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FÖJ als Sprungbrett in den künftigen Beruf

FÖJ als Sprungbrett in den künftigen Beruf

Für Änne (links) und Lea gibt es derzeit nichts Besseres als die Arbeit mit Meerschweinchen, Kaninchen und den anderen tierischen Insassen im St. Horkano. Für die Zeit ab September werden zwei Nachfolger(innen) für das FÖJ im Tierheim gesucht. | Foto: fum

Horka. Fleißige Hände werden immer gebraucht im Horkaer Tierheim. Wenn die betreffenden Personen dazu noch jung und wissbegierig sind, ist das um so besser. Zwei Mädchen mit diesen Eigenschaften absolvieren derzeit hier ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). Für die Zeit ab September werden neue Interessenten gesucht.

Lea aus Reichenbach ist froh im Tierheim zu sein. Für sie ist das FÖJ zwar „nur“ ein Überbrückungsjahr, bis es hinein geht in die Berufsausbildung. Doch gerade das sie hier ist, hat sie in ihrem Berufswunsch bestärkt: „Ich möchte Tierpflegerin werden“, sprudelt es aus ihr heraus. Dabei ist die Horkaer Einrichtung nicht die erste, in der sie sich um Hunde und Katzen kümmern darf. Auch in Bischdorf hat sie schon „Blut“ geleckt, war bereits zum Probearbeiten in München und auf einem Falknerhof bei Potsdam. „Eigentlich will ich ja gar nicht von hier weg. Aber wenn es wegen der Ausbildung doch sein sollte, komme ich danach bestimmt wieder her. Vielleicht ergibt sich ja eine Stelle im Tierheim oder einem der Zoos oder Tierparks in der Region.“ Lea, die im St. Horkano vor allem die Meerschweinchen und Kaninchen unter ihren Fittichen hat, aber auch mit den Hunden spazieren geht, möchte „am liebsten nur draußen sein. Das macht riesigen Spaß. Und es ist gar nicht schlimm, dass ich hier keine Ferien habe.“

Änne aus Görlitz wollte nach dem Abi unbedingt praktisch arbeiten und ist durch Zufall auf das FÖJ im Tierheim Horka gestoßen. Aber: „Die Arbeit hier ist für mich ziemlich ideal. An der frischen Luft, in der Natur, mit Tieren zusammen sein – besser geht es doch fast nicht!“ Sie ist noch am Ausloten, was beruflich das Richtige für sie ist. „Vielleicht gehe ich ja auch in die Tierpflege, aber das muss ich erst noch sehen.“ In Lupko, einem Straßenhund, hat sie eine lohnende Aufgabe gefunden. Er war sehr scheu und soll an die Gesellschaft des Menschen gewöhnt werden. „Ich habe begonnen, ihn anzufüttern. Dann hat er mir irgendwann das Futter aus der Hand genommen und jetzt kann ich mit ihm schon ohne Probleme Gassi gehen. Ich glaube, ich bin zu seiner Freundin geworden.“ Bis das FÖJ im August zu Ende geht, soll Lupko möglichst vermittlungsreif sein.

Für Rosemarie Zille und ihre Mitstreiter sind die beiden Mädchen willkommene Hilfen und Bereicherung zugleich. „Die Tiere profitieren davon, weil jemand sich intensiver mit ihnen befassen kann. Wir profitieren natürlich auch, weil uns die Beiden beim Arbeiten helfen. Und Lea und Änne können hier ihre Fähigkeiten testen, Ideen äußern und verwirklichen, Projekte erarbeiten und ganz allgemein in den Betrieb eines Tierheimes hinein schnuppern.“

Für September werden zwei Nachfolger(innen) für Lea und Änne gesucht – junge Menschen, die Interesse an Tieren und der Natur haben und sich selbst einbringen wollen. „Das FÖJ sollte keine Notlösung sein, um ein Jahr einfach rumzukriegen. Man sollte schon mit großer Neugier zu uns kommen, dann stellt sich der Spaß von ganz alleine ein“, gibt Rosemarie Zille künftigen Bewerbern mit auf den Weg.

Dass ein Freiwilliges Ökologisches Jahr durchaus eine dauerhafte Bindung herstellen kann, beweist Jenny, die ebenfalls hier ein FÖJ absolvierte und im Moment eine Lehre zur Tierpflegerin durchläuft. Andere FÖJler kommen auch lange Zeit nach Ende ihrer Zeit im Tierheim immer wieder gern vorbei.

 

Frank-Uwe Michel / 11.05.2016

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