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Gefahrgutlaster auf A 4 geborgen

Gefahrgutlaster auf A 4 geborgen

Erst in den späten Abendstunden steht der umgekippte Gefahrgutlaster wieder auf der Autobahn. | Foto: Rocci Klein

Ottendorf-Okrilla/Pulsnitz. Zwei gute Nachrichten: Die A 4 zwischen den Abfahrten Ottendorf-Okrilla und Pulsnitz ist am Dienstagmorgen wieder in beiden Richtungen befahrbar. Bis auf Dieselkraftstoff hat der Gefahrgut-Lkw keine Chemikalien verloren.

Trotzdem waren die Behinderungen gewaltig. Gegen 13.50 Uhr war am Montagnachmittag auf der A 4 in der Nähe von Ottendorf-Okrilla ein mit Gefahrgut beladener Sattelzug verunfallt. Der 58-jährige Fahrer des Tanksattelzuges hatte im  Baustellenbereich in Fahrtrichtung Görlitz die Kontrolle über sein etwa 40 Tonnen schweres Gespann verloren. Anschließend wurde die Autobahn in beiden Richtungen gesperrt. Es bildeten sich lange Staus auf der Autobahn. Entsprechend überlastet waren auch die Umleitungsstrecken.

Den Unfallspuren nach war der Lkw mit den Rädern der rechten Seite auf den unbefestigten Untergrund neben der Asphaltdecke geraten. Bei dem Versuch, gegenzulenken, schaukelte sich das voll beladene Gespann auf und kippt schließlich auf die linke Seite. Die Mercedes-Zugmaschine blieb stehen, der Tankauflieger kippte zur Seite. Der Königszapfen hielt das Gespann zusammen und verhinderte, dass der Auflieger unkontrolliert rutschte. In dem Tank befanden sich etwa 25.000 Liter einer ätzenden, gesundheitsschädlichen Flüssigkeit. Die Hülle hielt dicht, jedoch ergossen sich etliche Liter Diesel aus dem beschädigten Tank der Zugmaschine auf die Fahrbahn. Diesen nahm die Feuerwehr mit Bindemittel auf.

Wie bei Unfällen mit Gefahrgut üblich, traten von Beginn an festgelegte und Abläufe in Kraft. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Ottendorf-Okrilla, Medingen, Wachau, Grünberg, Wilthen und Cunewalde waren mit Unterstützung der Berufsfeuerwehr Bautzen mit rund 40 Kameraden im Einsatz. Auch ein ABC-Fachberater des Landkreises Bautzen prüfte vor Ort die Situation. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass weder für die Bevölkerung, noch die Umwelt eine unmittelbare Gefahr bestand.

Der Havariekommissar legte fest, dass die betroffene Spedition aus dem Erzgebirge mit einem Ersatzfahrzeug anrücken wird. Dort hinein wurde die flüssige Ladung des verunfallten Fahrzeugs gepumpt. Erst danach konnte der Gefahrgutlaster aufgerichtet und abgeschleppt werden. Dazu kamen ein Kran und anderes schweres Gerät zum Einsatz. Anschließend wurde die Fahrbahn gesäubert und die beschädigte Baustelleneinrichtung wieder hergestellt. Erst weit nach Sonnenuntergang konnte der verunfallte Lkw die Autobahn verlassen. Der Sachschaden wird nach ersten Schätzungen vermutlich mehr als 100.000 Euro betragen.

Gegen 22.00 Uhr war die Autobahn in Richtung Dresden wieder befahrbar, ab 2.00 Uhr am Dienstagmorgen auch in Richtung Görlitz. Die Polizei hatte bereits am Nachmittag die im Stau Stehenden zu den letzten freien Anschlussstellen zurückgelotst, damit bei den sommerlichen Temperaturen, niemand länger als nötig auf der Autobahn ausharren brauchte. Weiterhin weist die Polizei eindringlich auf die Bildung einer Rettungsgasse hin: Die Einsatzkräfte hatten auf der Anfahrt zur Unfallstelle erneut einige Mühe. Viele Reisende, insbesondere auch Lkw-Fahrer in der linken Fahrspur, behinderten Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst.

Redaktion / 05.07.2016

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