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Eine Premiere jagt 
die nächste am GHT

Eine Premiere jagt 
die nächste am GHT

Das Musical „The Producers“ steht auch in der neuen Spielzeit des Görlitzer Theaters wieder auf dem Programm. Hinzu kommen jede Menge Premieren in allen Sparten des Hauses. Foto: Pawel Sosnowski

Ob Musiktheater, Schauspiel, Tanzcompany oder Philharmonie – das Publikum des Gerhart-Hauptmann-Theaters darf sich auf eine spannende und an Höhepunkten reiche neue Spielzeit freuen.

 

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Ehe die nächste Theatersaison beginnt, beendet das Sommertheater die aktuelle Spielzeit. In Görlitz ist der Stadthallengarten Ort des Geschehens. Foto: GHT

Görlitz/Zittau. War die jetzt zu Ende gehende Saison schon reich an neuen Stücken, so lässt auch die im Herbst beginnende nächste Spielzeit keine Wünsche offen. So gibt es allein beim Musiktheater in Görlitz fünf Premieren, beim Schauspiel in Zittau sind es sogar zwölf. Hinzu kommen je ein Tanzstück und ein Tanzabend der Tanzcompany und sieben Konzerte der Neuen Lausitzer Philharmonie. Angereichert wird der Spielplan mit jeder Menge Wiederaufnahmen von Stücken, die in der Vergangenheit bereits Zuschauermagneten waren. Und schließlich steht auch das Sommertheater fürs nächste Jahr bereits wieder im Plan – die Theaterfreunde dürfen sich hierbei auf die Komödie „Venedig im Schnee“ in Zittau und das Spuk-Spektakel „Die 7. Geisterstunde – die Rückkehr des tollen Junkers“ auf der Waldbühne Jonsdorf freuen. Im Görlitzer Stadthallengarten wird es 2018 unter anderem das Musical „Der Zauberer von Oz“ geben.
Generalintendant Klaus Arauner setzt im Musiktheater vor allem auf Stücke, die noch nie oder schon viele Jahre nicht mehr in Görlitz zu sehen waren. Völlig neu ist die von Schauspielintendantin Dorotty Szalma inszenierte Oper „Der Konsul“ von Gian Carlo Menotti. Zwar wurde sie bereits 1950 uraufgeführt, der Stoff hat aber nichts von seiner Aktualität verloren und wird vom Görlitzer Theater in der Türkei angesiedelt. „Es ist erschreckend zu sehen, wie der Autor vor langer Zeit die europäische Situation von heute dargestellt hat. Wir haben das ganz bewusst in den Spielplan aufgenommen“, so Arauner. Nicht weniger politisch ist „Die Großherzogin von Gerolstein“, die nach Recherchen des Theaters seit 1945 nicht mehr am GHT gelaufen ist und die deutsche Kleinstaaterei früherer Jahre aufs Korn nimmt. Zudem wird den Besuchern in dem Stück die Absurdität des Krieges vor Augen geführt. „Man schlittert von einer absurden Situation in die nächste“, ist der Generalintendant bereits voller Vorfreude. Genauso wie bei einer weiteren Premiere: „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ war letztmals 1963 in der Neißestadt zu sehen und ist eines jener Wagner-Musikdramen, die auch kleinere Theater gut auf die Bühne bringen können.

Dorotty Szalma freut sich bereits auf die kommende Zeit: „Wir haben für 2017/18 einen großartigen Schauspiel-Plan erarbeitet, der in einigen Produktionen Themen aufgreift, die in die gesamte Gesellschaft – ja bis ins Leben jedes Einzelnen – hinein reichen.“ Bei zwölf Premieren brauche es zudem einen roten Faden, deshalb stehe in der nächsten Spielzeit „Mal anders gelacht – mal anders gedacht“ über allem. Ins Programm haben es weniger Komödien, dafür mehr ernste Themen geschafft. „Wir wollen zurück zu Inszenierungen, die Gänsehaut verursachen“, so Szalma. Trotz aller Ernsthaftigkeit und Tragik seien aber immer auch Momente dabei, in denen man befreit auflachen könne. „Am Boden“ ist der Monolog einer Schauspielerin, in dem die Grenzen des Terrorismus ausgelotet werden. In „Der Fleck“ bekommt die Gesellschaft von heute einen Spiegel vorgehalten. Mit „Liebe Diebe“ kommt eine Kriminalkomödie in deutschsprachiger Erstaufführung auf die Zittauer Bühne.

Generalmusikdirektor Andrea Sanguineti geht in seine letzte Saison. Und das mit einem Feuerwerk an Philharmonischen und Unterhaltungskonzerten. So stehen allein sieben Philharmonische Konzerte auf dem Programm, einige davon haben es tatsächlich in sich. So wird in Konzert Nr. 2 die Zusammenarbeit mit den Kantoreien der Region weitergeführt. Gleich drei Chöre stehen zusammen mit dem Opernchor des Theaters auf der Bühne, um Brahms’ „Ein deutsches Requiem“ zu intonieren. Bei Konzert Nr. 4 wird es eine Uraufführung geben. Frank Zabel hat ein Stück für Klarinette und Orchester komponiert. Um ausschließlich russische Musik geht es in Konzert Nr. 5, im darauffolgenden Konzert dreht sich alles um das Thema Meer. Sanguinetis persönlicher Saisonhöhepunkt wird wohl Konzert Nr. 7 werden. Nach fünf Jahren als Generalmusikdirektor der neuen Lausitzer Philharmonie sagt der Italiener damit Servus. Zum Inhalt hat das Konzert deshalb hauptsächlich Abschiedsthemen und ein Schmankerl, das sich der Maestro für das letzte Konzert aufgehoben hat: „Bisher gab es unter meiner Leitung noch keine Mahler-Sinfonie. Das werden wir jetzt nachholen."

Frank-Uwe Michel / 31.05.2017

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