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Ein Dorf im Jubiläumsrausch

Ein Dorf im Jubiläumsrausch

Ein Dorf in Partylaune: Im August steigt auf dem Schlossareal die 750-Jahr Feier. Foto: RK

Neschwitz. In der Schlossgemeinde gibt’s was zu feiern: 2018 wird sie 750 Jahre alt. Trotz des klammen Haushalts ist das Grund genug für die Verwaltung, gemeinsam mit dem Sportverein Blau Weiß, den Kultur- und Heimatfreunden, dem Reit- und Fahrverein sowie den Kameraden der Ortswehr, die parallel dazu ihr 130-jähriges Bestehen begehen, zum Dorfjubiläum ein ansprechendes Programm für die Bewohner und Gäste aus dem Boden zu stampfen. Erste Eckdaten sollen am Montag, dem 19. März, ab 19.00 Uhr im Feuerwehrgerätehaus einem interessierten Publikum vorgestellt werden. Das Ganze sei durchaus ausbaufähig, gesteht Bürgermeister Gerd Schuster ein. Natürlich müsse dies dann auch finanziell zu stemmen sein. Und auch entsprechende Mitstreiter werden gebraucht. „Wir laden in erster Linie all diejenigen zu der Zusammenkunft im Gerätehaus ein, die uns bei der Organisation des Dorffestes unterstützen möchten“, betonte das Gemeindeoberhaupt. Auch soll die Gunst der Stunde dazu genutzt werden, um sich darüber auszutauschen, inwieweit die Neschwitzer ihren Ort im Vorfeld des feierlichen Anlasses schmücken.

Erste Programmpunkte vereinbart

Fest steht bislang: Die Fete steigt vom 24. bis 26. August. Und dann, so wünscht es sich Gerd Schuster, spielt bitte Petrus mit. Denn schlechtes Wetter können die Veranstalter für die Ausgestaltung der dreitägigen Fete auf dem Schlossareal wahrlich nicht gebrauchen. Zu deren Höhepunkte zählt am Freitag eine Präsentation der Vogelschutzwarte, die Eröffnung der Kleinen Galerie durch die Kultur- und Heimatfreunde, der Parklauf des Sportvereins sowie der Bieranstich, der die Möglichkeit bietet, sich kulinarisch auf das Festwochenende einzustimmen. Am Samstag stehen Aktivitäten für Kinder und Jugendliche, das Lichterfest mit den „Dresden Harmonists“ sowie Tanz mit DJ auf dem Programm. Geplant ist zudem, dass eine Gruppe von Hofmusikanten aufspielt. Dazu wird den Besuchern Wein ausgeschenkt. Tags darauf sind folgende Höhepunkt vorgesehen: Frühschoppen, ein gemeinsames Jagdessen, eine Oldtimerschau, ein regionaler Handwerkermarkt und Aktionen auf der Bühne. Abgerundet wird das Ganze vom Festumzug, dessen Organisation inzwischen die Kultur- und Heimatfreunde an sich gezogen haben. „Dahinter verbirgt sich ein großer Aufwand“, meint Gerd Schuster. „Deshalb wurde die Idee, einen auf die Beine zu stellen, anfangs kritisch hinterfragt.“ Mittlerweile würden jedoch schon Zusagen für 15 Umzugsbilder vorliegen. Der Tross findet schließlich sein Ziel im Schlosspark.

Schlosssanierung lässt auf sich warten

Zum Bedauern des Bürgermeisters wird sich bis dahin und auch danach bezogen auf eine Verjüngungskur im einstigen Adelssitz nicht viel tun und das, obwohl der Dachstuhl und die Fenster dringenden Sanierungsbedarf aufweisen. Hinzu kommt der Festsaal. Bei ihm gehen die Meinungen im Dorf auseinander. Die einen plädieren dafür, dass die darin zu findenden Malereien in einem neuen Glanz erstrahlen sollten. Andere hingegen sind der Auffassung, die Schlossherren möchten diese bitte so belassen, wie sie sind. „Unsere Haushaltsmittel für all die aufgezählten Maßnahmen reichen jedoch bei weitem nicht aus“, schränkt Gerd Schuster ein. Stolz berichtet er in diesem Zusammenhang davon, dass die Gemeinde Ende Februar als jüngstes Mitglied in den Europäischen Parkverbund Lausitz aufgenommen worden sei. „Wir versprechen uns davon nicht nur einen Erfahrungsaustausch mit berühmten Parks wie denen in Branitz, Forst oder Bad Muskau, sondern auch eine finanzielle Unterstützung.“

Das Denkmal zu pflegen und in Schuss zu halten – in der Pflicht stehe die Kommune nach geltendem Gesetz, erklärt der Bürgermeister. „Irgendwie ist das schon paradox. Eine ansonsten freiwillige Aufgabe wird dadurch am Ende doch zur Pflichtkür, da wir Eigentümer des Schlosses sind. Wir kommen also nicht drumherum, im Gemeindeetat Geld für die Unterhaltung einzuplanen.“ Zuletzt handelte es sich dabei um eine fünfstellige Summe jährlich. Die Schlosssanierung wird weitaus teurer. Auch vor diesem Hintergrund wendet sich Gerd Schuster gen Himmel mit der Bitte um viel Sonnenschein und möglichst wenig Regen am Partywochenende Ende August.

Roland Kaiser / 12.03.2018

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