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Königswartha steigt um aufs Rad

Königswartha steigt um aufs Rad

Symbolbild

Königswartha. Es ist vollbracht: Ab dem 9. Juli lässt es sich entlang der B 96 sicherer von Königswartha bis ins etwa fünf Kilometer entfernte Wartha radeln. Das teilte Bürgermeister Swen Nowotny dem Oberlausitzer Kurier auf Anfrage mit. Gleichzeitig sei einer der letzten Abschnitte des straßenbegleitenden Radweges zwischen Bautzen und Hoyerswerda fertiggestellt worden. Lediglich bei Holscha und Groß Särchen bestehe nach wie vor Handlungsbedarf. Laut dem Gemeindeoberhaupt wurde seit 2008 um die Realisierung des Vorhabens gerungen. „Bei etwas mehr Flexibilität in den gesetzlichen Rahmenbedingungen, damit meine ich eine etwas veränderte Streckenführung, wäre der Radweg heute wahrscheinlich schon lange fertig“, sagte Swen Nowotny bereits vor einem Jahr, als der Startschuss für den Bau des rund 2,6 Kilometer langen und etwa zwei Millionen Euro teuren Abschnittes fiel. „Dennoch sind wir als Gemeinde froh darüber, dass dieses Kapitel nun bald beendet sein wird.“ 
Wenige Tage vor der offiziellen Verkehrsfreigabe bekräftigte er noch einmal seine Kritik: „Die größte Hürde war die, dass Anlieger ihre Grundstücke nicht verkaufen wollten und deshalb über ein Planfeststellungsverfahren Gerichte entscheiden mussten. Deshalb vergingen von den ersten Gesprächen zum Vorhaben bis zur Fertigstellung fast zehn Jahre. Mit ein wenig geringerer Verwaltungsbürokratie wäre aus meiner Sicht ein früheres Bauende möglich gewesen.“ 
Laut einem Sprecher des Sächsischen Verkehrsministeriums schließt das 2,50 Meter breite Asphaltband die Lücke des vorhandenen Radweg- netzes südlich von Königswartha und den Naherholungsgebieten in Richtung Hoyerswerda. Verkehrsminister Martin Dulig begründete indes die Notwendigkeit des Vorhabens damit, dass „aufgrund des hohen allgemeinen Verkehrsaufkommens, vor allem eines sehr hohen Anteils von Lastern, es wichtig ist, dass Radfahrer auf einem separaten Weg fahren können“. Und weiter: „Gerade an dieser Stelle der B 96 besteht dringender Handlungsbedarf. Unser Ziel ist es generell, dass gerade auf kurzen Strecken mehr Menschen vom Auto auf das Fahrrad umsteigen. Doch egal ob sie auf dem Weg zur Arbeit oder zum Badesee sind – sie müssen sicher ans Ziel gelangen.“ In den Genuss kommen in Kürze auch die Angestellten des Kaolinwerkes in Caminau, freut sich der Bürgermeister. Der Ortsteil liegt genau auf der Hälfte der Strecke zwischen Königswartha und Wartha. 
Doch damit sind die Bemühungen um mehr Radwege in der Region noch längst nicht am Ende. Bereits seit einiger Zeit ist die Gemeinde nach Auskunft von Swen Nowotny bestrebt, Pedalrittern zwischen Königswartha und Oppitz ebenfalls ein separates Asphaltband zur Verfügung stellen zu können. Da es sich dabei um eine Staatsstraße handelt, liege die Zuständigkeit auch in dem Fall in anderen Händen. „Nach ersten Gesprächen beim entsprechenden Ministerium gab es leider eine ablehnende Antwort“, zeigte sich das Gemeindeoberhaupt enttäuscht. Als Grund sei ihm genannt worden, dass die Verkehrsauslastung dieser Straße zu gering sei. Deshalb gäbe es für dieses Ansinnen „keine Priorisierung“. 
Swen Nowotny kontert in Richtung Dresden: „Dennoch ist uns dieses Bestreben wichtig, da die Fahrbahn relativ schmal ist und somit eine potenzielle Gefahr für Radfahrer existiert. Auch würde solch ein Radweg der touristischen Anbindung unserer Gemeinde ins Biosphärenreservat gut tun.“

Roland Kaiser / 05.07.2018

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