems für den Einzelhandel noch einmal rechtfertigte, wollte er gleichzeitig eine Lockerung nicht ausschließen.

„Ja, Sachsen hat die wenigsten Ausnahmen. Und das aus gutem Grund“, sagte Kretschmer dem Blatt. Man habe in den zurückliegenden Wochen erlebt, wie schnell das Infektionsgeschehen außer Kontrolle geraten sei. „Das hat uns nachhaltig geprägt. Wir wollen deshalb auf Nummer sicher gehen“, fügte er hinzu. Sachsen ist das einzige Bundesland in Deutschland, das das Abholsystem für den Einzelhandel nicht gestattet. Kretschmer betonte jedoch, dass man sich für den 15. Februar vorgenommen habe, „Click & Collect“ als erste Erleichterung für den Einzelhandel zuzulassen – „gemeinsam mit den Lockerungen für Friseure und der vorsichtigen Öffnung von Kitas und Grundschulen“. Darüber berichtete auch die lokale Tageszeitung.

Einzelhandel zeigt Flagge

Indes wächst der Druck auf die politischen Entscheidungsträger in Dresden. Mit gelben und schwarzen Plakaten in den Schaufenstern mehrerer Geschäfte sendet die betroffene Branche einen Hilferuf aus: Auch hierzulande befinden sich Gewerbetreibende in einer beispiellosen Notsituation. Aufgrund des coronabedingten Lockdowns müssen seit Mitte Dezember zahlreiche Läden und Dienstleistungsbetriebe geschlossen bleiben. Erst in dieser Woche sind die einschneidenden Maßnahmen bis vorerst Mitte Februar verlängert worden. Hingegen kommen, anders als zunächst versprochen, staatliche Hilfen weiterhin nur spärlich oder gar nicht an.

Den Unternehmern reicht es. „Lasst uns öffnen oder entschädigt uns angemessen für die Verluste“, ist auf den Plakaten zu lesen, die andere sensibilisieren sollen. Mehrere Online-Initiativen stehen dahinter. Sie wiederum distanzieren sich klar davon, „Querdenker“ oder „Corona-Leugner“ zu sein. „Wir Mitarbeiter, Unternehmer, Mütter und Väter gehen mit bei der Bekämpfung des Virus... Ohne faire, schnelle und unkomplizierte Entschädigung für die Firmen, die schließen mussten, gehen wir mit unter.“ Das dürfe nicht passieren, heißt es.

Weitere Aktion soll am Montag starten

Diese inzwischen auf roten Plakaten verewigte Botschaft ist wiederum Bestandteil einer Aktion, die am Montag in Bautzen mit Unterstützung der Stadtverwaltung starten soll. Unternehmer sind aufgerufen, ein solches Plakat auszuhängen und sich mit diesem abzulichten. Gleichzeitig wird von der Politik ein konkretes Wiedereröffnungsszenario für den Einzelhandel eingefordert – auch deshalb, weil in den vergangenen Tagen die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter zurückging. Am Freitag lag die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Bautzen bei 178,66 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. 732 Personen galten zu dem Zeitpunkt als infiziert.

Vor dem gesamten Hintergrund gibt eine frühere Auskunft des Sächsischen Sozialministeriums zu denken. Im April 2020, als die erste Infektionswelle allmählich abebbte, antwortete die Behörde auf die Frage, was der Freistaat gedenkt zu tun, sollte sich im Spätherbst eine neue Corona-Welle abzeichnen: „Wir hoffen, dass eine zweite Welle ausbleibt. Konkrete Strategien können erst nach Auswertung der aktuellen Welle erarbeitet werden.“

Redaktion / 29.01.2021

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