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Bescherung dauert eine Ewigkeit...

Bescherung dauert eine Ewigkeit...

Die Schauspielerin Maria Weber und der Schauspieler David Pawlak, seit 2016 ein gemeinsames Paar im Leben, hatten bisher glücklicherweise an Heiligabend immer frei. Foto: Archiv/privat

Jeder verbringt die Advents- und Weihnachtszeit ganz individuell nach seinen Vorstellungen. Bei Schauspielerin Maria Weber und Schauspieler David Pawlak, seit 2016 ein gemeinsames Paar im Leben, dauert die Bescherung an Heiligabend immer eine Ewigkeit.

Zittau. Die ersten Weihnachtsgefühle stellen sich bei David Pawlak eigentlich mit den Proben für das Weihnachtsmärchen ein: „Dazu gibt es dann auch schon mal Kekse für die Pausen und ich sehe die Entwürfe für die weihnachtlich oder winterlich angehauchten Kostüme.“ In diesem Jahr sei mit der „Weihnachtsgans Auguste“ das Thema natürlich schon sehr früh aufgekommen. Maria Weber spürt die erste Vorfreude auf diese gemütliche Zeit Ende November: „Meine Tochter und ich bemalen dann unsere Fenster und fangen an, Zimtschnecken oder Plätzchen zu backen.“ Laut David Pawlak stürzt sich seine Frau dann regelrecht mit der Weihnachtsdekoration auf die Wohnung. Maria Weber gibt zu: „Manchmal übertreibe ich es auch ein bisschen. Das ist aber in meiner Familie so Tradition in der Woche vom ersten Advent, und ich genieße es, diese Tradition weiterzugeben. Außerdem wusel ich ja nur für einen Tag.“ Und ihr Mann hilft ihr dabei: „Ich habe zwar nicht viel Mitspracherecht, wo welche Kerzen und Engel stehen – das überlasse ich ganz meiner Frau. Ich mag es doch aber auch, wenn es ein bisschen weihnachtlich bei uns wird. Und ich besorge jedes Jahr den Baum. Das mache ich zusammen mit unserer Tochter. Vor einem Jahr war der uns kurz vor Weihnachten geklaut worden. Da war Maria vielleicht sauer. Ich bin dann mit unserer Tochter aber noch mal zu dem Händler gefahren und als ich ihm unsere Geschichte von dem gestohlenen Baum erzählt hatte, hat er uns sogar einen geschenkt. Er war zwar nicht besonders schön oder groß, aber die Geste war wirklich nett.“ Laut Maria Weber war es sogar eine kleine Nordmanntanne. 

„Die holen wir uns meistens. Ich war so gerührt, dass ich gleich noch einmal geweint habe“, sagt sie rückblickend. „Mit den Schmucksachen sah der Weihnachtsbaum dann wirklich auch sehr schön aus“, erzählt er.

Für die Weihnachtsgeschenke versucht Maria Weber über das Jahr verteilt in einem kleinen Notizbuch Ideen zu notieren: „Das klappt meistens ganz gut. Ich besorge die Sachen schon in den Monaten vor der Adventszeit. Und dann gibt es immer einen Abend, an dem ich mich mit allen Geschenkbändern, dem Weihnachtspapier und Tüten im Wohnzimmer ausbreite und alles verpacke, was ich besorgt habe. Dabei hilft mir meistens meine Tochter. Die Einpackkünste meines Mannes sind…“ – „… werden aber laut ihm immer besser. „Außerdem kommt es ja nicht auf die Verpackung an, sondern auf die inneren Werte“, betont er.

Maria Weber fährt fort: „Und damit meinen wir nicht den finanziellen Wert.“ Bei einem Geschenk würde es darauf ankommen, wie viele Gedanken sich der Schenkende gemacht hat. „Wenn das Geschenk zu jemandem passt, ist es nicht wichtig, dass es einen bestimmten Wert hat“, sagt sie. 

David Pawlak ergänzt: „Außerdem machen wir viele Sachen selbst. Ich koche zum Beispiel Marmelade, die wir dann an Freunde und Familie verschenken.“

Seine Frau hat vor ein paar Jahren das Stricken für sich entdeckt und „dank der tollen Ladies von den Strickeulen werde ich auch immer besser. Deshalb gibt es von mir auch selbst gestrickte Sachen. Klar, die sind nicht perfekt, aber darum geht es ja bei einem Geschenk nicht.“

Und wie verbringen die beiden die Weihnachtstage? „Wahrscheinlich so ähnlich wie alle anderen – am 24. Dezember schmücken wir den Baum und gehen am Nachmittag zum Krippenspiel in die Johanniskirche“, antwortet er. 

Maria Weber betont in diesem Zuge: „ Wenn einer von uns beiden am 24. Dezember morgens das Märchen spielt, schmücken wir den Baum am Abend vorher gemeinsam oder einfach an einem freien Nachmittag. Als wir beide im Weihnachtsmärchen gespielt haben, durfte unsere Tochter bei der Souffleuse auf dem Schoß sitzen, während wir auf der Bühne standen. Das war auch witzig und wir haben in der Pause trotzdem zusammen Kekse gegessen und es uns in der Garderobe gemütlich gemacht. Die Leitung ist super entspannt, wenn es um Familien geht.“ Laut David Pawlak „hatten wir bisher glücklicherweise an Heiligabend immer frei. Deshalb können wir die Bescherung und das gemeinsame Essen und Spielen immer zu dritt erleben. Ich bin gar nicht sicher, ob das an allen Theatern so ist. Da haben wir echt Glück.“

„Allerdings“, so Maria Weber, „dauert die Bescherung bei uns immer eine Ewigkeit. Ich habe eine sehr große Familie und wir haben auch einen großen Freundeskreis. Durch das Weihnachtsmärchen sind wir über die Feiertage selten bei unseren Eltern oder Großeltern. Deshalb bekommen wir immer große Pakete zugeschickt, die dann an den Tagen vor Heiligabend unter dem Baum auf uns warten. Und da kommen eine Menge Geschenke zusammen. Das ist wahnsinnig schön und deshalb nehmen wir uns auch richtig viel Zeit, um die Präsente auszupacken, zu entdecken, gemeinsam auszuprobieren und darüber zu staunen.“ David Pawlak erinnert sich: „ Ja, in einem Jahr waren es so viele Geschenke, dass wir drei Stunden im Wohnzimmer saßen. Ich hatte dann schon richtig Hunger.“

Apropos Hunger: Laut Maria Weber ist das Abendessen an Heiligabend glücklicherweise sehr schnell zubereitet. Es gibt immer eine bunte Mischung an mediterranen Vorspeisen – Salat, geröstetes Brot, Käse und eingelegtes Gemüse. „Schließlich ist manchmal einfach keine Zeit, etwas zuzubereiten, wenn wir beide am Morgen im Theater sind“, sagt sie.
 
Ein richtiges Weihnachtsessen gibt es zur Freude ihres Mannes aber schon. Seit ein paar Jahren sieht es allerdings ein bisschen anders aus als früher. „Als Maria noch Fleisch gegessen hat, gab es den klassischen Weihnachtsbraten mit Klößen und Rotkraut. Inzwischen muss ich da ein bisschen flexibler sein. Das ist aber in Ordnung. Meistens finden wir einen guten Kompromiss und ich komme trotzdem zu meinem Fleisch“, sagt er. „Letztes Jahr hattest du einen Linsenbraten gemacht oder? Ich fand das richtig lecker“, blickt er zurück. 

„Und als Nachtisch gab es rote Grütze oder“, erinnert sie sich. „Und es gab einen Feldsalat mit Granatapfelkernen, glaube ich. Na ja, für drei Leute macht man halt kein riesiges Essen“, fügt er hinzu. Laut seiner Frau geht es jedenfalls zu Weihnachten gar nicht um riesige Schlemmereien oder luxuriöse Geschenke: „Das schönste ist, dass wir die freie Zeit außerhalb des Weihnachtsmärchens wirklich als Familie genießen können. Wir spielen viele Gesellschaftsspiele, telefonieren mit unseren Familien und machen Spaziergänge.“ Maria Weber findet das wahnsinnig schön. 

„Und zwischendurch fischen wir unseren Kater aus dem Weihnachtsbaum“, sagt er abschließend. 

Steffen Linke / 13.12.2025

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