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Kampfeslustige Budissen: „Zu viel Harmonie kann lähmend sein“

Kampfeslustige Budissen: „Zu viel Harmonie kann lähmend sein“

Budissas Cheftrainer Thomas Hentschel. Foto: Torsten Zettl

Der Vereinssport leidet. In der Corona-Pandemie ist er ein Opfer der erlassenen Schutzmaßnahmen geworden. Erst jüngst bestätigte das Sächsische Oberverwaltungsgericht dessen Verbot. Eine für den 6. Dezember auf dem Bautzener Kornmarkt geplante Aktion, bei der vereinsübergreifend auf die nachteiligen Folgen im Kinder- und Jugendbereich aufmerksam gemacht werden sollte, haben die Initiatoren auf unbestimmte Zeit verschoben. Auch beim Fußballclub Budissa Bautzen herrscht Ratlosigkeit darüber, wann wieder etwas mehr Normalität hierzulande einkehrt. Seit Wochen ruht der Spiel- und Trainingsbetrieb. Chef-Coach Thomas Hentschel und Co-Trainer Maik Jährig haben sich im Gespräch mit dem Oberlausitzer Kurier unseren Fragen gestellt. Das Trainer-Duo bezieht dabei Stellung zur aktuellen Situation, den bisherigen Leistungen der Mannschaft und den Umgang mit der Pandemie.

Wir schreiben Anfang Dezember, die erste Männermannschaft belegt aktuell Platz zwei in der Tabelle. Bei solch einem Zwischenerfolg fällt es sicherlich nicht leicht, jetzt den Ball ruhen lassen zu müssen. Wie zufrieden sind Sie mit der aktuellen Leistung Ihrer Elf?

Thomas Hentschel: Zehn Punkt- und Pokalspiele, neun Siege. Das ist fast schon perfekt. Wir spielen offensiven, laufaufwendigen und oft zielorientierten Fußball. Ich persönlich bin mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. Dennoch sehe ich an einigen Punkten noch Steigerungspotenzial in der jungen und hungrigen Mannschaft.

Was waren die bisherigen Höhepunkte in der Saison, die derzeit pausieren muss?

Maik Jährig: In der Vorbereitung sowie in den Punkt- und Pokalspielen haben wir viele gute Ergebnisse erzielt. Spielerisch konnten wir zudem häufig überzeugen. Mein persönlicher Höhepunkt ist bisher die Rückkehr von Pavel Patka. Wie schwer sich Pavel im Herbst letzten Jahres verletzt hat, ist hinlänglich bekannt. Sein Wille, seine Disziplin und sein Einsatz in den Monaten der Rehabilitation waren und sind einfach vorbildhaft für alle Spieler des Teams. Mit seiner professionellen Einstellung zum Fußball ist er ein ganz wichtiger und tragender Baustein im Mannschaftsgefüge. Für den Verein ist er eine echte Identifikationsfigur.

In der Mannschaft spielen einige Spieler, die vorzeitig den Sprung vom Nachwuchs- in den Männerbereich geschafft haben. Wie beurteilen Sie die bisherigen Leistungen der Jungs?

Thomas Hentschel: Vier A-Jugendspieler hatten die Chance – zwei haben sie genutzt. Steve Schröder und Florian Baudisch sind voll integrierte Spieler mit gutem Charakter. Ich freue mich darauf, sie weiter trainieren und die Entwicklung beobachten zu können.

Lassen sich Zusammenhalt und Teamgeist auch in Punkte umwandeln?

Maik Jährig: Natürlich. Aber eine Fußballmannschaft ist kein Streichelzoo. Zusammenhalt und Teamgeist bedeuten auch, in Situationen, in denen etwas nicht passt,  klare Worte zu finden. Zu viel Harmonie kann auch lähmend sein. Deshalb erzielt man Punkte neben Teamgeist und Zusammenhalt vor allem mit Charakter.

Welche Spieler haben in diesem Jahr bisher besonders überrascht?

Thomas Hentschel: Wir haben einen ausgeglichenen Kader, an einigen Punkten Entwicklungspotenzial und charakterlich „coole Typen“. Positiv entwickelt haben sich einige. Aber momentan ist es noch zu früh, um öffentlich gelobt zu werden.

Welche Erwartungen und Ziele gibt es für das kommende Jahr?

Maik Jährig: Erwartungen formulieren andere Personen. Wir sind sehr gut in die Saison gestartet und werden alles tun, um diesen Schwung nach dem „Wiederanpfiff“ sofort wieder aufzunehmen. Unser Ziel ist es, uns weiterhin in der oberen Tabelle festzusetzen, um für ein Endergebnis zu sorgen, das der Mannschaft vor der Saison vielleicht nicht zugetraut wurde. Wir wollen, dass unsere Spieler diese Chance erkennen und mit uns einen absoluten Willen und Hunger entwickeln, der für große Überraschungen nötig ist.

Welche Mannschaften stellen für Sie in dem Zusammenhang die größte Herausforderung beziehungsweise die größten Konkurrenten in der Landesliga dar?

Thomas Hentschel: Freital, Kamenz und Lößnitz.

Wir stecken derzeit mitten im Lockdown „light“. Wie wird bei Ihnen Weihnachten gefeiert?

Thomas Hentschel: Leider ohne aktiven Fußball in der Adventszeit. Entspannt, besinnlich und hoffentlich gesund mit der Familie und Freunden. Allen Mitarbeitern, Übungsleitern, Helfern, Fans, Spielern, Eltern und Personen, die mit unserem Verein verbunden sind, wünschen wir eine schöne Adventszeit.

Maik Jährig: Es wird eher mehr Besuche im kleineren Rahmen geben. Der Abend des ersten Weihnachtsfeiertages wird mal nicht im Zittauer Volkshaus stattfinden.

Redaktion / 05.12.2020

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