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Hier sind Schwalben willkommen

Hier sind Schwalben willkommen

Schwalben sind längst nicht überall in der Region gern gesehen. Diese Vogelart ist in ihrem Bestand bedroht. Foto: Bärbel Franzke

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Die Hausers freuen sich über die Urkunde und die Plakette „Hier sind Schwalben willkommen.“ Links der Vorsitzende der NABU-Regionalgruppe Zittau Andreas Förster, rechts die Mitglieder Günter Geyer und Roland Kobuß. Foto: Steffen Linke

Diese Auszeichnung steht für sehr viel Toleranz. Die NABU-Regionalgruppe Zittau hat jetzt im Namen des NABU-Landesverbandes das Hotel „Haus am See“ in Olbersdorf und Volker Krause in Lückendorf jeweils mit einer Urkunde und einer Plakette mit der Aufschrift „Hier sind Schwalben willkommen“ übergeben.

Olbersdorf.
Beim Hotel „Haus am See“ haben Mehlschwalben unter dem Dachgiebel dicht an dicht circa 50 Nester gebaut. Die Vögel begleiten die Betreiber Kerstin und Thomas Hauser seit der Eröffnung des Hauses im Jahr 1999. Anfangs sind es nur ein paar Nester gewesen. Im Laufe der Jahre seien immer mehr dazu gekommen, sagt sie. „Eigentlich müssen wir gar nichts machen. Wir lassen sie nur machen“, betont er. Mit den „Begleiterscheinungen“ können die beiden gut leben. Die Zimmermädchen müssen jeden Tag den Schwalbenkot auf den Fensterbrettern wegmachen. Und auch die Fassade des Hotels ziert so mancher „Klecks“.

Auf der Liegewiese kann dem Gast auch mal „was von oben auf den Bauch fallen“, berichtet sie. Das Publikum reagiert darauf sehr unterschiedlich. Manche fordern sogar, „dass das Ungeziefer weg soll.“ Kerstin und Thomas Hauser müssen in dieser tierischen Angelegenheit zum Teil viel Aufklärungsarbeit leisten. Denn die Schwalben würden doch ihre Fleckchen brauchen, um sich niederlassen zu können. Die Vogelart sei in ihrem Bestand stark gefährdet. Ihre Worte überzeugen oftmals die Besucher. „Hut ab vor soviel Toleranz, dass die Hausers das dulden – gerade im Bereich der Gastronomie- und Tourismusbranche“, freut sich Andreas Förster, der Vorsitzende der NABU-Regionalgruppe Zittau. Da gebe es auch ganz andere Beispiele. So seien woanders schon Schwalbennester abgeschlagen und zugemauert und die Jungtiere getötet worden. Einige dieser Straftaten sind durch aufmerksame Bürger bekannt und zur Anzeige gebracht worden.

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Vor allem in der Dämmerung schwärmen die Schwalben im Bereich des Hotels „Haus am See“ in Olbersdorf aus. Foto: privat

Bei den Hausers gehören die Schwalben jedenfalls mit dazu: „Und wenn mal eine von oben runterfällt, helfen wir ihr bei den Flugversuchen.“ Und was Gutes haben diese Vögel auch: Die Schwalben sorgen im und am Hotel „Haus am See“ quasi für eine fast fliegen- und mückenfreie Zone, sodass die Gäste von diesen Plagen verschont bleiben.

Übrigens: Bei Volker Krause in Lückendorf sind es vier Schwalbennester, in denen Rauchschwalben im Gebäude brüten. Weitere Informationen zum Schwalbenschutz und zur Bewerbung für die Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ gibt es im Internet unter www.schwalben.NABU-Sachsen.de

Steffen Linke / 23.08.2017

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